Menschlichkeit geht vor
Interview mit Susanne Schmidt, Geschäftsführerin der Cura-Med Süd-Warndt Klinik GmbH

Schon seit 1996 finden Langzeit-Rehabilitanden die benötigte Zeit und Ruhe, aber auch spezielle medizinische, therapeutische sowie pflegerische Betreuung in der Cura-Med Süd-Warndt Klinik in Großrosseln bei Karlsbrunn.
„Wir sind heute ein Zentrum für Langzeitrehabilitation Phase F. Konkret gewährleisten wir eine lückenlose ärztliche Versorgung rund um die Uhr. Dazu haben wir alle notwendigen Ausstattungen einer Intensivstation“, erläutert Susanne Schmidt, die das Familienunternehmen in der zweiten Generation gemeinsam mit ihrem Ehemann leitet.
Während früher Patienten in vielen Einrichtungen nur in Pflege genommen und nicht rehabilitiert wurden, setzt Susanne Schmidt mit ihrem Team schon lange auf die bestmögliche Versorgung, bei der auch unkonventionelle Wege zum Wohle der Patienten beschritten werden.
„Generell steht bei uns der therapeutische Ansatz im Vordergrund. Wir betrachten unsere Patienten immer ganzheitlich, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Im nächsten Schritt geht es darum, über einen langen Zeitraum hinweg sukzessive Verbesserungen zu erreichen.“ Die entsprechenden Maßnahmen basieren auf einem interdisziplinären Konzept, das in der Klinik intern erarbeitet wurde.
Schwerpunkt respiratorische Insuffizienz
Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik ist die Behandlung von Patienten bei Erkrankungen mit respiratorischer Insuffizienz. „Die Rehabilitanden nehmen wir direkt von der Intensivstation auf. Dabei setzen wir darauf, schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit dem sogenannten Weaning, also der Beatmungsentwöhnung, zu beginnen“, verweist Susanne Schmidt auf einen Unterschied zu gängigen Therapiemaßnahmen vieler Pneumologen.
Dass der Ansatz von Erfolg gekrönt ist, lässt sich durch beeindruckende Zahlen belegen. „Tatsächlich können etwa 70 bis 74% unserer Klinikpatienten von uns als genesen entlassen werden“, betont die Geschäftsführerin. „Das bedeutet, sie sind in der Lage frei zu gehen und benötigen keine Beatmungsgeräte mehr. Die Grundlage für diesen Erfolg ist einmal mehr die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Wir sehen uns als ein Team.“
Grosses persönliches Engagement
Das große Engagement ist bei Susanne Schmidt auch eine Herzensangelegenheit. Schließlich ist sie selbst quasi mit der Klinik groß geworden. „Ursprünglich haben meine Eltern Willi und Linda Ulrich die Klinik 1994 zunächst als Alten- und Pflegeheim gegründet. Ich bin schon sehr früh mit der Klinik als Familienunternehmen in Berührung gekommen. Es war für mich sehr bald klar, dass ich die Nachfolge antreten möchte“, blickt Susanne Schmidt zurück.
Dabei steht die Familientradition in keinem Gegensatz zu Innovationen und einem Blick für Neues. „Wir sind immer offen für Ideen aus den Abteilungen oder auch von einzelnen Mitarbeitern. Nur so haben wir es zum Beispiel geschafft, innerhalb von anderthalb Jahren die ganze Struktur der Cura-Med auf den Kopf zu stellen, um eine Zertifizierung zu erhalten, die für uns sehr wichtig war. Alle Mitarbeiter haben mitgeholfen, zum Teil auch die Angehörigen. Das gilt übrigens auch für den Entwurf unseres neuen Logos.“
Diese Geschlossenheit und das Engagement der Mitarbeiter sind für die Geschäftsführerin auch elementare Erfolgsfaktoren und zeichnen die Klinik aus. Auch ihre drei Kinder wachsen mit dem Klinikbetrieb auf.
Eine mögliche Nachfolgegeneration steht damit also schon bereit. Ungeachtet aller Erfolge bleibt eine Sache Susanne Schmidt besonders wichtig: „Für uns ist es von höchster Bedeutung, dass wir unserer Arbeit stets die ethischen und moralischen Grundsätze voranstellen. Die Wirtschaftlichkeit muss immer auch mit der Menschlichkeit übereinstimmen.“