Moderne Badekultur

Interview

Die Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH geht auf ein Ingenieurbüro zurück, das Dipl.-Ing. SIA Bernd Kannewischer 1972 im schweizerischen Zug gründete. Aufgrund seiner Begeisterung für Schwimmsport und Badewesen spezialisierte er sich auf Schwimmbäder.

Zahlreiche Aufträge aus Deutschland führten 1978 zur Gründung eines Ingenieurbüros in Baden-Baden, das schließlich 1997 von seinem Sohn, Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Kannewischer, übernommen wurde, nachdem er selbst seit den 80er Jahren als Ingenieur und fachlicher Berater mitgearbeitet hatte.

Sein Bruder, Dr. Stefan Kannewischer, leitet die Kannewischer Management AG und ist für Beratung und Betrieb zuständig. Neben der Unternehmensführung teilen sie auch die Freude am Schwimmen miteinander.

Seit Jahrzehnten erfolgreich

In zweiter Generation plant das Ingenieurbüro Kannewischer Bäder verschiedenster Art und berät mit dem umfangreichen Wissen aus mehr als drei Jahrzehnten in der Branche andere Betreiber.

„Insgesamt haben wir die Technik von über 150 verschiedenen Anlagen geplant, seien es Hallen- oder Freibäder, Kur- und Thermalbäder oder Wellness- und Fitnessanlagen“, so Jürgen Kannewischer.

Die ganz und gar nicht trockene Materie Badewasseraufbereitung zählt der Ingenieur zu seinen Steckenpferden: „Als technisch interessierter Mensch faszinieren mich entsprechende Lösungen und Überlegungen. Man braucht dazu viel Phantasie, denn es ist ein enorm breites Feld.“

Jürgen Kannewischer Geschäftsführer
Heute suchen Badbesucher Qualität in der Dienstleistung – und eben das bieten wir. Jürgen KannewischerGeschäftsführer

Schwimmbäder in Schwierigkeiten

Doch nicht nur die technische Seite ist Jürgen Kannewischer vertraut, denn als Freund von Wassersport und Badekultur kennt er auch die Perspektive der Badbesucher genau und weiß, worauf es bei der Gestaltung der Bäder ankommt.

Und wer sich beruflich und privat so lange mit Bädern beschäftigt hat, erlangt ein gutes Gespür für Trends und Entwicklungen auf diesem Gebiet: „In den 70er Jahren wurden extrem viele Sportbäder gebaut. Heute haben die meisten von ihnen einen hohen Sanierungsbedarf“, analysiert Jürgen Kannewischer. Denn: „Zu oft wurde, und wird auch heute noch, auf möglichst preisgünstige Lösungen gesetzt. Später rächt sich das. Zusammen mit Überkapazitäten und vergleichsweise niedrigen Eintrittspreisen besehen, bedeutet das für viele Bäder eine ausweglose Situation.“

Gesellschaftliche Relevanz

Dabei schreibt Jürgen Kannewischer dem Schwimmsport eine nach wie vor hohe gesellschaftliche Bedeutung zu: „Nur die Strukturen der Schwimmbadlandschaft sind nicht mehr zeitgemäß. Vor einer Sanierung sollte unbedingt untersucht werden, wie die Nachfrage vor Ort ausfällt. Insbesondere bei Freibädern gibt es oft Überkapazitäten, weswegen man Zusammenlegungen und sogar Schließungen in Betracht ziehen muss.“

Der Bedarf nach Sportbädern sei übrigens in den letzten Jahren wieder gestiegen, sodass nicht jedes Schwimmbad ohne weiteres dem gegenwärtigen Trend folgen und blind auf Wellness und Erholung setzen sollte.

Besser Fachleute konsultieren

„Heute sind vor allem Bäder erfolgreich, die – abgestimmt auf die lokale Nachfrage – konzeptionelle Fehler in Ausrichtung, Betrieb und Technik vermeiden und sich immer wieder flexibel auf die individuellen Ansprüchen der Kunden einstellen. Wegen der Komplexität dieser Fragen wäre es bei der Anlage und Sanierung von Bädern äußerst wichtig, rechtzeitig Fachleute einzubinden.“

Jürgen Kannewischer Geschäftsführer
Wir sind wahrhaftig in unserem Angebot und haben eine klare Vorstellung davon, wie Wellness auszusehen hat. Jürgen KannewischerGeschäftsführer

Dass diese Prinzipien Erfolg versprechen, leben die Kannewischers selbst vor, denn seit 1994 betreiben sie Thermalbäder auch in eigener Regie, teils als Eigentümer, teils als Pächter.

Den eigenen Ansprüchen treu

„1985 bekamen wir den Auftrag für die technischen Anlagen der Caracalla Therme in Baden-Baden. 1994 wurden wir dort gemeinsam mit Herrn Dr. Thomas Kirchhofer Pächter – wir kannten ja die Anlage gut – und so sind wir in die Betriebsführung gleichsam hineingerutscht“, erinnert sich Jürgen Kannewischer.

Das veranschlagte Betriebskonzept der Caracalla Therme bewährte sich – und zwar bis heute. Nach und nach wurden weitere Bäder übernommen, immer mit vorausschauender Perspektive und auf Langfristigkeit bedacht, nie auf schnellen Gewinn aus: „Langfristig zahlt sich aus, die Funktionalität der Anlage schon während der Planung im Auge zu behalten und in hochwertige Technik und Bauweise zu investieren.“

Unverwechselbare Bäder

Heute sind sechs hervorragende Bäder und Thermen in der Kannewischer Collection organisiert. Dazu gehören das Friedrichsbad und die Caracalla Therme in Baden-Baden, in Bad Ems die Emser Therme, die KissSalis Therme in Bad Kissingen, die Bad Salzuflener VitaSol Therme und die Spreewald Therme mit angeschlossenem Hotel.

Alle Bäder weisen ihren eigenen, besonderen Charakter auf, der sich aus wohldurchdachter, regionaltypischer Gestaltung der Anlagen und besonderen Angeboten ergibt. Miteinander gemein haben sie, dass alle im Sinne der Firmenphilosophie geführt werden, nämlich kontinuierlich hohe Qualität zu moderaten Preisen anzubieten.

Kundenzufriedenheit als Motivation

Die Bäder der Kannewischer Collection dienen der Gesundheit, der Erholung und der Entspannung ihrer Gäste auf hohem Niveau. Das ist nur möglich, wenn der Kunde mit seinen Wünschen bei allen Bemühungen im Vordergrund steht. Dies kommt nach fester Überzeugung Jürgen Kannewischers letztendlich dem Unternehmen zugute: „Wir haben erst Erfolg, wenn sich unsere Kunden wohlfühlen, wieder kommen und uns gerne weiterempfehlen. Zufriedene Kunden sind schließlich die beste Werbung.“

Qualität setzt sich durch

Was bedeutet Qualität in Bezug auf Bäder? Dazu erklärt Jürgen Kannewischer: „Unsere feste Überzeugung ist, dass es einerseits feste Standards braucht, damit Gäste sich wohlfühlen. Dazu zählen beispielsweise Sauberkeit und zuvorkommende, kompetente Mitarbeiter, denen daran gelegen ist, die Bedürfnisse der Kunden nach bestem Gewissen zu erfüllen. Es gehört andererseits eine ansprechende, individuell gestaltete Umgebung dazu – was sich wiederum durch die Architektur, Lichtdesign und dergleichen realisieren lässt. Und schließlich muss es ein besonderes Angebot geben, das sich von anderen Bädern unterscheidet.“

Vom Einheitsschwimmbad in standardisierter Bauweise rät Jürgen Kannewischer entschieden ab: „So gerne auch bei Planung und Bau auf bewährte Muster zurückgegriffen wird, sollte man besser die Einzigartigkeit des Bads betonen.“

Umfangreiche Dienstleistungen

Wer auf der Suche nach balneologischer Expertise ist oder den Betrieb eines Bads in zuverlässigen Händen sehen möchte, findet was er braucht. Das Ingenieurbüro bietet Dienstleistungen, die sich in Beratung, Planung und Betrieb gliedern.

Aufgrund der langjährigen und umfassenden Erfahrung können sich Kunden sicher sein, dass Kannewischer eine realisierbare Lösung für nahezu jedes Problem finden wird.

Welche Dimension eines Schwimmbads ist angebracht? Taugt das Betriebskonzept und wo kann man es verbessern? Kannewischer bietet auch eine Bauherrenbegleitung, die bösen Überraschungen vorzubeugen hilft, ebenso wie Coaching, umweltfreundliche Energiekonzepte und natürlich Antworten auf gestalterische, technische oder hygienerelevante Fragen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Flachdachbau mit System, Struktur und Weitblick

Interview mit Alexander Erba, Geschäftsführer der Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG Isolierungen

Flachdachbau mit System, Struktur und Weitblick

Die Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG Isolierungen aus Fellbach ist Spezialist für Flachdächer, Blitzschutz und Photovoltaik. Als Teil der Primutec Solutions Group setzt das Unternehmen auf Wachstum, Zukäufe und…

Mut zu echter Nachhaltigkeit

Interview mit Michael Oberfeichtner, Geschäftsführer der O. K. Energie Haus GmbH

Mut zu echter Nachhaltigkeit

Die Bauindustrie gilt als größter Umweltverschmutzer der Welt; sie verantwortet 40% des globalen CO2-Ausstoßes. Ein Umdenken ist überfällig. Die O.K. Energie Haus GmbH aus dem österreichischen Großpetersdorf musste nicht umdenken,…

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Interview mit Rimt Wortberg, Geschäftsführer der Thade Gerdes GmbH

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Aufschlussreich und tiefgründig – zwei Adjektive, die ein Unternehmen aus dem hohen Norden Deutschlands nicht treffender beschreiben könnten. Die Thade Gerdes GmbH ist ein gefragter Partner, der nicht nur in…

Spannendes aus der Region Baden-Baden

Digitalisierungspartner und Mutmacher

Interview mit Sven Heinsen, Geschäftsführer der Conscia GmbH

Digitalisierungspartner und Mutmacher

Cyberkriminalität ist eine ernst zu nehmende Bedrohung. Überall dort, wo Menschen Computer, Smartphones, Tablets oder andere IT-Geräte nutzen, kann sie stattfinden – zu Hause, in Unternehmen, Behörden, Universitäten und unterwegs.…

Den Drachen reiten und Chancen nutzen

Interview mit Achim Kirchgässner, Vorstandsmitglied der Exxeta AG

Den Drachen reiten und Chancen nutzen

Die Exxeta AG zählt zu den spannendsten Playern der deutschen Digitalwirtschaft – auch, weil sie sich bewusst gegen Standardlösungen stellt. Im Gespräch erläutert Vorstandsmitglied Achim Kirchgässner, wie das Unternehmen Innovation,…

Läuft! Kinderschuhe mit optimaler Passform

Interview mit Dipl. Betriebswirt (BA) Tristan-Sebastian Nitsche, Geschäftsführer der Däumling Kinderschuhfabrik GmbH

Läuft! Kinderschuhe mit optimaler Passform

Unsere Füße sollen uns ein Leben lang tragen. Die richtigen Schuhe unterstützen sie dabei – am besten von Anfang an. Mit Wirtschaftsforum sprach Tristan-Sebastian Nitsche, Geschäftsführer der Däumling Kinderschuh Fabrik…

Das könnte Sie auch interessieren

„Ob Teilstück oder Gesamtkonzept – wir liefern, was gebraucht wird“

Interview mit Sebastiano Guerini, General Manager der Crezza S.r.l.

„Ob Teilstück oder Gesamtkonzept – wir liefern, was gebraucht wird“

Ob Autobahnen, Tunnel oder Viadukte – die Anforderungen an moderne Verkehrsinfrastruktur steigen stetig. Neben technischer Präzision sind heute Nachhaltigkeit, Sicherheit und Effizienz gefragt. Die italienische Crezza S.r.l. mit Sitz in…

Wenn Kühe den Takt angeben

Interview mit Martin Huber, Geschäftsführer der DeLaval GesmbH

Wenn Kühe den Takt angeben

Wenn Kühe selbst zum Melken gehen und KI ihre Gesundheit überwacht, steckt oft DeLaval dahinter. Das schwedische Unternehmen mit weltweit über 4.800 Mitarbeitern prägt seit Jahrzehnten die moderne Milchviehhaltung und…

Technologie, die Lebensqualität verbessert

Interview mit Larry Jasinski, Geschäftsführer der Lifeward GmbH

Technologie, die Lebensqualität verbessert

Mobilität steht für Selbstständigkeit – für viele selbstverständlich, für andere ein verlorenes Privileg. Nach einem Unfall oder einer neurologischen Erkrankung wird der Alltag oft zur Herausforderung, physisch wie psychisch. Die…

TOP