„Wir fangen da an, wo der Standard aufhört!“
Interview mit Nikola Cammans, Geschäftsführerin der AMS Marketing Service GmbH

„Wir bauen unseren Kunden das auf, was sie brauchen und was ihnen weiterhilft“, nennt Geschäftsführerin Nikola Cammans die große Stärke der AMS Marketing Service GmbH. „Wir befähigen sie, ihren Prozess zu verstehen und wir hören auch nicht auf, wenn es Schwierigkeiten gibt.“
Hochindividuelle Software ist die Kompetenz des Münchener Unternehmens. „Wir digitalisieren immer einen Ablauf und setzen auf die IT-Landschaft des Kunden auf“, verdeutlicht die Geschäftsführerin. „Wir fangen da an, wo der Standard aufhört. In der Regel haben unsere Auftraggeber Branchensoftware im Einsatz, möchten jedoch mehr als den Standard.“ Und genau dieses Plus bietet ihnen AMS, zum Beispiel Lösungen für das Controlling, digitales Vertragswesen, Kundenbefragungen und Antragsstrecken.
„Wir beschäftigen uns mit den Schnittstellen Mensch/Maschine, Mensch/Software und Software/Maschine“, beschreibt Nikola Cammans. „Dabei sind wir schneller als agil. Das gilt für unsere Abläufe ebenso wie für unsere Software-Updates. Zudem sind wir auch sehr stark beim Datenschutz und in der Informationssicherheit.“
Führungs-Trio
1994 gründete Robert Hullesch die Firma, die sich zunächst – teils händisch, teils digital – mit manuellen Adressprüfungen und Datenkorrekturen befasste. In den folgenden Jahren ging es darum, die digitale Geschmeidigkeit zwischen Menschen, Maschinen, Arbeitsabläufen und händischen Prozessen kontinuierlich zu verbessern. „Wir wollten uns auch selbst die Arbeit erleichtern und haben deshalb damit begonnen, kleine IT-Schnipsel zu programmieren“, erklärt Nikola Cammans.
Vor 15 Jahren hat sich der Firmengründer aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und seitdem ist Jutta Sinner, die Mutter von Nikola Cammans, Mehrheitsgesellschafterin. Als Geschäftsführerinnen leiten Nikola Cammans, ihre Mutter Jutta Sinner und ihre Schwester Stephanie Sinner-Kappelmaier heute das Unternehmen mit knapp 50 Beschäftigten und einem Umsatz von 4,5 Millionen EUR.
Nähe zum Kunden
Mit ihren Lösungen spricht die AMS Marketing Service GmbH unterschiedliche Branchen an. Oft im Bereich Automotive, doch gehören auch Banken und Kreditkartenunternehmen, ein Vermessungsbüro und der Verein Initiative Ludwig-Erhard-Preis e.V. zu den Kunden. Neben vielen mittelständischen Betrieben zählen jedoch auch Konzerne wie BMW zu den Auftraggebern, ein Zweig, den Nikola Cammans weiter ausbauen möchte: „Wir können Großunternehmen und möchten uns gern auch noch weiter in Richtung großer Mittelstand und Konzerne entwickeln.“
Beim Umgang mit den Kunden steht der enge persönliche Kontakt im Mittelpunkt. Deshalb hat jeder Kunde einen persönlichen Ansprechpartner bei AMS. „Viele unserer Kunden kennen wir schon lange und auch unsere Aufträge sind immer langfristig angelegt, zum Teil über zehn Jahre“, erklärt die Geschäftsführerin. „Wir programmieren die Customer Journey für den Endkunden immer weiter.“
Um weitere Kunden zu begeistern, möchte Nikola Cammans die Marketingaktivitäten forcieren, da neue Aufträge bis dato fast ausschließlich auf Empfehlung zufriedener Stammkunden zustande kamen: „Wir überarbeiten gerade unser Corporate Design und investieren auch in die Suchmaschinenoptimierung.“
Vielfach nachhaltig
Ein wichtiges Thema für die Geschäftsführerin ist auch die Nachhaltigkeit: „In der IT ist die wichtigste Stellschraube der Nachhaltigkeit die Menge der gespeicherten Informationen. Hier versuchen wir, die Informationen so sparsam wie möglich zu speichern und so sinnvoll und effizient wie möglich zu verarbeiten.“ Doch nachhaltig ist für Nikola Cammans auch die Unterstützung eines Theaters in der Nachbarschaft, von Mitarbeitern, die Pfadfinder sind, Hilfe für Flüchtlinge sowie die kostenlose Abgabe ausgemusterter Geräte.
Als „familiär und freundschaftlich, aber fachlich professionell“, beschreibt die Geschäftsführerin das Betriebsklima bei AMS. „Ich möchte gerne Nähe und Vertrauen schaffen und kenne auch die Projekte und Schwierigkeiten der Mitarbeiter. Wir legen Wert auf Eigenverantwortlichkeit und Selbst-organisation.“ Ein großer Schritt in diese Richtung war auch die Umwandlung der Team- in eine Zellstruktur. Nikola Cammans: „Es gibt bei uns keine Teamleiter mehr, stattdessen führen wir in jeder Gruppe die Fachexpertise zusammen. Dadurch sind wir auch näher am Kunden.“
Inspirieren und helfen
Die Branchendiversifizierung steht für Nikola Cammans in den kommenden Jahren ganz oben auf der Agenda. Das Gleiche gilt auch für die Gewinnung von neuen Kunden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die strategische Transformation. „Hier denken wir an Hybridlösungen, vielleicht sogar an eigene Standardprodukte“, so die Geschäftsführerin, die ihre Aufgaben mit großer Leidenschaft erfüllt: „Mir macht es großen Spaß, Menschen zu inspirieren und mit unseren Fähigkeiten den Kunden zu helfen, ihre Prozesse zu verstehen.“