Die Beratung macht den Unterschied
Interview mit Stefan Jaecker, CEO der Daiwa Corporate Advisory GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Jaecker, seit der Gründung durch Ernst von Freyberg und die spätere Übernahme durch die japanische Investmentbank Daiwa Securities konnte sich die Daiwa Corporate Advisory GmbH auf dem deutschen und europäischen Markt sehr erfolgreich etablieren. Wie haben Sie das geschafft?
Stefan Jaecker: Wir sind erfolgreich, weil wir unseren Kunden zuhören. Wir machen den Deal nicht um des Deals willen. Wir machen den Deal, wenn er für den Kunden auch Sinn macht und wir ihn dahingehend beraten können auf Basis einer professionellen Beratung. Ziel ist es, den Deal so effizient und so entlastend wie möglich mit dem größtmöglichen Benefit für den Kunden abzuschließen. Deshalb legen wir Wert auf eine offene, transparente Beratung, immer auf das gemeinsam definierte Ziel ausgerichtet und mit einem sehr hohen persönlichen Einsatz über alle Hierarchiestufen hinweg. Auf diese Weise konnten wir auch ein starkes Vertrauen zu unseren Kunden aufbauen.
Wirtschaftsforum: Aus welchem Grund brauchen die Unternehmen eine Finanzberatung wie Daiwa Corporate Advisory?
Stefan Jaecker: Dafür gibt es verschiedene Gründe. Für den Unternehmer, der nicht jeden Tag sein Unternehmen verkauft, sind wir ein wichtiger Partner. Wir machen das jeden Tag, kennen die Abläufe und wissen, wie wir die Transaktionen strukturieren müssen. Außerdem haben wir ein breites internationales Netzwerk und wissen, wo die interessanten Käufer sitzen. Von diesem Netzwerk profitieren die Corporates, die global vertreten sind, ebenfalls. Wir kennen die Märkte und auch die Käufer, die eventuell in Frage kommen. Es geht außerdem um die starke und gute Vorbereitung für so einen Prozess, vor allem die Due-Diligence-Prüfung. Viele Unternehmen sind auf so einen Prozess gar nicht vorbereitet, deshalb unterstützen wir sie dabei.
Wirtschaftsforum: 2020 war ein schwieriges Jahr für viele Unternehmen. Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die Daiwa Corporate Advisory GmbH?
Stefan Jaecker: Wir dachten erst, dass das COVID-Jahr für uns ein schwieriges Jahr wird. Aber entgegen den Erwartungen hatten wir ein sehr gutes Jahr, konnten international und insbesondere auf europäischer Ebene sehr gut abschneiden. Einer der Gründe ist unser breites Produktportfolio im Sinne der Beratung. Bei den Themen M&A und der Refinanzierung waren einige Sektoren stärker betroffen. Für die Zukunft glauben wir, dass unsere Beratung bei Restrukturierungen, gerade was die Bilanz angeht, ansteigen wird. Einige Unternehmen werden Liquidität suchen und sich von Unternehmensteilen trennen, was wiederum den Käufern neue Möglichkeiten eröffnen wird. Die Transaktionsdynamik wird zunehmen. Gewinner der Krise sind auf jeden Fall der Technologie- und Softwaresektor, der Bereich Healthcare und Unternehmen rund um das Thema Infrastruktur. Wir haben Teams für diese unterschiedlichen Sektoren und können unsere Kunden hier mit unserer gesamten Expertise unterstützen.
Wirtschaftsforum: Welche sind Ihre Hauptzielgruppen und Märkte?
Stefan Jaecker: Zum einen arbeiten wir mit Unternehmen und Corporates, die bereits transaktionserfahren sind. Das ist der Sektor der sogenannten Finanz-investoren und Private Equities, der extrem Deal-fokussiert ist. Unsere andere Zielgruppe sind die kleineren Unternehmen und Unternehmer, gerade im Mittelstand, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind. Damit sind wir entweder Sparringspartner oder eben direkter Partner unserer Kunden. Mit DC Advisory sind wir in Nordamerika, Asien und Europa vertreten. Damit haben wir einen lokalen Zugang zu den verschiedenen Regionen der Welt. Das ist eine gute Basis für weiteres Wachstum.