Zwischen Basketball, Unternehmertum und Rosenvergabe
Interview mit Andrej Mangold, Basketball-Profi, Unternehmer, Star des TV-Formats ‘Der Bachelor‘ sowie Mit-Gründer der DasKaugummi GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Mangold, Sie können auf eine über 13-jährige Karriere als Basketballprofi zurückblicken. Namhafte Stationen waren zum Beispiel die Telekom Baskets Bonn, s.Oliver Würzburg, UBC Hannover oder das DBB-Team. Welchen Stellenwert hat das orangefarbene Leder in Ihrem Leben?
Andrej Mangold: Basketball hat mein Leben von klein auf begleitet und geprägt und mir unglaublich viele schöne Orte gezeigt, mich in Berührung mit tollen Menschen gebracht und mir viele Türen geöffnet. Ich bin extrem dankbar, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben und meinen Traum leben zu können.
Wirtschaftsforum: Im Sommer 2018 gewannen Sie zudem mit dem von Ausrüster K1X zusammengestellten ‘Team K1X Germany‘ das im chinesischen Shanghai durchgeführte, renommierte JUMP10 Basketball-Turnier – mit Ihren entscheidenden Punkten von der Freiwurflinie im Finale sorgten Sie für den Turniersieg. Wie kam es zu diesem Engagement?
Andrej Mangold: K1X ist eine Marke, die mich, seitdem ich in den Profisport gekommen bin, begleitet und unterstützt hat. Ich kenne Niels Jäger – der das Team geformt hat – und Ralf Junge schon sehr lange und musste gar nicht überlegen, als sie mich fragten, ob ich das ‘K1X - Team Deutschland‘ als Kapitän anführen möchte. Da ich außerdem schon immer jemand war, der auch im Sommer den Wettbewerb mit anderen Profis gesucht hat, um mich zu verbessern, war dies ein Turnier, das ich unbedingt mal spielen wollte. Turniere im Ausland haben immer einen besonderen Reiz. Neben der Herausforderung, sich mit anderen Profis zu messen, haben sie zudem den Benefit, ein neues Land und eine neue Kultur zu entdecken.
„Turniere im Ausland haben immer einen besonderen Reiz. Neben der Herausforderung, sich mit anderen Profis zu messen, haben sie zudem den Benefit, ein neues Land und eine neue Kultur zu entdecken.“ Andrej Mangold
Wirtschaftsforum: Neben dem Profibasketball haben Sie auch bereits Erfahrungen als Unternehmer sammeln können, so zum Beispiel als Mit-Gründer der DasKaugummi GmbH. Zu Ihrem Kundenkreis gehören hierbei auch bekannte Größen, wie zum Beispiel NBA-Star Dennis Schröder. Wie entstand die Geschäftsidee für DasKaugummi, die sogar im TV-Gründer-Format ‘Die Höhle der Löwen‘ sehr positiv aufgenommen wurde? Und welche Innovationen bieten Ihre Produkte zum herkömmlichen Kaugummi?
Andrej Mangold: Die Idee zu ‘Das Kaugummi‘ kam von meinem Gründer-Partner und Freund Ingo Hofmann. Ich war einfach der Erste, dem er davon erzählt hat. Danach war ich sofort ‘Feuer und Flamme‘ von der Idee. Alles in allem haben die Gründung und der Aufbau der Marke gut zwei Jahre gedauert, um als Ergebnis ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. Wir haben uns als Ziel gesetzt, trendige neue Geschmacksrichtungen wie ‘Zitrone-Basilikum‘ oder ‘Orange Ingwer‘ in einen Kaugummi zu implementieren. Das gab es zuvor noch nie. Für uns erschien es daher passend, denn unsere Gesellschaft bewegt sich ja total in die Healthy-Lifestyle- und Superfood-Richtung mit ausgefallenen und gesunden Geschmäckern.
Wirtschaftsforum: Eine Karriere als Profisportler verlangt neben dem Talent auch Ehrgeiz, Disziplin, Fleiß sowie Flexibilität und Lernbereitschaft. All diese Anforderungen sind auch Grundlagen für den Erfolg in der Business-Welt. Welche Fähigkeiten aus Ihrer Zeit als aktiver Basketballer lassen sich Ihrer Meinung nach zudem in der heutigen Geschäftswelt anwenden?
Andrej Mangold: Zuallererst bin ich nach wie vor Basketball-Profi! Jedoch bestehen starke Parallelen vom Profisport zum Unternehmertum. Grundvoraussetzung sind immer Disziplin und Fleiß, aber auch eine gut strukturierte Arbeitsweise und vor allem Organisation- und Zeit-Management sind sehr wichtig. Wenn man mehrgleisig unterwegs ist und erfolgreich sein will, ist Organisation das A und O neben dem Hunger nach Erfolg und der Bereitschaft, mehr zu tun als andere. Natürlich hat mir der Profisport diese Werte mit auf den Weg gegeben. Aber auch Leadership, Teamfähigkeit und Verlässlichkeit sind mir wichtige Werte.
Wirtschaftsforum: Sie haben sich vor Kurzem einer weiteren, neuen und sicherlich auch spannenden Herausforderung gestellt und waren Protagonist in dem bekannten TV-Format ‘Der Bachelor‘ von RTL Television. Was hat für Sie den Reiz ausgemacht, auf der Suche nach Ihrer Traumfrau im TV und den Medien präsent zu sein? Und welche positiven Erfahrungen konnten Sie daraus für sich ziehen?
Andrej Mangold: Das war eine unglaubliche Erfahrung, über die ich sehr dankbar bin. Zuallererst finde ich es sehr schade, wie sich unsere Gesellschaft in Sachen Dating entwickelt. Alles ist sehr oberflächlich und vor allem Social Media-lastig. Ich wollte wieder auf dem klassischen Weg Frauen daten, ohne mir vorher selbst Grenzen aufgrund der Optik zu setzen, wie es heutzutage ja eigentlich jeder macht.
Ich habe mich über mehrere Monate mit mir selbst beschäftigt. Der Fokus lag hierbei auf den Themen ‘Emotionen‘ und ‘Liebe‘, bei denen mir bewusst wurde, was ich an einer Frau mag und schätze und vor allem, wen ich für meine Zukunft suche. Natürlich war mir auch bewusst, dass dieser Versuch, sich zu verlieben, scheitern könnte. Doch ich habe die Herausforderung einfach angenommen und war von Anfang an von den positiven Facetten überzeugt und auch davon, dass sich für meine Zukunft nach dem Sport sicherlich weitere interessante Möglichkeiten ergeben können, wenn ich authentisch bleibe.
Wirtschaftsforum: Eine persönliche Frage zum Schluss: Was treibt Sie persönlich an? Und gibt es bereits Ideen für zukünftig Projekte oder Orte, die Sie nach Ihrer aktiven Karriere als Profisportler mittelfristig umsetzten oder gerne bereisen würden?
Andrej Mangold: Mich treibt an, erfolgreich zu sein, um meinen Eltern etwas zurückzugeben, die mir in meiner Kindheit viel ermöglicht haben. Und natürlich möchte ich auch meinem zukünftigen Nachwuchs alles erdenklich Gute bieten können, wenn es so weit ist. Außerdem würde ich gerne mit meiner Bekanntheit Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie mir – und für sie ein Vorbild sein.
Mittelfristig habe ich einige Ideen und Konzepte, die ich gerne umsetzen würde. Aktuell bin ich wieder als Basketballprofi bei den FRAPORT SKYLINERS aus Frankfurt aktiv und sehr dankbar für das Vertrauen der SKYLINERS in mich. Sozusagen ‘vom Profisportler zum Bachelor und wieder zurück in die 1. Basketball-Bundesliga‘. Zukünftig wir man sehen, welchen weiteren beruflichen Weg man gehen wird. Privat möchte ich jedoch unbedingt noch eine Weltreise machen. Da ich die letzten Jahre viel in Asien war, stehen als nächste Ziele die USA, Kanada oder Australien auf dem Programm.
Interview: Andreas Detert | Fotos: DasKaugummi GmbH, Medien Bonn GmbH, Mediathleten GbR, RTL Television