Die Containerpioniere
Interview mit Wolfgang Detmers, Geschäftsführer der Detmers – Spedition Detmers – Transport GmbH

Als die Spedition Detmers in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre den ersten Lkw inklusive Ladekran für den Transport und die Verladung von Containern auf den Markt brachte, war das eine echte Pionierleistung.
„Wir waren damals die Ersten in ganz Europa, die eine solche Technik bieten konnten“, so Wolfgang Detmers. „Damit waren wir völlig unabhängig von Telekränen oder anderen Hilfsmitteln und haben eine ganz neue Branche geschaffen. Das war eine schöne Zeit damals, allerdings kamen auch schnell Nachahmer auf den Markt.“
Um sich im steigenden Wettbewerb behaupten zu können, entwickelte sich der Betrieb stetig weiter. Heute hat Detmers neben der Zentrale in Mannheim Standorte in Frankfurt, Stuttgart und München. „Nach wie vor sind wir weitestgehend auf das Containergeschäft spezialisiert“, sagt der Geschäftsführer. Ein weiteres wichtiges Standbein ist seit den 1990er-Jahren die Eventlogistik. „Anhand von Containerskeletten realisieren wir für unsere Kunden fast alles – von Ausstellungs- und Verkaufsräumen über multimediale Präsentationswelten bis hin zu Eventküchen.“
Zum Angebot zählen unter anderem Ideenskizzen für Roadshow-Konzepte ebenso wie der Umbau der Container gemäß individuellen Anforderungen sowie die Zwischen- und Endlagerung und der Rück- und Abbau. Sogar auf dem Roten Platz in Moskau war das Transportunternehmen schon aktiv.
Auch Messeaufbauten gehören zum Portfolio. „Wir versuchen Probleme gemeinsam mit dem Kunden zu lösen. Es geht nicht allein darum, Geld zu verdienen, sondern einen Nutzen zu bieten. Dann stellt sich der monetäre Erfolg ganz automatisch ein“, betont Wolfgang Detmers.

"Seit einigen Jahren explodiert das Verkehrsaufkommen geradezu. [...] Ich fürchte, dass uns so ein Kollaps droht." Wolfgang DetmersGeschäftsführer
Außer ihm sind seit einigen Jahren auch drei seiner vier Söhne aktiv am Geschäft beteiligt. Im Umgang mit den Mitarbeitern legt das Familiengespann großen Wert auf ein Miteinander auf Augenhöhe. „Meine Söhne und ich sitzen nicht an der Spitze, sondern mit unseren Mitarbeitern auf einem Level. Die Leute zu respektieren und ernst zu nehmen, ist immens wichtig“, sagt der Geschäftsführer.
Handlungsbedarf bei Infrastruktur Trotz des unternehmerischen Erfolgs machen ihm einige Entwicklungen in der Branche Sorgen. „Seit einigen Jahren explodiert das Verkehrsaufkommen geradezu. In Kombination mit den vorgeschriebenen Arbeitszeiten und Sozialvorschriften wird uns das Geschäft nicht gerade leichter gemacht. Außerdem muss an der Infrastruktur gearbeitet werden. Wir brauchen dringend mehr Autohöfe. Es tut sich zwar einiges, aber die Entwicklung des Verkehrsaufkommens ist schneller. Ich fürchte, dass uns so ein Kollaps droht. Das den Fahrern zuzumuten, die ohnehin keine Lobby haben, ist schon hart.“
Dennoch soll die Spedition weiterhin wachsen. „Wir haben ein neues Gelände in Mannheim gekauft und auf über 22.000 m² vergrößert. Langfristig wollen wir außerdem noch eine bis zwei weitere Stationen in Deutschland eröffnen.“