Bei Aluminium Grenzen der Technik ausloten
Interview mit Joachim Schück, Leiter Finanz- und Rechnungswesen der alutec metal innovations GmbH & Co. KG

„Oft kommen wir ins Spiel, wenn andere nicht mehr weiterwissen“, erklärt Joachim Schück, Leiter Finanz- und Rechnungswesen. „Wir können auch Teile herstellen, für die wir unsere Technologien bis aufs Äußerste ausreizen müssen. Sicher ist unsere Innovationskraft eine unserer größten Stärken. Dies ist in einer Branche, wie unserer, die hart ist und in der es um hochkomplexe technische Zusammenhänge geht, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil.“
Stark in Innovationen
Das Unternehmen ist regelmäßig in Innovationsprojekte mit wissenschaftlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel das Fraunhofer Institut oder Universitäten involviert. Auch an verschiedenen Förderprojekten im Bereich der Konstruktion und Werkzeugbau hat man bereits teilgenommen.
alutec metal innovations deckt das gesamte Spektrum der Fließpresstechnik ab, die allgemein als die ‘Königsdisziplin’ der Kaltumformung gilt. Überwiegend verarbeitet das Unternehmen Aluminium, gelegentlich auch Kupfer.
„Gewicht, beziehungsweise die Reduzierung von Gewicht, ist zurzeit in der Automobilbranche ein ganz großes Thema“, so Joachim Schück. „Hier ist Aluminium als Material unschlagbar. Es ist für nahezu alle Anwendungen geeignet, hat aber, zum Beispiel im Vergleich zum Werkstoff Stahl, weniger als die Hälfte an Gewicht. Gerade im Bereich der Antriebstechnologien, unter anderem für den Markt der Elektrofahrzeuge, ist Aluminium hochinteressant.“
Zum Produktportfolio aus dem Hause alutec metal innovations gehören dementsprechend Gehäuse für Elektronikkomponenten, Bremskolben, oder aber Kühlkörper für die Elektronik. „Wir haben zum Beispiel das Gehäuse für Einparkhilfen entwickelt“, so Joachim Schück. „Dies war technisch eine große Herausforderung, da über Schwingungen der Abstand zum Hindernis gemessen wird.“
„Wir beherrschen die Fliesspresstechnik auch im Grenzbereich.“ Joachim SchückLeiter Finanz- und Rechnungswesen
Qualität mit Gütesiegel
Neben der Innovationskraft schätzen die Kunden von alutec metal innovations vor allem die Qualitätsarbeit des Unternehmens. Das Unternehmen ist ISO-zertifiziert und wurde bereits mit dem Gütesiegel des Stifterverbandes ausgezeichnet.
„Wir verkaufen nicht nur über den Preis“, betont Joachim Schück. Um den hohen Qualitätsstandard langfristig zu sichern, bildet man in einem eigenen Ausbildungszentrum selbst aus und investiert regelmäßig in die Weiterbildung und Qualifikation der Mitarbeiter.
Europaweit führend
Diese Strategie zahlt sich aus. Von den technischen Fließpress-Unternehmen in Europa, zählt alutec metal innovations zu den führenden Anbietern. Das Unternehmen bedient heute die großen Systemlieferanten (Tier 1) der Automobilindustrie weltweit.
Insgesamt rund 60% der Produkte werden exportiert, in EU-Länder ebenso wie nach China, Korea, Brasilien und Mexiko. „Wir engagieren uns stark in China“, erklärt Joachim Schück. „Zwar sind auch dort die Wachstumsraten geringer geworden, aber sie sind noch deutlich besser als in Europa. Auch Brasilien hat eigentlich viel Potenzial. Leider ist die Wirtschaft dort noch nicht gut aufgestellt.“
Gegründet wurde alutec metal innovations 1988 von den Brüdern Willy und Stefan Kretz. Seit 2012 agiert das Unternehmen unter dem heutigen Namen. Mit rund 240 Mitarbeitern erwirtschaftet man einen jährlichen Gesamtumsatz von rund 26 Millionen EUR.
Auch in Zukunft wird alutec metal innovations seiner Innovationsstrategie treu bleiben. Das Unternehmen hat zahlreiche Innovationen in der Entwicklung. Unter anderem soll noch in diesem Jahr ein Gehäuse für Elektroapplikationen auf den Markt gebracht werden.
„Elektrische Applikationen im Fahrzeug werden in den nächsten Jahren ein noch wichtigeres Thema für uns werden“, so Joachim Schück. „Mittel- und langfristig möchten wir die Marktführerschaft im Bereich der Kühlkörper erreichen.“