Zukunft gemeinsam schaffen
Interview mit Falk Hartmann, Geschäftsführer der Catterfeld Welker GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Hartmann, Catterfeld Welker agiert in einem sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld. Wo sehen Sie das Unternehmen am Markt? Wie beschreiben Sie die Marktposition?
Falk Hartmann: Weil der Markt in unserem Dienstleistungsbereich stark umkämpft ist, gehen wir schon seit Jahren dieses Thema offensiv an. Wir haben uns im Großraum München über viele Jahre einen Namen gemacht, der für Tatkraft und Zuverlässigkeit steht. Baumanagement-Leistungen erbringen wir nicht nur für den Gewerbe- oder Wohnungsbau, sondern sind sehr breit aufgestellt. Dabei denken wir interdisziplinär – das heißt, wir beraten schon in der Planungsphase bezüglich wirtschaftlicherer Konstruktionen und Baustoffe sowie hinsichtlich baubetrieblicher Aspekte. Wir haben einen sehr guten Ruf, weil wir konstruktiv anpacken. Aufgrund unserer umfassenden Erfahrung konnten wir sehr große und herausfordernde Projekte erfolgreich realisieren. Mit unserem Vorausdenken, den stets weiterentwickelten Konzepten sowie unserem Portfolio gestalten wir im Markt das vordere Drittel. Diese Position wollen wir in Zukunft weiter ausbauen.
Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns zwei bis drei Beispiele für Referenzprojekte.
Falk Hartmann: In den letzten Jahren haben wir herausragende Projekte, wie zum Beispiel die Generalsanierung des BayWa-Hochhauses am Effnerplatz in München, realisiert. Hier wurde das Hochhaus bis auf den Rohbau zurückgebaut, das Umfeld mit einem Neubau ergänzt und das Sternhaus als Blickfang um drei neue Geschosse aufgestockt. Dies ist ein gutes Beispiel für anspruchsvolle Revitalisierung vorhandener Bausubstanz.
Als Neubau haben wir das ‘Schwabinger Tor’ an der Leopoldstraße als neues Stadtquartier mit neun Gebäuden mit realisiert. Als dritte Referenz sind die überregional bekannten Pasing Arcaden zu nennen, wo wir unter schwierigen räumlichen Bedingungen und in einer für das Projekt sensationell kurzen Zeit das Einkaufscenter inklusive der darauf befindlichen Wohngeschosse errichtet haben. Im Übrigen realisieren wir an gleicher Stelle in Verlängerung derzeit das größte Wohnbauprojekt der GWG.
Wirtschaftsforum: Warum entscheiden Ihre Kunden sich letztendlich für eine Zusammenarbeit mit Catterfeld Welker? Was schätzen Ihre Kunden besonders? Was unterscheidet Sie vom Wettbewerb?
Falk Hartmann: Eine wichtige Rolle spielt sicher, dass unsere Projektleiter, Prokuristen und auch ich selbst in die Projekte eingebunden sind und wir alle mit allen Mitarbeitern ein fachlich sehr kompetentes Team bilden. Ein Kunde hat bei der Auftragsvergabe einmal gesagt: „Wir haben uns unter anderem für Sie entschieden, weil wir wissen, dass wir Sie immer anrufen und erreichen können und Sie eine Lösung finden. Das ist uns wichtig.“ Das Voranbringen der Projekte ist unser Fokus! Zudem spricht für uns die gemischte Teamstruktur von jungen bis sehr erfahrenen Mitarbeitern. Bei uns sind junge Absolventen ebenso willkommen wie Fachkräfte mit 60, denen in anderen Unternehmen die Türen verschlossen bleiben. Wir bauen so schon seit Jahren Spezialbereiche mit sehr erfahrenen und geschulten Mitarbeitern auf, beispielsweise für Kostenkalkulation, Abrechnung, die Erstellung der Leistungsverzeichnisse sowie Baulogistik- und Terminplanung.
Wirtschaftsforum: Die Baubranche boomt, nicht zuletzt durch die anhaltenden Niedrigzinsen. Wie lange denken Sie, wird dieser Boom noch anhalten? Was erwarten Sie für die nächsten zwei Jahre vom Markt?
Falk Hartmann: Die Baubranche reagiert gegenüber der sonstigen Wirtschaft bei einem Aufschwung immer mit einem Zeitversatz von etwa ein bis zwei Jahren, weil Baumaßnahmen eine umfangreichere Vorbereitung brauchen und oft ein deutliches Investitionsvolumen darstellen. Ebenso hat beim Abschwächen des Marktes der Bau eine Verzögerung von etwa zwei Jahren, bis die begonnenen Projekte abgeschlossen werden. Ich denke, die Entwicklung der letzten zwölf Monate wird vermutlich mindestens noch ein Jahr in dieser Form anhalten, sowohl was die Preissteigerung als auch die freien Kapazitäten bei den Firmen betrifft. Hier sehe ich frühestens 2020 wieder eine mögliche Entspannung.
Aber auch politische Entscheidungen spielen eine Rolle, denn die von der Regierung angesetzten Programme für Bildungseinrichtungen und den Wohnungsbau werden sich in den nächsten drei bis vier Jahren am Markt bemerkbar machen. Hinzu kommt, dass sowohl Baufirmen als auch wir als Ingenieurbüro dringend Fachkräfte benötigen. Auch da sind wir sehr froh, dass unser Team großes Vertrauen in CW hat und wir im letzten Jahr einige neue Mitarbeiter gewinnen konnten.
Wirtschaftsforum: Auf welche Schwerpunkte wird Catterfeld Welker in den kommenden Jahren setzen? Was ist Ihre Vision für das Unternehmen?
Falk Hartmann: Da der Bau gegenüber anderen Industrien in der Digitalisierung deutlich zurücksteht und sich die Effektivität in den letzten 20 Jahren sehr zurückhaltend entwickelt hat, liegt darauf ein besonderer Fokus. Hier gilt es dringend aufzuholen und die Prozesse wie auch Standards durch neue Arbeitsmethoden und Werkzeuge zu optimieren. So arbeiten wir mit Start-ups zusammen, um mit unseren Erfahrungen aus der Praxis und deren Kreativität und Know-how neue Ansätze und Methoden zu entwickeln. Darüber hinaus wollen wir unseren Bauherren ein Mehr an Service bieten und zusammen mit Kooperationspartnern die Leistungen des Baumanagements ganzheitlich anbieten – und das nicht nur in Bayern, sondern, beispielsweise mit unserer neuen Niederlassung in Frankfurt am Main, auch in anderen Bundesländern.
Keiner unserer Bauherren möchte eigentlich bauen, sie benötigen das Gebäude und die fertigen Objekte. Der Weg von der Planung bis zur Umsetzung ist für sie eher ein notwendiges Übel. Indem wir diesen Weg als ganzheitliche Dienstleistung anbieten, entlasten wir die Bauherren, generieren mehr Effektivität unter den Projektbeteiligten und erkennen dadurch Probleme früher, die wir dann vermeiden können. So verschaffen wir unseren Bauherren einen wirtschaftlichen Vorteil und optimieren Projektlaufzeiten. Eigentlich ist es nichts anderes, als auch unser Leitgedanke aussagt: ‘Zukunft gemeinsam schaffen’.