„Die Reise geht in Richtung IoT!“

Interview mit Stephan Demianiw, Director of Sales EMEA, Prokurist der Data I/O GmbH

„Mit unseren Programmierautomaten werden elektronische Bausteine programmiert, zum Beispiel Microcontroller, SD-Karten und Sicherheitsbausteine“, beschreibt Stephan Demianiw, Director of Sales EMEA und Prokurist der Data I/O GmbH, die Systeme. „Die Bausteine werden dem Programmierautomaten auf Trays oder Rollen zugeführt, Data I/O liefert die Systeme und die passenden Programmieralgorithmen.“

Kunden von Data I/O sind Programmiercenter, Elektronik-Lohnfertiger und OEMs. Rund 60% der programmierten Bausteine werden in der Automotivindustrie eingesetzt. Weitere Branchen sind Industrie, Consumer Electronics und Medizintechnik. Vom Standort Gräfeling aus wird neben dem deutschen Markt, der rund die Hälfte des Umsatzes ausmacht, auch der europäische Markt und Nordafrika bedient.

„Von Deutschland aus sind wir für ganz Europa und Nordafrika zuständig“, sagt Stephan Demianiw. „Sehr stark sind wir auch in Osteuropa, vor allem in Ungarn, Tschechien und der Slowakei.“

Vor 50 Jahren gegründet

Gegründet wurde Data I/O vor genau 50 Jahren in den USA. Von Beginn an setzte das Unternehmen auf das Programmieren von elektronischen Bausteinen. Zunächst ging es um kleine manuelle Geräte in großen Stückzahlen, im Laufe der Jahre erfolgte die Umstellung auf Programmierautomaten.

Heute verfügt die als Aktiengesellschaft geführte Data I/O weltweit über drei Standorte. Am Hauptsitz im US-amerikanischen Redmond sowie im chinesischen Shanghai werden die Programmierautomaten hergestellt. In Gräfeling sind Vertrieb, Service und Teile der Entwicklung angesiedelt. Von den insgesamt 100 Beschäftigten an den drei Standorten arbeiten 16 in Deutschland. „In unserer Nische sind wir der Marktführer“, betont Stephan Demianiw.

Um weitere Interessenten anzusprechen, präsentiert sich das Unternehmen auf Fachmessen wie der Productronica in München sowie der embedded world in Nürnberg. „Kunden und Interessenten finden auf der neu gelaunchten und dem Design der beiden anderen Standorte angepassten Website zielgruppengenaue Produktinformationen. So können alle Programmierbausteine, die auf den Systemen unterstützt werden, über die Device Support-Suche inklusive ausführlicher Informationen gesucht und neue angefragt werden“, nennt der Prokurist weitere Marketingaktivitäten. „Darüber hinaus sind wir in Social Media wie LinkedIn präsent, organisieren Webinare und halten Vorträge auf Veranstaltungen.“

Als ohnehin digital aufgestelltes Unternehmen hat Data I/O die Auswirkungen von Corona kaum wahrgenommen. Stephan Demianiw: „Wir arbeiten mit Teams und auf gemeinsamen Servern. Daher gab es durch Corona intern für uns keine strukturellen Veränderungen. Neu waren Remoteinstallationen unserer Programmierautomaten bei Neu- und Bestandskunden, die unser Serviceteam intensiv begleitet hat.“

Schnelle Zyklen

„Wir als Weltmarktführer sind drei- bis viermal größer als der nächstfolgende Wettbewerber“, nennt Stephan Demianiw eine der vielen Stärken von Data I/O. „Wir sind eine Aktiengesellschaft und wir haben Cash. Es gibt uns bereits seit einem halben Jahrhundert und wir werden auch in Zukunft auf dem Markt sein. Wir sind ein verlässlicher Partner mit der Spezialisierung auf Bausteine für Automotive. Weil wir extrem zuverlässig sein müssen, testen wir unsere Automaten und die damit programmierten Bausteine unserer Kunden auf Herz und Nieren. Dank unserer drei Standorte können wir weltweit agieren und bieten unseren Kunden einen 24/6-Service.“

Zu den weiteren Stärken zählt sicherlich auch eine Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien, direkter Kommunikation und Flexibilität gegenüber dem Kunden. „Die Anforderungen steigen weiter und bei der Automotivindustrie verdoppelt sich die Software ungefähr alle drei bis vier Jahre. Die Reise geht in Richtung IoT und der Einbettung von Schlüsseln und Zertifikaten bereits während der Programmierung der Bausteine“, ist sich der Prokurist sicher. „Im Rahmen von Industrie 4.0 werden wir in die Systeme unserer Kunden eingebunden werden.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Eine Klasse für sich

Interview mit Anita Gödiker, CEO der Satellite Office GmbH

Eine Klasse für sich

KUD15 Gloria Berlin, Piazza Cordusio in Mailand, Hotel de Banque in Genf, Haus Gryffenberg in Zürich, Villa Goethe und Ludwigpalais in München, Gutruf Haus Neuer Wall in Hamburg, Villa Sander…

Innovation im Vakuum

Interview mit Christopher Goebel, Geschäftsführer der ULVAC GmbH

Innovation im Vakuum

Die ULVAC GmbH bietet innovative Lösungen im Bereich der Vakuumtechnologie, die in einer Vielzahl von Indus­trien Anwendung finden, darunter Halbleiterfertigung, Automobilindustrie und Energiespeicherung. Die fortschrittlichen Vakuumgeräte und -systeme von ULVAC…

Gut befördert: Mit der richtigen Technik hoch hinaus

Interview mit Marian Frick, Geschäftsführender Gesellschafter der AMIG GmbH & Co. KG

Gut befördert: Mit der richtigen Technik hoch hinaus

Ob Neubau, Modernisierung oder komplexe Hochhausprojekte – wo Aufzüge benötigt werden, sind die Experten der AMIG GmbH & Co. KG aus Nonnweiler im Saarland mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise…

Spannendes aus der Region Landkreis München

Ein halbes Jahrhundert Kompetenz in der Vermögensverwaltung

Interview mit Christian Janas, Leiter Vermögensverwaltung, Mitglied der Geschäftsführung der DJE Kapital AG

Ein halbes Jahrhundert Kompetenz in der Vermögensverwaltung

Wer über ein Vermögen verfügt, möchte dieses gerne sicher und gewinnbringend anlegen. Mit der Erfahrung von mehr als einem halben Jahrhundert bietet sich die DJE Kapital AG als kompetenter Vermögensverwalter…

Intelligenz im Stromnetz: Neue  Maßstäbe im Energiemanagement

Interview mit Marijan Valic, Geschäftsführer der Berg GmbH

Intelligenz im Stromnetz: Neue Maßstäbe im Energiemanagement

Wie lässt sich die Energiewende konkret vorantreiben? Die Berg GmbH aus dem bayerischen Martinsried zeigt es mit einem klaren Ansatz: Energie effizient steuern, Kosten senken und neue Technologien sinnvoll nutzen.…

MedTech mit Verantwortung – Lösungen, die verbinden

Interview mit Laura Garcia Baglietto, Executive Vice President Medical Devices & Environment International der GBA Group und Dr. Timo Lebold, Geschäftsführer der GBA MDS GmbH

MedTech mit Verantwortung – Lösungen, die verbinden

Die GBA Group zählt zu den führenden Labor- und Beratungsdienstleistern im europäischen Life Sciences-Sektor. In Gilching bei München bietet die GBA Medical Device Services GmbH regulatorische Beratung und umfassende Analytik…

Das könnte Sie auch interessieren

Energiewende als Motor

Interview mit Marco Geiler, Geschäftsführer und Rolf Anti, Geschäftsführer der J. Schneider Elektrotechnik GmbH

Energiewende als Motor

Transformatoren für Windkraftanlagen, Stromversorgungen für Rechenzentren, Service für Tunnelbohrmaschinen: J. Schneider Elektrotechnik ist überall dort aktiv, wo Präzision und Zuverlässigkeit zählen. Das Offenburger Unternehmen will bis 2030 auf 600 Mitarbeiter…

Digital denken, menschlich handeln

Interview mit Jaap Merkus, CEO der NetRom Software B.V.

Digital denken, menschlich handeln

Softwareentwicklung ist längst zum Rückgrat moderner Wirtschaft geworden – und doch braucht es für echte Qualität mehr als nur Code. Es braucht Menschen, die verstehen, zuhören und mitdenken. Einer, der…

Ein Zwilling sorgt für  Perfektion

Interview mit Ingo Straub, Geschäftsführer und Inhaber der INGELA Ingenieurgesellschaft für elektronische Ausrüstung mbH

Ein Zwilling sorgt für Perfektion

Ob Gebäude, Produktionsstätten oder komplexe Anlagen – ohne elektrotechnische Ausrüstung funktioniert keine moderne Infrastruktur. Mit dieser Kompetenz hat sich die INGELA Ingenieurgesellschaft für elektrotechnische Ausrüstung mbH aus Bisingen einen Namen…

TOP