Werkzeugbau, präzise, innovativ und digital

Interview mit Christian Kallinger, Geschäftsführer der VNT Automotive GmbH

„Unser Steckenpferd ist der Werkzeugbau für Tiefziehwerkzeuge in kleinen Stückzahlen samt aller Technik“, so Geschäftsführer Christian Kallinger. „Hauptsächlich geht es um Strukturteile für die Karosserie. Beispiele sind hier die A- oder B-Säule, Bodenbleche, Tanks oder Abgassysteme für Pkw. Wir bieten auch Lösungen für den Lkw-Bereich an.“

Entwicklungstreiber Nachhaltigkeit

Die Zeichen der Zeit frühzeitig erkennend, hat das Unternehmen schon vor mehreren Jahren damit begonnen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Inzwischen ist das Thema zu einem wichtigen Entwicklungstreiber für VNT Automotive geworden. „Das Thema Elektroauto ist aufgrund diverser Gründe ein Nischenthema, aber es hat seine Berechtigung“, so der Geschäftsführer. „Wir machen hier ganze Baugruppen aus Stahl, Aluminium und Edelstahl.“

Seit mehreren Monaten arbeitet VNT Automotive an der Senkung seines eigenen Energieverbrauchs. Mit Erfolg: Im 4. Quartal 2022 konnte das Unternehmen seinen Energieverbrauch um rund 85% senken. „Wir fokussieren das Thema und sparen, wo wir können“, so der Geschäftsführer. „Wir nutzen Gas und können unsere Fertigung nicht mit alternativen Energien betreiben. Dafür reicht deren Performance nicht aus. Wir haben uns intensiv mit diesem Thema beschäftigt und Studien gemacht. Wir betreiben Schweißanlagen und Pressen. Diese haben einen hohen Energiebedarf, gerade in Spitzenzeiten. Da ist zum Beispiel Photovoltaik keine Lösung. Aber unsere Sparmaßnahmen zahlen sich aus.“

Innovation durch Digitalisierung

Ein weiterer Innovationstreiber für VNT Automotive ist die Digitalisierung. Das Unternehmen hat bereits über 50 Prozesse im Unternehmen digitalisiert. „Wir sind im Bereich Digitalisierung ein Best Practise-Beispiel des Steierischen Automotive Custers“, so Christian Kallinger. „Da wir weit vorne am Markt sind, möchten wir hier ein eigenes neues Geschäftsmodell etablieren und unsere Prozesse, die mehrfach zertifiziert sind, extern verkaufen.“

Der Geschäftsführer blickt gespannt in das Jahr 2023. „Wir werden eine Transformation im Automotivebereich erleben, eine Konsolidierung, vor allem im Zulieferbereich“, erklärt er. „Viele Unternehmen in Deutschland werden sich auf die Technologie konzentrieren. Die Fertigung wird dann nach Ungarn oder in andere Länder in Osteuropa verlagert. Unser Ziel ist es, in unserem Segment der absolut Beste zu werden. Danach richten wir unsere Prozesse aus und dahin pushen wir uns als Team. Allerdings steht bei uns, neben allen Wachstumsplänen, immer auch der Spaß im Vordergrund.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Automobil & Fahrzeugbau

Bauteile, die den Unterschied spürbar machen

Interview mit Philipp Bentzinger, geschäftsführender Gesellschafter der H+E Gruppe

Bauteile, die den Unterschied spürbar machen

Die Automobilindustrie befindet sich im größten Wandel ihrer Geschichte. Neue Antriebskonzepte, kürzere Modellzyklen und der steigende Stellenwert des Innenraums fordern Zulieferer heraus, flexibel und innovativ zu agieren. Die H+E Gruppe…

Wiegen ohne Umwege: Revolutionäre Wiegetechnik

Interview mit Stephen Lüdiger, Vertriebsleiter der PFREUNDT GmbH

Wiegen ohne Umwege: Revolutionäre Wiegetechnik

Seit ihrer Gründung hat die PFREUNDT GmbH Meilensteine gesetzt – von der ersten eichfähigen Radladerwaage 1982 bis zur heutigen WK60, die mit Smart-Features wie Live-Datenerfassung und Remote-Wartung überzeugt. Doch die…

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Interview mit Benedict von Canal, Geschäftsführer der TECHART Automobildesign GmbH

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Als Benedict von Canal Ende 2023 die operative Führung von TECHART übernahm, stand der renommierte Porsche-Veredler vor dem Aus. Heute ist das Unternehmen wieder stabil – digitaler, fokussierter und mutiger…

Spannendes aus der Region Langenwang

Der Vollsortimenter mit Bodenhaftung

Interview

Der Vollsortimenter mit Bodenhaftung

Die traditionell guten Beziehungen Österreichs in den Osten Europas machen sich auch bei der Vogel & Noot Landmaschinen GmbH & Co. KG bemerkbar. Das Wartberger Unternehmen zählt dort in vielen…

Mit smarten Waggons Transporte grüner machen

Interview mit Isabella Legat, CEO der Innofreight IT Solutions GmbH

Mit smarten Waggons Transporte grüner machen

Innovativ, europäisch, professionell, ökologisch und modular sind die Schlüsselworte, wenn man die Innofreight Solutions GmbH beschreibt. Das österreichische Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern von Logistiklösungen für die Schiene –…

Das könnte Sie auch interessieren

„Was wir können, kann nicht jeder!“

Interview mit Wim De Windt, CEO Gadot Europe der Gadot Belgium BV

„Was wir können, kann nicht jeder!“

Mit direktem Zugang zur Nordsee und zum Binnenland ist der North Sea Port Gent ein wichtiger Knotenpunkt der Logistik in Europa. Hier hat die Gadot Belgium BV ihren Sitz und…

„Bei uns gibt es alles, was eine Familie braucht!“

Interview mit Bavo Vanhalst, CEO der Supra Center NV

„Bei uns gibt es alles, was eine Familie braucht!“

In 3. Generation ist Familie Vanhalst im Einzelhandel tätig. Neben den fünf SupraBazar-Märkten der Supracenter BV betreibt das familiengeführte Unternehmen seit Kurzem weitere Läden, bei denen junge Familien und ihr…

Vom Druck- zum Digitalisierungs­experten

Interview mit Armin Bäbler, CEO der Faigle AG

Vom Druck- zum Digitalisierungs­experten

Mit ihren Managed Printing Solutions hat sich die Faigle AG schon lange einen Namen in der Schweiz gemacht hat: Ausgehend von seiner Druck- und Scankompetenz engagiert sich das Unternehmen inzwischen…

TOP