Clever move & lift – Intelligente Krantechnik für die Zukunft

Interview mit Andreas Klatschow, Geschäftsführer der Kranbau Köthen GmbH

Aktuell stellen Prozesskrane das Hauptgeschäft von Kranbau Köthen dar. „Jedes deutsche und europäische Stahlwerk setzt unsere Produkte ein“, bestätigt Geschäftsführer Andreas Klatschow. „Unsere Krane werden in die Produktionsprozesse integriert. Deshalb sind Präzision und Zuverlässigkeit extrem wichtige Kriterien. Ein Stahlwerk funktioniert wie ein Uhrwerk und die Krane sind wie Zahnräder, die darin mitlaufen – wie Maschinen. Und diese Maschinen müssen 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr laufen. Sie dürfen nicht ausfallen.“

Schwerpunkt: Prozesskrane, Stahlerzeugung & Stahlhandlung

Im Bereich der Prozesskrane wird Kranbau Köthen international für sein beispiellos breites Produktangebot geschätzt. Dazu gehören unter anderem Gießkrane, Chargierkrane, Pfannentransportkrane, Brammentransport-und Wendekrane, Coil- und Bundtransportkrane, Zangenkrane, Schmiedekrane und Magnettraversenkrane.

Alle Krane werden individuell nach den Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden entwickelt und konstruiert. „Unsere Krane sind Maßanzüge“, so Andreas Klatschow. „Wir haben in Köthen ein Team von rund 50 Ingenieuren zur Verfügung. Natürlich ist auch das Thema Industrie 4.0 auf unserer Agenda. Der Wandel vom klassischen Kranhersteller in Richtung digitalisiertes Unternehmen ist in vollem Gange. Wir setzen modernste Steuerungstechnik ein und haben schon Krane an mannlose Fabriken geliefert.“

Ausblick auf die Stahlmarktentwicklung der kommenden Jahre

„Wir beschäftigen uns immer frühzeitig mit neuen Trends und beobachten die Wirtschaftsentwicklung sehr sorgfältig. So sind wir in der Lage, uns rechtzeitig auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen“, sagt Andreas Klatschow.

Andreas Klatschow Geschäftsführer
„Bis 2020 wollen wir ein führender Anbieter im Parkhausgeschäft werden.“ Andreas KlatschowGeschäftsführer

Die Gruppe ist international sehr gut aufgestellt. Neben Deutschland als Hauptmarkt legen die Kranbau-Spezialisten ihren Fokus auf Europa. „Eigentlich ist auch Großbritannien ein sehr vielversprechender Markt“, so Andreas Klatschow. „Es bleibt abzuwarten, was jetzt nach dem Referendum dort passiert. Grundsätzlich ist man dort aber hungrig auf Stahl. In den kommenden Jahren, da bin ich mir sicher, wird auch Russland ein wichtiger Markt für uns. Auch der Iran wird ein Thema. Die Regierung hat erst vor Kurzem erklärt, die Exportfinanzierung wieder aufzunehmen.“

Synergien aus der Gruppe

„Wir wollen in Zukunft die Zusammenarbeit in der Gruppe intensivieren, um unseren Kunden ganzheitliche Lösungen anbieten zu können“, erklärt Andreas Klatschow weiter. „Wir werden im Kranbereich unsere Service- und Wartungsangebote ausbauen, denn auch in den nächsten Jahren wird der Markt von Ersatzinvestitionen geprägt sein. Zuvor müssen wir aber die Herausforderungen des demografischen Wandels und die damit verbundene Sicherung von qualitativ hochwertigen Arbeitskräften bewältigen. Wir haben uns schon auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereitet, haben eine hohe Ausbildungsquote und bieten verschiedene Ausbildungsformen an – insbesondere fördern wir auch duale Studiengänge. Diese langfristige Planung ist sicherlich eines unserer größten Assets.“

Unser Zeil: Bis 2020 ein führender Anbieter im Parkhausgeschäft zu werden

Seit Jahren ist das Schwesterunternehmen, Saalfelder Hebezeugbau, kurz SHB, mit seinen Produkten im Bereich der Automatik-Parkhäuser aktiv.

„Wir haben bereits Parkhäuser in Dresden, in der Schweiz und einen Prototypen in Saalfeld. Das aktuellste Projekt wird zurzeit in Stuttgart realisiert. Der neue Wohn- und Luxushotelturm Cloud No 7 © bietet seinen Bewohnern einen unterirdischen Parkraum mit 139 Stellplätzen – alles vollautomatisch“, so der Geschäftsführer. „Nach unserem Konzept fahren die Kunden ihr Fahrzeug in eine Übergabestation auf eine Transportpalette. Die Übergabestation wird je nach Bedarf für Ein- und/ oder Ausfahrtvorgänge genutzt und kann von Design und Ausstattung individuell gestaltet werden. Dieser Raum ist barrierefrei, sorgt für ein bequemes Ein- und Aussteigen und befindet sich, je nach Zu- und Abfahrtsoptionen, an einer beliebigen oder gar mehreren Positionen im Parkgebäude. Auf Knopfdruck wird das Auto mittels innovativer Krantechnik in eine Art Hochregallager verschoben. Das System mit seinem modularen Raumnutzungskonzept benötigt bis zu 65% weniger Fläche gegenüber herkömmlichen Parkhäusern. Damit haben wir weltweit das beste System bezüglich der Auslastung pro Quadratmeter.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Swiss Engineering für globale Märkte

Interview mit Pascal Moritz, Geschäftsführer der Glatt Maschinen- und Apparatebau AG

Swiss Engineering für globale Märkte

Sie ist essenziell und doch oft unsichtbar – die Beschichtung von Tabletten. In der pharmazeutischen Industrie kommt es dabei auf höchste Gleichmäßigkeit und Effizienz an. Mit über 40 Jahren Erfahrung…

„Wir brauchen mehr Pragmatismus“

Interview mit René Rose Stüber, Geschäftsführerin der Leybold GmbH

„Wir brauchen mehr Pragmatismus“

Seit 175 Jahren entwickelt die Leybold GmbH aus Köln Vakuumtechnologien, die in Forschung, Industrie und Hightechprozessen unverzichtbar sind. Das Traditionsunternehmen ist heute Kompetenzzentrum für trockenlaufende Schraubenpumpen und Turbomolekularpumpen. Im Gespräch…

Der Zahn der Zeit

Interview mit Christoph Stark, Gründer und Geschäftsführer der imes-icore GmbH

Der Zahn der Zeit

In Eiterfeld entsteht Hightech für Zahnlabore in aller Welt. Die imes-icore GmbH hat sich in 23 Jahren zum technologischen Weltmarktführer für digitale Dentalfertigungssysteme entwickelt. Rund 18.000 Maschinen fräsen weltweit Zahnersatz.…

Spannendes aus der Region Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Mit Schokolade Grenzen überwinden

Interview mit Tobias Goßens, Geschäftsführer der Rotstern Schokoladen GmbH & Co. KG/Argenta Schokoladenmanufaktur GmbH

Mit Schokolade Grenzen überwinden

Kaum ein Lebensmittel ruft so starke Emotionen hervor wie Schokolade. Sie tröstet, belohnt, verbindet Generationen und ist dabei weit mehr als nur ein süßer Snack. Während große Konzerne weltweit um…

Versorgung der Zukunft: nachhaltig, digital, sicher

Interview mit Dino Höll, Geschäftsführer der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH – DVV – Stadtwerke

Versorgung der Zukunft: nachhaltig, digital, sicher

Energie, Mobilität, Wasser und Telekommunikation – die Stadtwerke Dessau sind weit mehr als ein klassischer Versorger. Als einer der größten Arbeitgeber der Region treiben sie nicht nur die Daseinsvorsorge voran,…

Regionale Abfallentsorgung für eine saubere Zukunft

Interview mit Petra Pletschke, Geschäftsführerin der ANHALT-BITTERFELDER KREISWERKE GmbH

Regionale Abfallentsorgung für eine saubere Zukunft

Die kommunale Abfallentsorgung ist Teil der kritischen Infrastruktur. Eine zuverlässige Abholung und umweltfreundliche Entsorgung müssen Hand in Hand gehen mit einer zuverlässigen Kundenbetreuung und einem effizienten Kostenmanagement. Die ANHALT-BITTERFELDER KREISWERKE…

Das könnte Sie auch interessieren

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Interview mit Philipp ten Eicken, Geschäftsführer der CLEANGAS Verwaltungs GmbH

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Ob in der Lebensmittelindustrie, beim Versand sensibler Waren oder in der Automobilbranche – Trockeneis ist ein unverzichtbarer Helfer. CLEANGAS zählt hier zu den führenden Anbietern. Geschäftsführer Philipp ten Eicken spricht…

„Jammern ist leichter als Handeln“

Interview mit Prof. Dr.-Ing. Dieter Gerling, Gründer der FEAAM GmbH

„Jammern ist leichter als Handeln“

Mit diesem Leitsatz gründete Professor Dieter Gerling 2006 die FEAAM GmbH – eine Ausgründung der Universität der Bundeswehr München. Fast zwei Jahrzehnte später entwickelt sein zehnköpfiges Team elektrische Antriebe für…

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Interview mit Günter Peters, Geschäftsführer der Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Fachkräftemangel, steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und der Trend zur Automatisierung stellen die industrielle Fertigung vor neue Aufgaben. Die Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG reagiert darauf mit hoher Fertigungstiefe, digitalen…

TOP