Verdienst in der Krankenpflege: Qualifikation zahlt sich aus
Die Bezahlung in einem Pflegeberuf hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer davon ist natürlich die Qualifikation. Wer eine Ausbildung hat, verdient mehr als eine Hilfskraft und wer gar ein Pflegestudium absolviert hat, erhöht nochmal seine Chancen auf eine bessere Bezahlung.
Öffentlicher Dienst zahlt in der Regel besser
Neben der Qualifikation kommt es aber auch auf den Arbeitgeber, also den Träger der Pflegeeinrichtung an. Pflegekräfte im öffentlichen Dienst werden nach Tarifvertrag (TVöD) bezahlt. Ihr Gehalt und eventuelle Zusatzleistungen sind festgelegt und werden regelmäßig zwischen den Tarifparteien – also Gewerkschaften und den öffentlichen Arbeitgebern – neu ausgehandelt. Eigene Tarifverträge gelten auch für viele kirchliche Einrichtungen. Außerdem gibt es zum Teil immer noch deutliche Gehaltsunterschiede zwischen Pflegekräften im Westen und im Osten Deutschlands. Wer in der freien Wirtschaft angestellt ist, kommt um eigene Gehaltsverhandlungen nicht herum und muss mit etwas weniger auf dem Konto rechnen als diejenigen, die im öffentlichen Dienst beschäftigt sind.
Funktionszulagen machen den Unterschied
Der nächste wichtige Punkt ist natürlich die Tätigkeit an sich: Altenpfleger werden schlechter bezahlt als Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegekräfte, die in der Ausbildung oder in der Verwaltung arbeiten, haben oft bessere Karten als solche, die sich um die Patienten kümmern. Auch die Funktion spielt eine Rolle. Die Stationsleitung erhält mehr Geld als die „einfache“ Krankenschwester, die zusätzlich erworbene Qualifikation als Intensivpfleger wirkt sich natürlich auch auf die Bezahlung aus. Darüber hinaus gibt es viele andere Jobs außerhalb der aktiven Pflege: von der Pflegepädagogik über die Forschung bis hin zum Qualitätsmanagement. Und jede Tätigkeit bietet andere Verdienstchancen.
Ausbildung als guter Einstieg
Wer sich für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger entscheidet, bekommt aktuell (Stand 2019) im öffentlichen Dienst im ersten Jahr eine Vergütung von 1.140,69 EUR. Im zweiten Ausbildungsjahr sind es 1.207,07 EUR und im dritten Jahr 1.303,38 EUR. Hinzu kommen eine Jahressonderzahlung, vermögenswirksame Leistungen, eventuelle Zeitzuschläge sowie nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung eine Abschlussprämie von 400 EUR.
Spitzenverdiener mit abgeschlossenem Bachelor- oder Masterstudium
Wer eine einjährige Ausbildung als Pflegehelfer absolviert hat, verdient – je nach Arbeitgeber – mit einer 40-Stunden-Woche zwischen 1.500 und 1.900 EUR brutto im Monat. Wer eine dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger vorweisen kann, ist deutlich besser gestellt. Hier liegt die Gehaltsspanne zwischen 2.000 und 2.800 EUR brutto für eine Vollzeitkraft. Deutlich höher sind die Vergütungen für Pflegekräfte im öffentlichen Dienst. Hier verdienen Pflegehelfer zwischen 1.800 und 2.700 EUR brutto, Pflegefachkräfte mit Berufsausbildung 2.300 bis 3.200 EUR, Pflegefachkräfte mit einem Bachelorstudium 2.700 bis 5.000 EUR und Masterabsolventen 3.600 bis 6.000 EUR. Die zum Teil deutlichen Unterschiede ergeben sich bei gleicher Qualifikation auch aus der Berufserfahrung und der Größe der Einrichtung, in der gearbeitet wird.