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Interview mit Dietmar Lehmann, Gründer und Geschäftsführer der APW Lehmann Automobile GmbH

Cadillac, Chevrolet, Jeep – mit jedem dieser Namen verbindet Dietmar Lehmann viel mehr als nur eine Automarke. Der Gründer und Geschäftsführer von APW Lehmann Automobile ist seit jeher von Autos fasziniert: „Wer schon einmal eine Reise in einem US-Fahrzeug unternommen hat, weiß vielleicht, wovon ich spreche: Das ist nicht bloß eine Autofahrt, sondern ein Lebensgefühl!“
Seit Ende der 1970er-Jahre ist Dietmar Lehmann in der Automobilbranche tätig, seit 1983 selbstständig im Autohandel. „Mein Antrieb für ein eigenes Unternehmen war es, den Verkauf von Nischenprodukten voranzutreiben. Schon damals zeichnete sich ab, dass das Massengeschäft immer schwieriger wird. Das Preisdumping nahm in der Branche immer weiter zu. Chrysler und Jeep war quasi der Ursprung der Firma. Von da an kamen immer weitere Marken und Modelle hinzu.“
Damals konnte Dietmar Lehmann die Markenentwicklung noch schwer einschätzen und fing somit vor zwölf Jahren an, die Marke Dodge und US-amerikanische Fahrzeuge zu importieren. So wurde er mit seinem Unternehmen später auch Vertragshändler.
„2012 haben dann Cadillac und Chevrolet den Vertrieb bei mir angefragt.“ Mittlerweile deckt das Unternehmen fünf Marken mit jeweils bis zu neun unterschiedlichen Modellen ab. „Wir sind im Norden Deutschlands der einzige Händler, der all diese Marken unter einem Dach führt“, erklärt der Geschäftsführer.
Die Zielgruppe von APW Automobile Lehmann? Menschen, die Spaß am Fahren haben und durch ihr Fahrzeug auch ihren Charakter ausdrücken wollen. „Unser Geschäft ist stark emotional geprägt, natürlich steht der Fahrspaß ganz oben. Wer bei uns ein Fahrzeug kauft, der zeigt so auch einen Teil seiner Individualität.“

„Das Auto anfassen, seine Materialien fühlen und die Leistung spüren – das sind für Kunden immer noch wichtige Aspekte beim Fahrzeugkauf.“ Dietmar LehmannGründer und Geschäftsführer
Es gäbe zwar kein Flottengeschäft, sagt Dietmar Lehmann und ergänzt: „Der Anteil der gewerblichen Kunden liegt dennoch bei 70%. Das sind meist selbstständige Unternehmer kleiner und mittlerer Betriebe, Ärzte, Freiberufler oder Anwälte.“
Die Leidenschaft für das besondere Fahrgefühl ist eben weder auf eine Branche, noch auf einen Beruf festgelegt. Doch neben Fahrspaß und Individualismus beschäftigt sich APW Lehmann Automobile auch mit den wichtigsten Trends innerhalb der gesamten Branche und hat stets Innovationen im Blick.
Trend vs. Nachfrage
„Hybrid, Elektro, autonomes Fahren – Bei unseren Produkten herrscht in diesem Bereich momentan keine nennenswerte Nachfrage. Aber General Motors war beispielsweise einer der ersten Hersteller eines Elektroautos: in Deutschland mit dem Opel Ampera, in den USA mit dem Chevrolet Volt. Aus meiner Sicht ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit, wann die Nachfrage hier seitens unserer Kunden im Speziellen anziehen wird. Die Regierung in Deutschland ist hier auch gefordert, die nötige Infrastruktur zu schaffen, beispielsweise mit E-Tankstellen. Auch müssten die Reichweiten der Batterien gesteigert werden. Hier ist also noch viel zu tun.“
Dietmar Lehmanns Erfolgsrezept in diesem Zusammenhang: „Man muss den Markt immer beobachten, um rechtzeitig Trends zu erkennen. Aber: Man muss auch erkennen, welche Trends für das eigene Autohaus passend sind.“ Wichtig für den Geschäftsführer ist es daher, alle Faktoren stets miteinzubeziehen.
„Unser Geschäft ist von äußeren Faktoren der jeweiligen Automarken natürlich stark beeinflusst. Dazu zählen Zölle oder die Entwicklung der Währung. Wir haben in den letzten zwei Jahren viel verändert und liegen aktuell über unseren gesetzten Zielen. Unsere Vision: Wenn sich das Geschäft so positiv weiterentwickelt, werden wir nicht mehr mit diesem einen Betrieb auskommen, sondern eine weitere Filiale gründen müssen. Mir ist außerdem der familiäre Charakter unseres Unternehmens wichtig, daher wird meine Tochter das Geschäft fortführen.“