Einfach bezahlen

Interview mit Clemens Leitner, Director, Carrier & Business Development der DIMOCO Carrier Billing GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Leitner, DIMOCO Carrier Billing ist ein Pionier auf dem Gebiet des Carrier Billing. Was genau heißt das?

Clemens Leitner: Wir agieren als ein von der österreichischen Finanzaufsichtsbehörde lizensiertes Zahlungsinstitut. Carrier Billing bedeutet nichts anderes als die Bezahlung über die Mobilfunkrechnung. Neben dem Payment konzentrieren wir uns auf den Bereich Messaging, das heißt, wir bieten Händlern an, Nachrichten von Applikationen an Personen zu übermitteln. In den 2000er-Jahren war der Messaging-Bereich sehr stark SMS-getrieben, heute gibt es viele verschiedene Facetten.

Wirtschaftsforum: DIMOCO Carrier Billing agiert auf einem sehr dynamischen Markt. Hat sich das Unternehmen parallel zum Markt entwickelt?

Clemens Leitner: Wir sind seit über 20 Jahren auf dem Markt und noch immer in privater Hand. Seit der ersten Stunde arbeiten wir am Puls der Zeit und sind extrem innovationsgetrieben. Das Carrier Billing hat in dieser Zeit eine immer größere Akzeptanz erfahren; dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Das Handy übernimmt einfach immer mehr Funktionen im Leben der Menschen. Höchste Sicherheitsstandards und Komfort werden mehr und mehr Verbraucher davon überzeugen, per Mobilfunkrechnung zu bezahlen.

Wirtschaftsforum: Seit der Gründung 2000 ist DIMOCO Carrier Billing auf 170 Mitarbeiter gewachsen. Wie kam es zu der anhaltend positiven Entwicklung?

Clemens Leitner: Wir haben immer wieder die Weichen für neue Entwicklungen gestellt. So war das Zahlen über die Mobilfunkrechnung ursprünglich aus regulatorischen Gründen nur für digitale Güter, das Ticketing oder Spenden möglich. Heute sind wir einen Schritt weiter. Wir haben mit den drei großen deutschen Mobilfunknetzbetreibern Telekom, Vodafone und O2 den Bereich Carrier Billing auf physische Produkte ausgedehnt. Dabei geht es vor allem um das Micropayment, also um kleine Beträge von bis zu 50 EUR. Klassische Anwendungen sind zum Beispiel Snack Maschinen, die gerade in Zeiten von Corona boomen. Oder das Laden von E-Autos. Wir bieten hier ein einfaches, barrierefreies Adhoc-Zahlungsmittel an, um an Ladesäulen einfach zu zahlen. Ab sofort können deutschlandweit auch nextbikes per Handyrechnung bezahlt werden, getreu dem Motto ʻmobil sein und mobil zahlenʼ.

Wirtschaftsforum: Warum entscheiden sich Kunden letztlich für das Carrier Billing?

Clemens Leitner: Aus naheliegenden Gründen. Zum Beispiel, weil das Handy einfach immer dabei ist. Es gibt mehr als 140 Millionen Mobilfunkverträge in Deutschland; also mehr als es Menschen gibt. Dem stehen 37 Millionen Kreditkarten und 29 Millionen Paypal-Konten gegenüber. Deren Reichweite ist also deutlich geringer. Ein ganz großes Thema ist die User Experience, die Einfachheit der Abwicklung. Über 50% der Online-Käufe werden heute mobil abgewickelt; Studien zeigen, dass es bei 70% drei oder mehr Fehler bei den Bezahlvorgängen gibt. Das wiederum führt zu suboptimalen Kundenerlebnissen oder sogar zum Kaufabbruch, da der Vorgang zu kompliziert oder lang ist. Der Vorteil beim Carrier Billing ist, dass der Konsument keine sensiblen Daten eingeben muss, da der Mobilfunkbetreiber diesen über die Datenverbindung sicher identifizieren kann; keine Passwörter, E-Mail-Adressen oder Kreditkartendetails – eine echte Klick-through-Experience.

Wirtschaftsforum: Was macht DIMOCO Carrier Billing anders als andere?

Clemens Leitner: Wir sind der einzige Anbieter in Europa, der herkömmliche Bezahlarten und das Carrier Billing unter einer Schnittstelle, in einem Haus bündelt. Das ist unser ganz großes Plus.

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