Innovativ und kundenorientiert

Interview mit Bettina Gladysz-Haller, Geschäftsführerin der Schneider Torsysteme GmbH

„Wir sind der einzige österreichische Hersteller von Industrie-Falttoren“, sagt Bettina Gladysz-Haller nicht ohne Stolz. „Als solcher entwickeln wir individuelle, nach Kundenbedürfnis konstruierte Industrietore. Dank unserer internen Ingenieure können wir unsere Projekte komplett eigenständig und ganz nah am Kunden planen. Ebenso halten wir die Installationen und Wartungen in eigenen Händen. Das ist uns sehr wichtig, denn so steuern wir die gesamte Wertschöpfungskette.“

Schiebe-, Roll- und Sektionaltore hingegen kauft die Schneider Torsysteme GmbH von anderen Herstellern zu. Diese werden dann unter der Marke Schneider verkauft. Die Garagentore allerdings laufen unter der Marke Lindpointner Torsysteme.

Zu den Kunden des Betriebs gehören sowohl die öffentliche Hand also auch private Unternehmen, Gewerbebetriebe und Industrieunternehmen. „Unsere Tore finden beispielsweise auch bei der Feuerwehr Verwendung. In diesem Fall ist die Gemeinde unser Auftraggeber“, erklärt die Geschäftsführerin, die vor circa einem Jahr in das Unternehmen eintrat. Für sie sind vor allem die Familie und die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern Faktoren, die sie antreiben.

„Ich habe die große Verantwortung, die Firmen meines Onkels weiter voranzubringen. Einige unserer Mitarbeiter sind schon mehr als 25 Jahre im Betrieb“, erzählt sie. Bei der Entwicklung ihrer Tore arbeitet die Schneider Torsysteme GmbH eng mit Architekten zusammen.

„Wir sind oft bereits in den Bau von Hallen involviert und kooperieren dabei eng mit den Architekten. Immer mehr Kunden möchten, dass ihre Tore direkt so in die Außenfassade integriert werden, dass sie von außen kaum sichtbar sind. Das bedeutet für uns immer wieder neue Herausforderungen. Auch von technischer Seite treffen wir gerade im Bereich der Thermik immer wieder auf neue Bedürfnisse“, so Bettina Gladysz-Haller.

Eine Besonderheit an den Toren aus dem Hause Schneider sei vor allem deren Langlebigkeit. „Unsere Tore haben einen Lebenszyklus von 30 bis 40 Jahren. Oftmals müssen die Hallen vor dem Tor abgerissen werden. An dieser Langlebigkeit werden wir weiterhin festhalten. Dadurch sind wir zwar vielleicht im Einkauf etwas teurer, haben dafür aber fast keine Wartungs- und Servicekosten, wie es bei anderen Anbietern oftmals der Fall ist“, erörtert Bettina Gladysz-Haller. „Schneider Industrietore sind eine nachhaltige Investition in die Zukunft.“

Export ausbauen 

Von den bei Schneider gefertigten Toren werden Jahr für Jahr auch viele ins Ausland exportiert „Im Bereich Industrietore realisieren wir 30% im Export“, so die Unternehmerin. Besonders starke Märkte seien vor allem Deutschland und die Schweiz, aber auch in China und Dänemark habe man bereits erste Geschäftsbeziehungen aufgebaut.

Marketing und Vertrieb laufen bei der Schneider Torsysteme GmbH vor allem über klassische Mundpropaganda. „Wir sind in der Region sehr bekannt und haben gute Kontakte zu verschiedenen Architekten. So nehmen wir oft an Ausschreibungen teil“, sagt Bettina Gladysz-Haller.

Neue Medien spielen für das Unternehmen eher eine Nebenrolle. „Wir sehen, dass die digitalen Medien eine Notwendigkeit sind. Entsprechend haben wir die Plattform www.Tore.at mit andern Herstellern entwickelt, die vor kurzem online gegangen ist. Dennoch arbeiten wir in einer sehr konservativen Branche, und so ist der direkte Kundenkontakt nach wie vor unverzichtbar.“

Mit Blick auf die Zukunft hat die Geschäftsführung vor kurzem einen Dreijahresplan entwickelt. „Wir wollen auch weiterhin im Markt der Falttore präsent bleiben und uns hier positionieren“, verrät Bettina Gladysz-Haller. „Dazu werden wir technische Neuerungen vor allem im Bereich der thermischen Trennung ausbauen und so die Produkte erneuern. Auch im Design werden wir mit den Markttrends gehen. Dazu haben wir gerade ein Projekt mit der Universität geplant, das im September stattfinden wird. Dabei geht es um neue Funktionalität und Design.“

Darüber hinaus soll der Export stärker in den Fokus gerückt und so weiteres Wachstum generiert werden. „Wir wollen wachsen, allerdings soll das Wachstum kontrolliert und stetig sein“, betont die Geschäftsführerin.

Auch das Thema Fachkräftenachwuchs rückt für die Schneider Torsysteme GmbH immer mehr in den Mittelpunkt. „Viele unserer Mitarbeiter sind wie schon gesagt bereits sehr lange bei uns und verfügen so über jede Menge Knowhow und Erfahrung. Trotzdem ist der Fachkräftemangel natürlich auch für uns ein Thema. Bislang bilden wir noch nicht selbst aus, aber im Laufe der Zeit wird sich das ändern.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Polymer-modifizierte Bitumen (PMB) für besondere Fälle

Interview mit Nick Brouwer, Direktor der Ooms Producten B.V.

Polymer-modifizierte Bitumen (PMB) für besondere Fälle

Bitumen ist ein vielseitiges Material, das in vielen Bereichen unverzichtbar ist. Je nach Anwendung werden unterschiedliche Anforderungen an das Produkt gestellt. Um optimale Produkteigenschaften für die jeweilige Anwendung zu gewährleisten,…

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Interview mit Christian Hofmann, Vertriebsleiter der Alfred Kron GmbH

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Die Metallverarbeitungsbranche steht unter Druck: Digitalisierung, Fachkräftemangel und globale Lieferketten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Wer heute erfolgreich sein will, muss flexibel agieren und Prozesse durchdenken. Ein Beispiel für diese…

Lokale Stärke, globale Vision

Interview mit Maria Wünsch-Guaraldi, CEO und Alfred Wagner, Finance Director der Sanden International (Europe) GmbH

Lokale Stärke, globale Vision

Der japanische Klimaanlagen-Spezialist Sanden navigiert in Europa mit 1.650 Mitarbeitern und 450 bis 500 Millionen EUR Umsatz durch turbulente Zeiten. Während die Automobilindustrie zwischen Elektromobilität, regulatorischen Unsicherheiten und chinesischer Konkurrenz…

Spannendes aus der Region Buchkirchen

Leuchtende  Beispiele – auch für den deutschen Markt

Interview mit Alfred Huemer, Geschäftsführer der HUBER Signage Austria GmbH

Leuchtende Beispiele – auch für den deutschen Markt

Vom Schildermaler zum Komplettanbieter für Objektbranding: Die HUBER Signage Austria GmbH mit Sitz im österreichischen Marchtrenk ist ein Paradebeispiel für einen erfolgreichen Wandel vom kleinen Familienbetrieb zum preisgekrönten internationalen Player.…

Das Tor zur Zukunft

Interview mit Bettina Gladysz-Haller, Geschäftsführerin der SCHNEIDER Torsysteme Gesellschaft m.b.H

Das Tor zur Zukunft

Es ist ein Thema, das aktuell die Schlagzeilen bestimmt: Energieeffizienz. Wie kann man Energie sparen und damit nachhaltig agieren? Wenn es um Torsysteme für die kritische Infrastruktur geht, hat die…

Individuelle Konzepte für moderne Bürolandschaften

Interview mit Karl Leitner, Geschäftsführer der FLW Handels Ges.m.b.H

Individuelle Konzepte für moderne Bürolandschaften

Flexible Arbeitswelten, hybride Bürokonzepte und nachhaltige Einrichtungslösungen – die Anforderungen an moderne Arbeitsumgebungen sind vielfältiger denn je. Die FLW Handels Ges.m.b.H hat sich mit umfassender Expertise auf die Planung und…

Das könnte Sie auch interessieren

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Interview mit Philipp ten Eicken, Geschäftsführer der CLEANGAS Verwaltungs GmbH

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Ob in der Lebensmittelindustrie, beim Versand sensibler Waren oder in der Automobilbranche – Trockeneis ist ein unverzichtbarer Helfer. CLEANGAS zählt hier zu den führenden Anbietern. Geschäftsführer Philipp ten Eicken spricht…

Starke Mittel gegen Schimmel

Interview mit Andreas Alexander, Geschäftsführer der GLUTOCLEAN Produktions GmbH

Starke Mittel gegen Schimmel

Ob im Badezimmer, Keller oder Schlafzimmer – Schimmel ist mehr als ein optisches Problem, weil oft auch ein Gesundheitsrisiko. Die GLUTOCLEAN Produktions GmbH aus Hann. Münden hat sich auf die…

Innovative Verpackung für eine nachhaltige Zukunft

Interview mit Philip De Bie, CEO und Bénédicte Soenen, Sales Director der Soenen Golfkarton NV

Innovative Verpackung für eine nachhaltige Zukunft

Ob Verpackungen für Waffeln, Tierfutter oder Hightech-Komponenten – die Soenen Golfkarton NV gehört zu den führenden Anbietern von individuellen Wellpappverpackungen in Nordwesteuropa. Mit zwei hoch automatisierten Standorten und einem klaren…

TOP