Mit Sensortechnik zum Weltmarktführer

Interview mit Bernd Kagerer, President Business Unit Entrance Automation der CEDES AG

CEDES gehört zu den weltweit führenden Anbietern von intelligenten und sicheren Sensorlösungen für für Aufzüge, Fahrtreppen und Tore. Die Schweizer Sensor-Pioniere entwickeln und produzieren seit 1986 optische Sensoren mit Infrarottechnik und Bildverarbeitung und beschäftigen heute mehr als 350 Mitarbeitende am Hauptsitz im Science Park in Landquart im Kanton Graubünden sowie in Niederlassungen in Rumänien, China, Japan, Singapur und den USA. Außerdem hat das Unternehmen Vertriebspartner auf der gesamten Welt.

„Wir sind komplett international ausgerichtet, aber mit unseren Werten stark in der Schweiz verwurzelt; unsere Geschäftsleitung besteht aus sehr vielen Nationalitäten“, erläutert Bernd Kagerer, President Business Unit Entrance Automation. Gleichzeitig sei man aber auch ein Mittelständler, was für die Kunden wichtig sei. „Sie müssen sich auf uns verlassen können.“ Insbesondere im Bereich Aufzugssensoren gilt CEDES als globaler Marktführer.

„Unsere Erfahrungen und Technologien aus dem Aufzugsbereich transformieren wir in den Industrietorbereich und andere Sektoren“, sagt Bernd Kagerer, seit 2021 bei CEDES, als der Sensorspezialist für Tore, VITECTOR, von CEDES übernommen wurde. „Durch die Übernahme konnten wir den Industrietorbereich von CEDES verdoppeln. Sensorik gewinnt in diesem Bereich eine immer größere Bedeutung.“ Auch für andere Sektoren, wie Personentüren und Lagerverwaltung, habe man sehr viele Technologien an der Hand und sei sehr innovativ unterwegs.

Mit Innovationspreis ausgezeichnet

CEDES hat zwei große Business Units: Elevator & Escalator sowie Entrance Automation. Elevator & Escalator, also Aufzüge und Fahrtreppen, ist für rund zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich, aber die Bedeutung des Bereichs Entrance Automation nimmt zu. Das habe sich zuletzt auf der Stuttgarter R+T, der Weltleitmesse für den Industrietorbereich, im Februar gezeigt.

„Unsere Botschaft dort war, dass wir jetzt, nach der Akquisition von VITECTOR, ein allumfassender Anbieter von Sensoren für Industrietore sind“, so Bernd Kagerer. Auf der Messe wurde der IoT-fähige Lichtvorhang GridScan/Smart Traffic von VITECTOR by CEDES in der Kategorie Antriebe und Steuerungen mit dem R+T Innovationspreis 2024 in Silber ausgezeichnet. „Der IoT-fähige Lichtvorhang kann Warenflüsse detektieren und auswerten, mithilfe von KI beziehungsweise selbstlernenden Algorithmen“, erklärt Bernd Kagerer.

Wir verstehen uns als IoT-Enabler und wollen unsere Kunden in die Lage versetzen, IoT-Lösungen in ihren Unternehmen zu integrie¬ren.“ Aktuell investiere man vor allem in den Bereich Datenaus¬wertung. „Wir wollen alle unsere Sensoren dazu befähigen, Daten zu generieren, die entsprechend ausgewertet werden können.“

Die Neuausrichtung kommt auch im Ende 2023 geänderten Claim zum Ausdruck: von ‘The Sensor Pioneers‘ zu ‘Predict. Protect. Per¬form.‘ „Das zeigt unser Ziel, nicht nur Hardware zu produzieren, sondern mit den Daten, die wir generieren, zusätzliche Geschäftsmodelle zu erschließen“, erläutert Bernd Kagerer. In die Richtung gehe auch die neue IoT-Partnerschaft mit der deutschen Firma Marantec, die auf hochwertige Antriebs- und Steuerungstechnik spezialisiert ist.

Wissen, was die Kunden brauchen

Die Stärken von CEDES liegen in der jahrzehntelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Sicherheits¬sensoren und dem Fokus auf dem OEM-Sektor. „Wir wissen ganz genau, was unsere Kunden im Torbereich brauchen und sind führend in den neuesten Tech¬nologien“, sagt Bernd Kagerer. Darüber hinaus sei man sehr stark vernetzt im gesamten Wirt¬schaftsbereich und arbeite auf Verbandsebene an neuen Indust¬rienormen mit. CEDES ist weltweit tätig und will in Zukunft die Prä¬senz in den Wachstumsmärken Asien und Südamerika ausweiten.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Interview mit Dr. Christian Göbbert, Managing Director der Nanostone Water GmbH

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Mit einem Keramikfiltrationssystem hat Nanostone Water ein Produkt entwickelt, das Mikroorganismen aus Wasserkreisläufen verlässlich herausfiltert: zur Trinkwasserversorgung, aber auch für vielfältige Industrieanwendungen und die Abwasseraufbereitung. Wie die Technologie genau funktioniert…

Wo Technik unter Spannung steht

Interview mit Markus Garlich, Geschäftsführer der cam GmbH

Wo Technik unter Spannung steht

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht unter Druck: Globale Unsicherheiten, steigende Energiekosten und Fachkräftemangel fordern Unternehmen heraus. Gefragt sind flexible Partner, die individuelle Lösungen bieten und zugleich höchste Qualitätsstandards erfüllen.…

Beton nach Maß

Interview mit Stephan Radtke, kaufmännischer Geschäftsführer der DUHA Betonfertigteile GmbH

Beton nach Maß

Beton ist vielseitig einsetzbar, formbar, stabil, langlebig, druckfest und auf lange Sicht wirtschaftlich. Gleichzeitig ist seine Herstellung energieintensiv und verursacht nicht unerhebliche Mengen an CO2-Emissionen. Die DUHA Betonfertigteile GmbH aus…

Spannendes aus der Region Landquart

Für den längsten Tunnel

Interview

Für den längsten Tunnel

Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) ist ein Mammutprojekt in der Schweiz, das zum Ziel hat, den Straßenschwerverkehr in Nord-Süd-Richtung auf die Schiene zu verlagern. Kernbestandteil ist der Gotthard-Basistunnel, der mit 57…

Mit Hightech durch den Schnee

Interview mit Wilhelm Rieder, Geschäftsführer der ZAUGG AG EGGIWIL

Mit Hightech durch den Schnee

Während sich viele Unternehmen in städtischen Zentren oder globalen Hubs ansiedeln, behauptet sich ein international erfolgreicher Technologiebetrieb aus einem kleinen Dorf im Emmental. Die ZAUGG AG EGGIWIL ist Spezialist für…

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Interview mit Christoph Staub, Geschäftsführer der Allpack Group AG

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Während Massenarzneimittel wie frei verkäufliche Schmerzpräparate millionenfach produziert und vertrieben werden, gestaltet sich das Geschäft mit Orphan Drugs für seltene Krankheiten deutlich komplexer: Das gilt auch für die Verpackung, Etikettierung…

Das könnte Sie auch interessieren

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Interview mit Rik Kant, Geschäftsführer der Endenburg Elektrotechniek B.V.

Elektrisch. Engagiert. Endenburg.

Vom Lampengeschäft zum Elektrotechnik-Spezialisten: Die Geschichte der Endenburg Elektrotechniek B.V. reicht fast 100 Jahre zurück. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum gibt Geschäftsführer Rik Kant Einblicke in die Unternehmensstruktur, das besondere Führungsmodell…

Der starke Elektro-Partner aus Basel für die Region

Interview mit Silvio Sangiovanni, Geschäftsführer der K. Schweizer AG

Der starke Elektro-Partner aus Basel für die Region

Die K. Schweizer AG aus Basel engagiert sich als Elektroinstallationsbetrieb gern in besonders komplexen Umgebungen – und verantwortete in dieser Eigenschaft unter anderem die Verkabelung des Eurovision Song Contests 2025.…

Hochpräzise Kontrolle für die Halbleiterindustrie

Interview mit Dr. Peter Czurratis, Gründer der PVA TePla Analytical Systems GmbH und Metrologie-Experte der PVA TePla Gruppe

Hochpräzise Kontrolle für die Halbleiterindustrie

Die Halbleiterindustrie steht unter Strom – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit zunehmender Digitalisierung, E-Mobilität und globalem Datenhunger wächst auch der Bedarf an präziser Inspektionstechnologie. Die PVA TePla Analytical…

TOP