„Wir bringen Ärzt:innen miteinander in Kontakt!“

Interview mit Katharina Radunz, Vice President Product & Marketing DACH und Heike Zipf, Vice President Commercial & Strategy DACH der coliquio GmbH

„Wir bringen die medizinischen Expert:innen miteinander in Kontakt“, beschreibt Katharina Radunz, Vice President Product & Marketing DACH, das grundsätzliche Anliegen der coliquio GmbH. „Im Kern sind wir eine Ärzte-Plattform und Online-Community, die der Vernetzung sowie der Vermittlung von medizinischem Wissen und der Weiterbildung dient. Dabei sind wir zunehmend auch mit Live-Formaten präsent. Nur approbierte Ärzt:innen können sich bei uns anmelden, sodass wirklich nur Expert:innen untereinander und mit Inhalten der höchstmöglichen Relevanz in Kontakt kommen. Damit bieten wir zugleich natürlich auch Pharmakunden eine interessante Umgebung.“

„Unser Ärzte-Forum ermöglicht den Austausch und die Vernetzung“, ergänzt Heike Zipf, Vice President Commercial & Strategy DACH. „Hier können Fragen gestellt, Wissen geteilt und Fälle diskutiert werden. Unsere Medizin-Redaktion unterstützt die Ärzt:innen mit medizinischen Informationen, Newslettern zu bestimmten Fachgebieten sowie Tipps zum Praxismanagement und vieles mehr. Das komplette Angebot ist dabei für unsere Ärzt:innen kostenfrei.“

Am Puls der Zeit mit zertifizierten Fortbildungen

Bei der Gestaltung des Onlineangebots setzt coliquio auf Multi-Format-Content. Dazu gehören neben klassischen News in Textform auch Vorträge und Diskussionen ebenso wie Fortbildungen: „Viele unserer medizinischen Fortbildungen sind auch CME-zertifiziert“, betont Katharina Radunz. „Damit können Ärzt:innen sich unsere entsprechenden Angebote auf ihr Pflichtprogramm zur Weiterbildung anrechnen lassen.“

Doch nicht nur Ärzt:innen profitieren von den Leistungen des Onlinenetzwerks. „Für die pharmazeutische Industrie besteht unter anderem die Möglichkeit, Contentmarketing in Form eines Infocenters auf coliquio zu betreiben“, erklärt Heike Zipf. „Hier begleiten wir zum Beispiel viele Launches von neuen Präparaten. Deshalb gehört auch die Beratung von Pharmakunden im Hinblick auf effiziente digitale Arzt-Kommunikation zu unseren Aufgaben. Grundsätzlich ist Qualität bei uns das A & O.“

Idee auf einer Party

Ins Leben gerufen wurde coliquio 2007 von Felix Rademacher und Martin Drees, die sich auf einer Party darüber gewundert hatten, dass Mediziner:innen sogar in ihrer Freizeit hauptsächlich über fachliche Themen und Patientenfälle sprachen. Gekoppelt an ihre Abschlussarbeit an der Hochschule gründeten sie deshalb das Ärzte-Onlinenetzwerk. „Die Idee hat sich gut weiterentwickelt und als ich 2011 ins Unternehmen kam, gehörten bereits 50.000 Ärzt:innen zum Netzwerk. Das Angebot wurde mit eigener Redaktion, Marktforschung, Live-Events und unserem Medical Education Team im Laufe der Jahre stetig ausgebaut“, berichtet Heike Zipf.

Seit 2020 gehört coliquio dem US-amerikanischen Unternehmen webMD, das seinen Sitz in New York hat und unter anderem das globale medizinischen Netzwerk medscape.com betreibt. coliquio unterhält neben seinem Hauptsitz in Konstanz noch Niederlassungen in München und Hamburg und beschäftigt insgesamt 180 Mitarbeitende.

Starke Veränderungen

Zielgruppen von coliquio sind hauptsächlich Ärzt:innen und die pharmazeutischen Industrie, daneben aber auch zunehmend Hersteller medizintechnischer Produkte und Start-ups in der digitalen Gesundheitsvorsorge. Dabei wird über unterschiedliche Kanäle an die verschiedenen Zielgruppen herangetreten. Katharina Radunz: „Unser Vertrieb ist zweigeteilt. Für die Ansprache und Beratung von Pharmaunternehmen unterhalten wir ein klassisches Sales Department. Die Ärzteschaft sprechen wir überwiegend digital an. Das machen wir unter anderem mittels Suchmaschinenoptimierung, Paid Werbung im Internet sowie Social Media. Außerdem sind wir auf Fachmessen und Kongressen vertreten, wo wir auch immer wieder klassische Out-of-Home-Werbung testen. Wir haben etwa rund um den diesjährigen DGIM Kongress, eine Fachmesse für innere Medizin, die Berichterstattung übernommen und waren somit auch physisch präsent.“

Von Beginn an hat sich coliquio als digitales Unternehmen positioniert, wie Heike Zipf erläutert: „Auch unsere operativen Abläufe sind digital strukturiert und wir haben durch Corona noch einmal einen absoluten Digitalschub feststellen können. So haben sich die Ärzt:innen auch in Bezug auf den klassischen pharmazeutischen Außendienst verändert. Sie nutzen vermehrt unsere digitalen Angebote, um sich über neue Medikamente und Therapien zu informieren. Daher müssen wir auch unsere Pharmapartner mitnehmen und gut begleiten können. Es finden aktuell starke Veränderungen in Hinblick auf das Informationsverhalten und die digitalen Bedürfnisse von Ärzt:innen statt.“

Strategische Ziele

Dass die Geschichte von coliquio bis heute eine Erfolgsgeschichte ist, liegt für Katharina Radunz primär an den Beschäftigten: „Unsere Mitarbeitenden sind in ihren Spezialgebieten alle sehr erfolgreich und ziehen an einem Strang. Bei uns wird Eigenverantwortung großgeschrieben.“ Auch Heike Zipf pflichtet dieser Einschätzung bei: „Alle Mitarbeitenden bei uns tragen Verantwortung. Wir haben sehr flache Hierarchien und arbeiten in selbstorganisierten Teams.“

Doch es gibt weitere Faktoren, die den dauerhaften Erfolg von coliquio erklären. „Wir sind an langfristigen Kundenbeziehungen interessiert und möchten unsere Pharmapartner auf Dauer begleiten“, sagt Heike Zipf. „Wir betreiben einige gemeinsame Projekte, die bereits elf Jahre dauern. Zudem freuen wir uns über unsere sehr guten Verlängerungsquoten.“

Für die kommenden Jahre haben sich die Verantwortlichen klare Ziele gesetzt, wie Katharina Radunz deutlich macht: „Für die Zukunft verfolgen wir zwei große strategische Stränge. So möchten wir in Kooperation mit unserem Mutterkonzern webMD die Internationalisierung medizinischer Themen vorantreiben und den grenzüberschreitenden Austausch in Europa vereinfachen. Zum anderen investieren wir in unsere Plattform und die User Experience, um die Idee des One-Stop-Shops für alle beruflichen Belange im medizinischen Alltag weiter auszubauen.“

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