Wo Prozesse ans Laufen kommen

Interview mit Ive-Marko Harjes, Geschäftsführer der Xpuls business solutions gmbh

Beratung liegt Ive-Marko Harjes im Blut – bereits nach seinem Studium war er in der Unternehmensberatung tätig, bis er 2001 mit zwei Partnern, die ebenfalls ‘vom Fach’ waren, die Xpuls business solutions gmbh gründete. „Damals gab es viel Bewegung im Markt. Zunehmende Globalisierung und Varianz in den Produkten verlangten nach Planung und Beratung“, erinnert er sich.

Start: Anlaufmanagement

Zu Beginn konzentrierte man sich auf die Automobilbranche, genauer gesagt auf den Bereich des Anlaufmanagements. „Wo immer neue Produktlinien eingeführt werden, müssen in dieser ersten Phase neue Prozesse implementiert und Lösungen hinsichtlich der Logistik und der Lieferanten gefunden werden. Das Anlaufmanagement war unsere Keimzelle“, blickt der Geschäftsführer zurück.

Bereits 2005 kam es zu einer ersten Diversifizierung, als Airbus die in der Automobilbranche erfolgreich eingesetzten getakteten Prozesssysteme auch in der Luftfahrt implementieren wollte – ein erster Schritt jenseits der Grenzen des Automobilsektors und der Grundstein für eine Geschäftsbeziehung, die bis heute anhält – auch auf internationalem Niveau.

„Unser Schwerpunktbereich Anlaufmanagement hat nach und nach andere Disziplinen wie Produktions- und Logistikplanung, sowie Lieferanten- und Technologie-management integriert“, berichtet Ive-Marko Harjes. „Mit der Zeit konnten wir diese Kompetenzfelder als eigene Leistungsangebote auch unabhängig vom Anlaufmanagement etablieren.“

Damit war allerdings noch lange nicht Schluss: 2014/15 griff das Unternehmen mit der Gründung einer Business Development-Abteilung richtig an und fasste unter anderem auch in der Medizintechnik- und der Windkraftbranche Fuß. Inzwischen gibt es neben der Zentrale in Göttingen je zwei Niederlassungen in Norddeutschland und Süddeutschland.

„Wir müssen trotz der Diversifikation auch Antworten für die Zukunft finden. Fachkräftemangel und Globalisierung stellen neue Erwartungen an Unternehmen. Und auch die Kunden erwarten zunehmend Full-Service auf globaler Ebene“, fährt der Geschäftsführer fort. „Insofern haben wir uns dazu entschieden, zukünftig Teil einer großen Unternehmensgruppe zu sein.“

„Damit eine Technologie einen Mehrwert bringen kann, muss im Vorfeld ein stabiler und effizienter Prozess gestaltet werden.“ Ive-Marko HarjesGeschäftsführer
Ive-Marko Harjes, Geschäftsführer von Xpuls

Im Mai 2018 wurde Xpuls business solutions daher Teil der französischen, international operierenden Alten-Gruppe. „In unserem Markt herrscht großer Fachkräftemangel. Wir wollten nicht zurück in eine Nische, sondern die Zukunft des Unternehmens sichern. Das war ein wesentlicher Antrieb für die Entscheidung und den Zusammenschluss mit dem Mutterunternehmen mit seinen insgesamt 28.000 Mitarbeitern“, so Ive-Marko Harjes. „Auf diese Weise steht uns zusätzlich zu unseren eigenen 100 Mitarbeitern ein großer Pool fachkompetenten Personals zur Verfügung. Darüber hinaus unterhalten wir ein Netzwerk an Freelancern und Experten, die wir punktuell in Projekte integrieren und damit Mangelbesetzungen abfangen können. Und auch als Teil der Gruppe bleibt Xpuls als Marke und organisatorische Einheit bestehen.“

Die Zukunft sieht Ive-Marko Harjes für sein Unternehmen daher positiv: „Wir haben immer nach vorne geschaut – das war und ist unsere Maxime“, verdeutlicht er den Anspruch. Und das ist in Projekten auch nicht anders. „Wir implementieren schon heute technologische Lösungen in die Prozesswelt, die zukünftig wichtig werden – das gilt besonders für das Umfeld der Industrie 4.0 und von Big Data.“

Darin, dass sich der technologische Fortschritt nicht aufhalten lässt, ist er sich sicher, betont aber: „Damit die Technologie einen Mehrwert bringen kann, muss im Vorfeld ein stabiler und effizienter Prozess gestaltet werden. Die Technologie verändert den Prozess nicht, kann ihn jedoch effizienter gestalten – aber nur, wenn die Struktur optimal ist. Daher ist unser Ansatz, in einem ersten Schritt den Prozess zu optimieren und erst im nächsten die dafür optimale Technologie als Hilfsmittel zu nutzen.“

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