Wenn das Spezielle Standard ist

Interview mit Amato Pellegrino, Export Sales Manager der Ruredil SpA

Ruredil ist ein Pionier, ein Spezialist, der mit technisch anspruchsvollen Nischenprodukten seine Position am Markt gefunden hat. „Unser entscheidendes Charakteristikum ist, dass wir Technologien für sehr spezifische und zertifizierte Produkte entwickeln“, resümiert Amato Pellegrino. „Wir wollen keine Träume verkaufen, sondern sichere und funktionierende Produkte, die halten, was sie versprechen.“

Dass innovative Produkte wie X Mesh Gold oder X Fiber 54 tatsächlich halten, was sie versprechen, zeigen renommierte Projekte wie der Kühlturm der RWE Zentrale. Dabei ist RWE nur einer von vielen zufriedenen Referenzkunden, die Ruredil im Laufe der Jahre für seine Spezialprodukte begeistern konnte. So wurden in diesem Jahr bereits drei Brücken der Ferrovie dello Stato mit Spezialmörtel und aus FRCM zusammengesetzten Materialien von Ruredil repariert.

Produkte mit Mehrwert

Das italienische Unternehmen wurde Anfang der 1950er-Jahre gegründet – ein bescheidener Beginn. „Es ging zunächst um nichts Anderes, als deutsche-State-of-the- art-Technologien nach Italien zu bringen“, so Amato Pellegrino. „Deutschland hatte sich nach dem Krieg mit innovativen Betonzusatzstoffen schnell einen Namen gemacht und Ruredil konzentrierte sich auf reine Vertriebsaktivitäten.“

In den 1960er-Jahren änderte sich der Markt in Italien; eigene chemische und mechanische Technologien wurden entwickelt, innovative Produkte made in Italy gewannen an Popularität. Ruredil beeinflusste diese Entwicklung maßgeblich. Die technischen Mörtel des Unternehmens setzten Maßstäbe, Ruredil avancierte zum Pionier der Branche.

„Die Produkte haben sich vor allem im Sanierungs- und Instandsetzungsbereich schnell etabliert“, so Amato Pellegrino. „In Italien gibt es viele bedeutende historische Gebäude. Der Markt bietet damit entsprechendes Potenzial.“

„Wir wollen sichere und funktionierende Spezialprodukte verkaufen, die halten, was sie versprechen“ Amato PellegrinoExport Sales Manager

Doch nicht nur in Italien stießen die Spezialmörtel auf ein positives Echo. Mit einem Schritt für Schritt erweiterten Produktangebot fasste Ruredil auch auf ausländischen Märkten Fuß. „Wir sind dank hervorragender Vertriebspartner gut aufgestellt“, so Amato Pellegrino. „Aktuell liegt die Exportquote bei  20%. Sie steigt stetig und soll weiter ausgebaut  werden. Unser Nachteil ist, dass wir bislang keine Auslandsniederlassung haben.“

Italienische Spitzentechnologie

Dank einer ausgesprochen reflektierten, umsichtigen Firmenpolitik präsentiert Ruredil sich heute als gesundes, wettbewerbsfähiges Unternehmen, das sich erfolgreich auf seine Stärke, die Besonderheit seiner Spezialprodukte, konzentriert und damit auch in Krisenzeiten Erfolg hat.

Heute zählt Ruredil 50 Mitarbeiter und setzt rund 27 Millionen EUR um – Tendenz positiv. Wichtige Kunden in Indien, Polen, Frankreich, Griechenland, aus den Balkanstaaten, Nord- und Südamerika schätzen die Produkte made in Italy.

Highlight ist X Mesh Gold, ein Kompositum, das anorganischem Mörtel zugefügt wird und trotz geringer Dichte enorm effizient ist – zum Beispiel, wenn es um die Verstärkung eines Brückenträges oder eines Kirchenschiffs geht. Auch in erdbebengefährdeten Gebieten erweist es sich als perfekte Lösung.

Weiteres Aushängeschild sind die Verstärkungsfasern X Fiber 54, entwickelt von der eigenen Forschungsabteilung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten. Mit diesen und anderen Zusatzprodukten wird Ruredil auch künftig internationale Firmen, die in der Bauindustrie tätig sind, gezielt unterstützen. Insbesondere der deutsche Markt ist dabei von Interesse.

„Wir sind überaus interessiert an seriösen Vertriebspartnern in Deutschland“, hebt Amato Pellegrino hervor. „Unsere speziellen Technologien kommen zwar nicht aus Deutschland, dennoch sind sie für den Markt interessant; sie sind maßgeschneidert und entsprechen deutschen Standards. Man muss lediglich bereit sein, in unsere Technologie zu investieren. Das ist ähnlich wie bei einem guten Wein. Es lohnt sich.“

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