Der Würfel rollt!

Interview mit Holger Kapanski, Geschäftsführer der DIE6 Promotion Service GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Kapanski, DIE6 gibt es seit über 25 Jahren. Welche waren die wichtigsten Jahre und Etappen des Unternehmens bis heute?

Holger Kapanski: Für DIE6 hat es mehrere wegweisende Ereignisse gegeben. Neben der Gründung im Jahr 1990 als Kataloggemeinschaft folgte schnell die professionelle Einführung der zentralen Rechnungsabwicklung für die Vertragslieferanten. Dies war eines der wichtigsten Ereignisse, da die zentrale Rechnungsabwicklung eine konkrete, gleichzeitige Betreuung von Mitgliedern und Lieferanten erst ermöglichte. Bis heute ist dieses Modell in unserer Branche einzigartig.

In den 1990er-Jahren wuchs die Gruppe von zunächst sechs Gründungsmitgliedern schnell an. Aktuell sind 15 professionelle Werbeartikelberater der Gruppe angeschlossen. Alle Mitglieder sind auch Gesellschafter und verantworten so die dynamische Entwicklung der DIE6 gemeinsam. An mögliche neue Beitrittskandidaten stellen wir hohe Anforderungen, um unseren Kunden ein Höchstmaß an Professionalität bieten zu können.

Um die Jahrtausendwende nahm das Internet einen immer höheren Stellenwert ein, sodass wir die Serviceleistungen unserer Zentrale diesen neuen Herausforderungen anpassen mussten.

Seit 2007 verantworte ich als Geschäftsführer unter anderem die Weiterentwicklung des gesamten Dienstleistungssektors für die Gruppe. Heute repräsentieren wir in der Hagener Zentrale ein Serviceunternehmen, das neben der Rechnungsabwicklung auch eine umfassende Datenbank bereitstellt, die unseren Mitgliedshäusern beispielsweise den Content für den jeweiligen Internetauftritt der Einzelunternehmen bereitstellt und pflegt. Diese Produkt-Datenbanken werden übrigens gemeinsam mit unseren Lieferantenpartnern just-in-time gepflegt und befinden sich somit immer auf einem aktuellen und verbindlichen Stand. Darüber hinaus bieten wir eine Fülle weiterer Services im Marketing- und Vertriebsbereich an, wie etwa externe Mitarbeiterweiterbildungen oder Produktpräsentationen unserer Lieferantenpartner im Rahmen der DIE6-Akademie und vieles mehr.

Um schnell und effektiv agieren zu können, wurde bei DIE6 schon frühzeitig ein Aufsichtsrat installiert. Das ermöglicht bei flachen Hierarchien kurze Abstimmungsprozesse. Durch eine intensive Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat können wir so beispielsweise auf Marktveränderungen zeitnah reagieren und erforderliche Maßnahmen zügig und ohne großen administrativen Aufwand umsetzen. Seit nun fast zehn Jahren ist Heinrich Grübener als Aufsichtsratsvorsitzender tätig. Allein diese Tatsache, so eine lange Zeit gemeinsam und erfolgreich zu meistern, zeigt, wie eng und gut die einzelnen Gremien harmonieren!

Einer der wichtigsten Ansprüche an uns selbst ist die optimale Beratung unserer Kunden. Dies ist sicherlich einer der Erfolgsbausteine, denn zufriedene Kunden danken es mit einer dauerhaft konstruktiven Zusammenarbeit über viele Jahre. Genau betrachtet ist jedes Jahr eine neue Herausforderung, da die sich immens schnell verändernden Märkte permanente Reaktionen aller Marktteilnehmer erfordern.

Wirtschaftsforum: Sie haben in Deutschland und in Österreich ein internationales Netzwerk aufgebaut und beschäftigen heute cirka 200 Mitarbeiter. Was war der Schlüssel zu Ihrem Erfolg und wo liegt Ihre Stärke?

Holger Kapanski: Die Stärke liegt in einer starken Gemeinschaft. Gemeinsame Ziele zu definieren und diese durch die Unterstützung der DIE6-Zentrale zu erreichen, ist ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs. Ein einzelnes Unternehmen muss Ressourcen bereitstellen und die finanziellen Herausforderungen eigenständig lösen. In der Gemeinschaft können wir für alle angeschlossenen Mitgliedshäuser die erforderlichen Entwicklungen durchführen. Dabei verteilt sich die Kostenlast entsprechend auf mehrere Schultern.

Trotz des gemeinsamen Agierens bleiben alle angeschlossenen Mitgliedshäuser dabei rechtlich und wirtschaftlich selbstständig. So ermöglicht DIE6 ein Höchstmaß an Individualität in den Geschäftsmodellen und bei der Kundenbetreuung. Jedes Mitgliedshaus bedient somit seine Kunden absolut eigenständig und kann im Hintergrund auf die gemeinsamen Services zurückgreifen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg basiert auf der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Lieferantenpartnern. Als Werbeartikelberater sind wir der verlängerte Arm des Herstellers und/oder des Importeurs zum Kunden. Nur wenn die Lieferkette einwandfrei funktioniert, ist auch unser Kunde zufrieden.

Wirtschaftsforum: Inwieweit sind Sie von den modernsten Technologien betroffen bei den von Ihnen angewandten Veredlungstechniken?

Holger Kapanski: In der heutigen Zeit müssen wir die gesamte Klaviatur der modernen Veredelung anbieten können. Durch unsere Kenntnisse und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Gruppe liegt daher bei der Auswahl unserer Zulieferer und Dienstleister der Fokus auch auf den angebotenen Veredelungstechniken. Einige unser Mitglieder veredeln zum Teil selbst und bieten diesen Service auch als Synergielösung innerhalb der Gruppe anderen Gruppenmitgliedern an. Wir sind uns sicher, unseren Kunden gegenüber optimal aufgestellt zu sein und Anforderungen zeitgemäß realisieren zu können. Ohne zu übertreiben, können wir durchaus behaupten: Geht nicht, gibt es nicht.

Wirtschaftsforum: Kürzlich haben Sie prognostiziert, dass die Neupositionierung der DIE6 als Marke ‘Profi-Netzwerke der Werbeartikelunternehmen’ zusätzliche Wachstumsimpulse liefern wird. Wie sehen diese Impulse aus und was haben Sie für Ziele in den nächsten vier bis fünf Jahren?

Holger Kapanski: DIE6 hat sich innerhalb unserer Branche längst zu einem festen Markenbestandteil etabliert. Unser zentrales Markenelement ist der Würfel. Ihn in unseren Märkten zu etablieren, ist ein wichtiger Schritt. Der Würfel steht für Integrität, Zuverlässigkeit, Professionalität, Qualität und Souveränität. Für uns bedeutet es, unseren Mitgliedshäusern permanent den Anforderungen des Marktes entsprechende Lösungen zu bieten, damit ihre Kunden optimal betreut werden können. Darüber hinaus ist auch die Vermarktung des Würfels über unterschiedlichste Kanäle relevant. Diese zweckmäßig und nachhaltig zu bedienen, ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen. Des Weiteren ist denkbar, dass die Marktabdeckung der Gruppe weiter ausgebaut wird. Unsere Ziele für die nächsten vier bis fünf Jahre sind klar definiert und unterliegen der permanenten Beobachtung und Anpassung gemäß den sich verändernden Bedingungen der Märkte.

Mehr zum Thema Digitalisierung

Visionäre Kunststofflösungen

Interview mit Martin Hierl, Geschäftsführer der TR PLAST GmbH

Visionäre Kunststofflösungen

Die TR PLAST GmbH, ein führendes Unternehmen der Kunststoffverarbeitungsbranche, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von maßgeschneiderten Kunststofflösungen – von der Prototypenentwicklung bis zur Serienfertigung. Im Gespräch mit Geschäftsführer…

Präzision in der Medizintechnik

Interview mit Silas Kick, Prokurist und Head of Finance und Victoria Back, Marketing Managerin der CPM Precision GmbH

Präzision in der Medizintechnik

Die CPM Precision GmbH hat sich als Spezialist für die Herstellung hochpräziser Drehteile etabliert, die ausschließlich in der Medizintechnik Anwendung finden. Im Interview geben Silas Kick, Prokurist und Head of…

„Wir sind nah beim Kunden und nah beim Kandidaten!“

Interview mit Dr. Michael Faller, Vorstand der Baumann Unternehmensberatung Beteiligungs- und Verwaltungs AG

„Wir sind nah beim Kunden und nah beim Kandidaten!“

Es muss vieles passen, wenn mittelständische Firmen auf der Suche nach Führungskräften erfolgreich sein wollen. Damit dies gelingt, berät die Baumann Unternehmensberatung seit mehr als 45 Jahren Geschäftsführer und Gesellschafter…

Spannendes aus der Region Hagen

„Die Leidenschaft für das Motorrad ist ungebrochen!“

Interview mit Peter Boschmann, Geschäftsführer der Motea GmbH

„Die Leidenschaft für das Motorrad ist ungebrochen!“

Die hohen Inflationsraten sowie die Multikrisen der letzten Jahre drücken die allgemeine Konsumlaune. Der Motorradmarkt hat sich im Angesicht dieser problematischen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hingegen als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Mit Wirtschaftsforum…

Schwingungstechnik für  Industrie und Alltag

Interview mit Jörg Heyming, Geschäftsführer der ROSTA GmbH

Schwingungstechnik für Industrie und Alltag

Die ROSTA AG, ein innovatives Schweizer Unternehmen, hat sich seit seiner Gründung 1944 als führender Anbieter von Schwingungstechnik etabliert. Jörg Heyming, Geschäftsführer der ROSTA Germany GmbH, gibt Einblicke in die…

„In jedem Auto steckt ein Stück Prinz-Mayweg!“

Interview mit Dr. Christine Jüngst, COO der Prinz & Co. GmbH Stahlrohre

„In jedem Auto steckt ein Stück Prinz-Mayweg!“

In nahezu jedem Kraftfahrzeug finden sich Komponenten, die von Prinz-Mayweg als dem Marktführer für Präzisionsstahlrohre hergestellt wurden. Um seine Marktposition auch perspektivisch zu sichern, strebt das Unternehmen für die nächsten…

Das könnte Sie auch interessieren

Agieren statt reagieren

Interview mit Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer der Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG

Agieren statt reagieren

„Wenn man keine Visionen und Ziele mehr hat, sollte man nur noch Golf spielen.“ Hans-Jürgen Schwarz, von dem das Zitat stammt, spielt noch längst nicht Golf. Der Gründer und Geschäftsführer…

Wenn es hoch hinaus gehen soll

Interview mit Frank Scheidt, Geschäftsführer der Deutsche Industrie Dienstleistungs GmbH

Wenn es hoch hinaus gehen soll

Mit dem Ansatz „Für jede Aufgabe das richtige Gerät“ bietet die DID Group die passende Lösung, wenn es darum geht, große, schwere oder sperrige Objekte in die Höhe zu transportieren.…

„Das Wichtigste im Security-Geschäft? Empathie!“

Interview mit Steffen Koch, Geschäftsführer der Schmitt Security GmbH & Co. KG

„Das Wichtigste im Security-Geschäft? Empathie!“

Der muskelbepackte Türsteher, der in schroffem Ton Gäste am Eingangsbereich abweist, hat mit dem heutigen Sicherheitspersonal nichts mehr zu tun, betont Steffen Koch, Geschäftsführer der Schmitt Security GmbH & Co.…

TOP