Wie man Convenience lebt
Interview mit Manuel Kropfmüller, Head of Sales and Marketing der Eisberg Österreich GmbH
Die Eisberg Österreich GmbH ist einer von mehreren Produktionsstandorten der europaweit agierenden Eisberg-Gruppe mit Hauptsitz in der Schweiz. Das 2019 eröffnete Werk in Marchtrenk in Oberösterreich – ein hochmoderner Convenience-Betrieb, der neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit, Qualität und Produktionssicherheit setzt – ist spezialisiert auf Convenience-Produkte.
„Unser Sortiment umfasst aktuell über 260 Produkte und reicht von Fresh-Cut-Convenience- und Snacking-Produkten bis zu gekühlten und tiefgekühlten vegetarischen, veganen und Geflügel-Convenience-Artikeln. Unser Kerngeschäft sind Private Label-Produkte für den Einzelhandel“, erläutert Manuel Kropfmüller, Head of Sales and Marketing, der bereits vor dem Start der Produktion vor vier Jahren als erster Mitarbeiter des Geschäftsführers Franco Mühlgrabner mit an Board war. „Wir lieben Convenience und wir leben Convenience.“
Die Geschichte der Eisberg-Gruppe reicht mehr als 50 Jahre zurück und nahm ihren Anfang 1972, als zwei Schweizer Unternehmer ihre Gemüsebaubetriebe zusammenlegten – damals noch unter dem Namen Gastro Star Schweiz. Heute produziert das Unternehmen mit 1.750 Mitarbeitern und acht Verarbeitungsbetrieben – davon vier in der Schweiz und jeweils eine in Österreich, Polen, Rumänien und Ungarn – mehr als 60.000 t frische Convenience-Produkte pro Jahr. Zu den Kunden gehören der Einzelhandel, Foodservice-Firmen, die Gastronomie, inklusive der Systemgastronomie, in 15 Ländern.
Daneben vertreibt Eisberg seine Geflügel-Convenience-Produkte seit Kurzem unter der neuen Eigenmarke ‘hubers: snack it – love it!’. Seit 2016 gehört Eisberg zur Bell Food Group, einem der führenden europäischen Anbieter von Fleisch und Convenience-Produkten mit über 12.000 Mitarbeitern in 15 Ländern. Die Wurzeln des Unternehmens gehen zurück auf das Jahr 1869, als Samuel Bell in der Basler Innenstadt seine Metzgerei eröffnete. Das Angebot der Bell Food Group reicht von Fleisch, Geflügel und Charcuterie über Seafood bis hin zu ultrafrischen, frischen und haltbaren Convenience-Produkten wie Salate, Sandwiches, Fertigmenüs, Pasta, Suppen oder Gewürze.
„Die Bell Food Group hat 2016 beschlossen, einen neuen Standort in Oberösterreich aufzubauen“, erklärt Manuel Kropfmüller. Die Gründe hierfür seien zum einen die Forderung nach regionalen Produkten sowie zum anderen der anhaltende Trend zu Convenience-Artikeln und Snacking-Produkten gewesen. „Im September 2017 war der Spatenstich für den Standort Marchtrenk mit 6.000 m2 Produktionshalle. 2019 begann die Produktion. Heute sind es 24.000 m² Produktionsfläche in vier Produktionshallen mit je 6.000 m², drei davon sind aktuell aktiv.“
Vorteile durch Synergien
Eisberg Österreich beschäftigt über 520 Mitarbeiter:innen aus mehr als 45 verschiedenen Nationen. „Unsere Mitarbeiter:innen werden permanent geschult und trainiert in Bezug auf Food Safety“, sagt Manuel Kropfmüller. „Der Umsatz beträgt aktuell 100 Millionen EUR – Tendenz weiter steigend mit dem stabilen Trend zu mehr Convenience. Die größte Herausforderung ist es, den schmalen Grat zwischen hochwertigen Convenience-Produkten und preiswerten Lebensmitteln zu bewältigen“, so Manuel Kropfmüller. „Wir profitieren hier von Synergien innerhalb der Eisberg-Gruppe und der Bell Food Group. Dadurch bekommen wir sehr viel Unterstützung, insbesondere in den Bereichen Systemintegration und Know-how-Transfer.“
Eisberg Österreich verfügt über ein eigenes Entwicklungs- und Forschungszentrum. „Hier entwickeln wir proaktiv neue Food-Konzepte und Produkte gemeinsam mit unseren Kund:innen. Bei der Anuga haben wir unsere neue Eigenmarke für Geflügel-Convenience mit asiatischen Einflüssen ‚hubers: snack it – love it!‘ vorgestellt“, erklärt Manuel Kropfmüller. Im hauseigenen Forschungszentrum arbeitet Eisberg Österreich nicht nur an neuen Produktinnovationen, sondern auch an nachhaltigeren Verpackungslösungen.
Lebensmittelverschwendung reduzieren
In Zukunft will man bei Eisberg Österreich das internationale Geschäft weiter ausbauen. „Innerhalb der Bell Food Group gelten wir als Leuchtturmprojekt, da wir mehrere Marken und Sortimente unter einem Dach vereinen“, erklärt Manuel Kropfmüller. Gleichzeitig wolle man weiter neue, innovative Food-Konzepte entwerfen. Last but not least läge ein großer Fokus auf der Reduzierung und Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. „Wir arbeiten in diesem Bereich mit verschiedenen Organisationen zusammen und versuchen, das Bewusstsein für diesen wichtigen Aspekt der Lebensmittelproduktion zu schärfen“, so Manuel Kropfmüller.