Den richtigen Weg gehen
Interview mit Markus Hyndes, Geschäftsführer der BIOFRUSAN Handelsgesellschaft mbH
Markus Hyndes ist ein Naturmensch, ein Visionär und ein unerschütterlicher Optimist. 2005 gründete er BIOFRUSAN aus dem Gedanken heraus, Bio-Lebensmittel aus ihrem Schattendasein zu holen. „Meine Vision war, dass es irgendwann völlig selbstverständlich sein wird, dass unsere Lebensmittel aus biologischer Erzeugung stammen“, sagt er.
Diesen Gedanken zu verbreiten ist seine Mission. Auch wenn er sie sich nicht wünscht, helfe jeder Lebensmittelskandal dabei. „So traurig es auch ist: Falsche Futtermitteldüngung, Antibiotika in der Tierhaltung, der immense Fleischkonsum, jedes dieser Themen hat zur allgemeinen Erkenntnis beigetragen, dass dieser Weg der richtige ist.“
Dass sich der Handel mit biologischen Lebensmitteln beschäftigen würde, war ihm schon früh klar. Das Importunternehmen, das einen Jahresumsatz von 30 Millionen EUR erwirtschaftet, konzentriert sich vor allem auf den Schulterschluss mit seinen Handelspartnern. Bei ihnen handelt es sich um ‘Pioniere des Bio-Handels’.
Besonders wichtig sei die richtige Auswahl von Produzenten und Abnehmern. Dabei setzt das Unternehmen auf langfristige und vertrauensvolle Beziehungen. „Wir sind ein Partner, der alles Menschenmögliche tut, um Vereinbarungen einzuhalten und Probleme zu lösen, bevor sie entstehen“, erklärt Markus Hyndes. Unterstützt wird er vom zweiten Geschäftsführer Friedrich Lehmann und sechs Mitarbeitern. „Auf mein Team kann ich mich 100%ig verlassen“, betont der Gründer.
Nachhaltig und sozial engagiert
Markus Hyndes, der in diesem Jahr 59 wird, beschreibt, woraus er den Antrieb für seine Arbeit zieht: „Aus meinem Bewusstsein dafür, ein Produkt in den Lebensmittelhandel zu bringen, für das nicht ein Zentimeter Erde geschädigt wurde – damit die nächste Generation auch noch etwas zu essen hat.“
BIOFRUSAN war und ist eines der ersten Unternehmen, das sich für den DEMETER-Bananenanbau stark gemacht hat. Aus der Dominikanischen Republik werden nicht nur nachhaltig angebaute Bananen und Zitronen importiert. Gemeinsam mit einem Handelspartner vor Ort engagiert sich BIOFRUSAN dort auch sozial nach dem Gießkannenprinzip. So wollen sie mithilfe der erwirtschafteten Gelder Schulen für behinderte Kinder eröffnen. „Dahinter stehen wir mit großer Überzeugung“, sagt Markus Hyndes.
„Die sogenannte politische Elite sollte sich weniger mit Machterhalt und Ego-Trip beschäftigen.“ Markus HyndesGeschäftsführer
Das nächste Ziel sei, Verpackungen ohne Kunststoff einzusetzen. Am liebsten möchte sich der umtriebige Unternehmer in Zukunft noch mehr mit Visionen und verrückten Ideen beschäftigen, „Ich suche Wachstum nach innen“, formuliert er sein ganz persönliches Ziel. Einsicht? Nicht überall Den Trend zu nachhaltigen Produkten sieht er weniger unter dem Wettbewerbsgedanken, sondern vielmehr als Ansporn: „Bio wird für jedermann bezahlbar – das finde ich schön! Der Trend gewinnt an Macht und immer mehr werden ihn mitmachen müssen. Unser Gedankengut verbreitet sich. Das macht mir Mut und stimmt mich optimistisch.“
Verbänden wie Demeter sagt er eine große Zukunft voraus. Doch manchmal fehle es immer noch an Einsicht, stellt er fest: „Dass die Regierung Glyphosat noch durchgewunken hat, hat mich zutiefst erschüttert. Für mich ist das ein Verbrechen.“
Um ähnliche Entwicklungen zu vermeiden, hat er eine philosophische Lösung: „Die sogenannte politische Elite sollte sich weniger mit Machterhalt und Ego-Trip beschäftigen, als vielmehr auf das Herz hören und der Natur die Chance lassen, so wundervoll zu bleiben, wie sie ist.“
Themen: Banane, Bio, Nuss, Obst