Präzise Lösungen für die Prozessanalytik

Interview mit Sebastian Mendl, Sales der CGS Prozessanalytik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Mendl, die CGS gehört heute zu den fünf führenden Herstellern von Analysesystemen für die Prozessanalytik in Europa. Wie sehen Sie die Entwicklung des Unternehmens?

Sebastian Mendl: Wir sind bis heute ein inhabergeführtes Unternehmen; der Gründer Alfons Geyer ist noch immer im Betrieb tätig und wird vom Juniorchef Christian Geyer unterstützt. CGS entstand aus kleinsten Anfängen – nicht in der klassischen Garage, sondern in der elterlichen Waschküche im Jahre 1975. Dem Firmengründer gelang es in kürzester Zeit, namhafte Firmen von der Qualität seiner Analysesysteme zu überzeugen, unter anderem Linde und Thyssen Krupp. Deren Weiterempfehlungen führten zu Wachstum und weiterem Erfolg. Heute erzielen wir mit 140 Mitarbeitern Jahresumsätze zwischen 16 und 20 Millionen EUR.

Wirtschaftsforum: Bedingt ein solches Wachstum nicht auch eine strukturelle Anpassung?

Sebastian Mendl: Das ist richtig. Die CGS Prozessanalytik hat von Anfang an mit Ingenieursfirmen zusammengearbeitet und ihr Leistungsangebot so kontinuierlich erweitert. Mit der Übernahme der Firma Elektro Haag konnte 2006 das Spektrum erweitert werden. Die Abteilung Licht- und Tontechnik wurde vom jetzigen Juniorchef Christian Geyer 1999 ins Leben gerufen. Auf internationaler Ebene gelang es uns durch die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern in Europa, Nordamerika, Südostasien und im Mittleren Osten Fuß zu fassen. Wir verstehen uns aber weiterhin als Einzelunternehmen mit dem Hauptstandort Denkendorf.

Wirtschaftsforum: Mit dem Leistungsspektrum hat sich auch der Kundenkreis der CGS Prozessanalytik vergrößert?

Sebastian Mendl: Wir haben heute Kunden in den verschiedensten Bereichen, zum Beispiel Kraftwerke, Anlagenbau, Chemie, Petrochemie, Automobil- und Gashersteller. Neben unserem langjährigen Kunden Linde gehören zu unseren Referenzkunden viele große Namen wie die Westfalen AG, Bayer, BASF, LANXESS, AUDI und BMW. Sie alle setzen ihr Vertrauen in hochwertige CGS-Technik. Ich selbst bin dem Unternehmen seit 20 Jahren verbunden. Ich komme von der technischen Seite, habe zunächst die Lehre zum Elektroinstallateur, dann den Elektrotechniker gemacht und bin schließlich zum Vertrieb gekommen. Gemeinsam mit Christian Geyer treibe ich seit 2012 die Internationalisierung voran, um CGS Prozessanalytik stärker auf dem Weltmarkt zu positionieren. Inzwischen wickeln wir 25% unserer Projekte im Ausland ab, der indirekte Anteil durch Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist sogar viel höher und liegt bei 75%.

Wirtschaftsforum: Kundennähe hat Priorität bei CGS. Wie nehmen Sie das im Vertrieb wahr?

Sebastian Mendl: Der Vertrieb geht eine enge Verbindung zur Technik ein. Die Technik entsteht sozusagen am Verkaufspunkt, im Gespräch mit dem Kunden, und wird dann an die Projektleitung übergeben. Diese Fähigkeit, die Entwicklung auf den Kunden zuzuschneiden, ist ein großer Vorteil für den Kunden – und ein Alleinstellungsmerkmal unseres Unternehmens. Zudem verfügen wir über eine hohe Eigenfertigung. Die spezielle Lösungsfindung lässt sich in die Serienproduktion integrieren. Mir gefällt die Aufgabe, entsprechende Lösungen an die Kunden heranzutragen, der Handshake zwischen Vertrieb und Technik.

Wirtschaftsforum: Welche besonderen Vorteile bieten CGS-Anlagen und -Komponenten?

Sebastian Mendl: Nehmen Sie einmal die Zuverlässigkeit der Probenaufbereitung für die Chemie und Petrochemie. Oder die kleine, kompakte Bauweise der CGS-Magnetventilblöcke, die in sehr vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich sind. Damit unterstützen wir die Leistung von Analyseanlagen, die schnell und präzise arbeiten müssen. Nicht umsonst kommen viele Kunden in Deutschland auf uns zu, auch international wickeln wir viele Großprojekte ab. Unser Perfektionismus sorgt für Erfolg. Wir liefern unumstritten hohe Qualität, lösen individuelle Probleme und treffen schnelle Entscheidungen.

Wirtschaftsforum: Macht sich der Fachkräftemangel auch bei CGS bemerkbar?

Sebastian Mendl: Allerdings, wir suchen dringend in allen Sektionen, denn unsere Auftragslage ist sehr gut. Es ist schwieriger geworden, neue Mitarbeiter zu finden, dabei ist die Arbeit bei CGS interessant und abwechslungsreich. Viele Lehrberufe sind vertreten, wir bauen alles selbst. Für jemanden, der bereit ist im Unternehmen Verantwortung zu übernehmen, ist eine hochwertige Ausbildung möglich. Mein eigener Werdegang steht exemplarisch dafür, was man hier erreichen kann. Hinzu kommt der gute Zusammenhalt in unserer Firma, die Verbundenheit in einem kleinen, familiären Unternehmen.

Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie das Unternehmen in Zukunft?

Sebastian Mendl: Wir möchten uns weiter im Weltmarkt etablieren, wobei unser besonderer Fokus auf dem asiatischen Raum liegt mit Projekten in Thailand, China, Korea und zunehmend auch in Russland. Wir streben langsames, stetiges Wachstum an. Die Tatsache, dass wir breit aufgestellt sind, ist uns in Krisenzeiten zugute gekommen und bedeutet auch in Zukunft eine Absicherung. Wir bleiben an der Spitze der technischen Entwicklung, um unseren Kunden auch weiterhin spezielle Lösungen im Bereich der Prozessanalytik bieten zu können.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Für Sicherheit im Einsatz

Interview mit Kathrin Aster, Geschäftsführerin der Standby GmbH

Für Sicherheit im Einsatz

Ohne Blaulicht, Signaltechnik und modernste Steuerungssysteme stünde so manches Einsatzfahrzeug im Stau. Die Standby GmbH mit Sitz in Dinslaken ist Teil einer international tätigen Unternehmensgruppe, die innovative Lösungen für Polizei,…

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Interview mit Christian Hofmann, Vertriebsleiter der Alfred Kron GmbH

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Die Metallverarbeitungsbranche steht unter Druck: Digitalisierung, Fachkräftemangel und globale Lieferketten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Wer heute erfolgreich sein will, muss flexibel agieren und Prozesse durchdenken. Ein Beispiel für diese…

Neue Hüfte, neues Knie: Mobilität bis ins hohe Alter

Interview mit Florian Hoffmann, Geschäftsführer der implantcast GmbH

Neue Hüfte, neues Knie: Mobilität bis ins hohe Alter

Die implantcast GmbH aus Buxtehude zählt zu den führenden Herstellern von Endoprothesen und Sonderimplantaten. Seit der Gründung im Jahr 1988 hat sich das Unternehmen zu einem international tätigen Medizintechnik-Spezialisten mit…

Spannendes aus der Region Landkreis Eichstätt

Wo Daten ihren Ort finden

Interview mit Jürgen Schomakers, Geschäftsführer der Esri Deutschland GmbH

Wo Daten ihren Ort finden

In einer Welt, in der 80% der Daten einen Raumbezug haben, spielt Esri Deutschland eine Schlüsselrolle bei der Analyse geografischer Informationen. 1969 von Jack und Laura Dangermond in Redlands (USA)…

Tradition trifft Innovation: Uhren aus Deutschland

Interview mit Nathalie Birk, Geschäftsleitung der POINT TEC Products Electronic GmbH

Tradition trifft Innovation: Uhren aus Deutschland

Qualitativ hochwertige Uhren ‘Made in Germany’ zu einem fairen Preis: Das ist die Philosophie der POINT TEC Products Electronic GmbH. Mit den Marken ZEPPELIN, bauhaus und RUHLA hat sich das…

Sorgsame Hände für zarte Pflanzen

Interview mit Werner Leidner, Geschäftsführer der Rudolf Schrader GmbH

Sorgsame Hände für zarte Pflanzen

Grün ist die bestimmende Farbe und zugleich Eigenschaft der Rudolf Schrader GmbH in Ingolstadt. Das fast 125 Jahre alte Traditionsunternehmen ist heute Dienstleister im Garten- und Landschaftsbau und in der…

Das könnte Sie auch interessieren

Vom Autoglasdienstleister zum hoch spezialisierten Industriepartner

Interview mit Han-Alexander Pothoven, Director Advanced Technologies der DK Prototyping for Automotive Glass

Vom Autoglasdienstleister zum hoch spezialisierten Industriepartner

Wie bringt man Innovation, Qualität und Tempo unter ein Glasdach? Han-Alexander Pothoven von DK Prototyping for Automotive Glass kennt die Antwort. Im Interview erläutert er, wie ein kleines Unternehmen aus…

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Interview mit Christoph Staub, Geschäftsführer der Allpack Group AG

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Während Massenarzneimittel wie frei verkäufliche Schmerzpräparate millionenfach produziert und vertrieben werden, gestaltet sich das Geschäft mit Orphan Drugs für seltene Krankheiten deutlich komplexer: Das gilt auch für die Verpackung, Etikettierung…

Projektlösungen auf höchstem Niveau

Interview mit Torsten Ussat, Geschäftsführer der BM-Tech GmbH

Projektlösungen auf höchstem Niveau

Die BM-Tech GmbH hat sich als ein führender Anbieter im Bereich der Inbetriebnahme von Maschinen- und Anlagenbau etabliert. Gegründet vor über einem Jahrzehnt, bietet das Unternehmen hoch qualifizierte Ingenieure für…

TOP