Mit Schwung in eine neue Zeit

Interview mit Wolf Albrecht, Head of Marketing & eCommerce der Rixius AG

„Wir haben 2011 unsere Lagerkapazität und Hallenfläche erweitert“, offenbart Wolf Albrecht, Head of Marketing & eCommerce bei Rixius. „Das spielt uns heute in die Karten.“ Generell ist die stetige Verfügbarkeit, bei der die Kunden auf unsere Lagerflächen zurückgreifen können, ein Alleinstellungsmerkmal von Rixius. Nun erlaubt es der Firma, die gestiegene Nachfrage zu händeln.

„Bedingt durch Corona bestellen vermehrt Apotheken und Krankenhäuser bei uns Flaschen zum Selbstabfüllen“, erklärt Wolf Albrecht. „Auch Produzenten, die Flaschen, Dosen und Kanister auffüllen und an den Endkunden verkaufen. Wir haben eine klare B2B-Ausrichtung. Aber auch B2C Kunden können über den Online Shop flakado.de bestellen, einem Pilotprojekt für die Digitalisierung des Geschäftes der Rixius AG“, meint Wolf Albrecht.

Am Puls der Zeit

Doch angesichts der Corona-Krise ist die Zeit des Ausprobierens nun vorbei. „Die Digitalisierung ziehen wir jetzt im Eiltempo durch“, gibt Wolf Albrecht zu. „Damit unsere Mitarbeiter auch von Zuhause arbeiten können.“ Nur eine Woche hat es gedauert, Prozesse neu zu strukturieren und die Mitarbeiter weitestgehend ins Home-Office zu schicken.

„Wir haben einen konservativen, aber keinen angestaubten Ansatz“, betont Wolf Albrecht. „Alle unsere Mitarbeiter bringen sich ein um an strategischen Projekten mitzuwirken. So sind wir sehr schnell am Puls der Zeit.“ Dass dadurch das Unternehmen komplett transformiert wird, sieht er durchweg positiv. „Wir haben alte historische Prozesse aufgebohrt und neue Arbeitsmethoden im Unternehmen implementiert“, offenbart Wolf Albrecht. „Viele dieser Projekte hatten wir schon vor der Krise angeschoben. Jetzt nehmen wir diesen Schwung durch diese Zeit mit.“

Versteckte Potenziale

Wolf Albrecht ist immer daran interessiert, Ressourcen sinnvoll zu nutzen und agile Arbeitsmethoden zu nutzen. „Es ist klasse, wenn man Potenziale aufdeckt“, schwärmt er. „Dann kann man sehr schnell die Prozesse optimieren. Unser Plan ist es, die heutigen digitalen Möglichkeiten zu nutzen und auf Marketing, Vertrieb und Lagerwirtschaft zu übertragen. Ich sehe da sehr viele Möglichkeiten. Wir werden die Digitalisierung weiter forcieren, um Prozesse zu verschlanken.“

Dabei kann er unter anderem auf jenen Investionen aufbauen, die das Unternehmen seit 2004 auf Erfolgskurs gehalten haben. Damals wurden die Maschinen modernisiert und erweitern, unter anderem um eine Etikettierungsanlage. „Wichtig ist, alle mit an Bord zu nehmen“, betont Wolf Albrecht. „Aber wie man hier in der Firma den Transformationsgedanken lebt, das ist schon was Besonderes.“

„Wandel und Wachstum muss sich nicht beißen.“ Wolf AlbrechtHead of Marketing & eCommerce
Wolf Albrecht

Auf der Erfolgsspur

Aktiv ist das Traditionsunternehmen nach wie vor hauptsächlich in Deutschland, aber auch in Österreich, der Schweiz, Polen und Tschechien. Als Marktführer in seinem Segment hat sich Rixius hervorragend entwickelt, vor allem in den letzten sechs Jahren. Nach einem Umsatz von 35 Millionen EUR im Jahr 2019 kann trotz Corona mit einer Steigerung gerechnet werden.

Wolf Albrecht denkt aber an mehr als nur an Gewinnspannen. „Das ist etwas, was viele bis heute noch nicht verstehen“, stellt er fest. „Es geht nicht darum, mehr Umsatz zu machen, sondern darum, dass der Kunde im Mittelpunkt steht.“ Daher basiert seine Strategie darauf, den Kunden in Zukunft mehr zu bieten. Dazu soll das Unternehmen noch breiter aufgestellt und das Portfolio zu einem der umfassendsten bei Verpackungen für Füllgüter aller Art ausgebaut werden.

Wolf Albrecht sucht daher laufend strategische Partner mit komplementären Produkten. „Die Produkte könnten in unseren Webshop aufgenommen werden“, meint er.

Alles aus einer Hand

Letztlich ist es aber immer der Endkunde, der den Takt vorgibt. So gibt es zurzeit eine große Nachfrage im Markt nach Ökoprodukten. „Save the environment ist bei uns auch ein Stichwort“, versichert Wolf Albrecht. „Plastikprodukte stehen nicht immer zu Recht in Verruf. In der gesamten Öko-Bilanz sind die auch nicht schlechter als Glas. Wir planen, das Angebot noch mehr zu individualisieren. Unsere Vision ist eine Struktur, bei der Kunden alles aus einer Hand bekommen, inklusive personalisierter Produkte mit Firmenetiketten. Was uns vorschwebt ist weniger Großhändler als Marktplatz für die Branche zu werden“, offenbart er. „Das wäre für uns definitiv ein spannendes Szenario.“

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