Spezialisierte Hafenlogistik im Full Service

Interview mit Dipl.-Kfm. Jan Müller, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der J. MÜLLER Aktiengesellschaft

Innovative Kraft und flexible Wandlungsfähigkeit bestimmen die knapp 200-jährige Unternehmensgeschichte der 1821 gegründeten J. MÜLLER AG, die auf Basis zahlreicher operativer Einzelgesellschaften eine umfassende Vielfalt an hoch spezialisierten Hafendienstleistungen bietet und mit den Standorten Brake und Bremen leistungsfähigster Hafenterminalbetreiber an der Unterweser ist.

„Unser Motto und Leitmotiv ist und war ‘Werte bewahren – den Wandel leben’, denn letztendlich ist nichts so beständig wie der Wandel“, so Dipl.-Kfm. Jan Müller, Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender in der 6. Generation, der in der langjährigen Unternehmenstradition auch ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb sieht: „Unsere Kontinuität schafft Vertrauen und ist auch Motivation, sowohl für unsere Mitarbeiter als auch für mich selbst.“

Gut gerüstet und breit aufgestellt

Jeweils zwei produktspezifisch ausgerichtete Terminals an den Standorten Brake und Bremen bilden die Basis des auf eine trimodale Logistik ausgelegten Unternehmens, das mit einer Partikulierflotte von 30 Binnenschiffen, firmeneigenem Lkw-Transport über die Bulk Logistik GmbH und guter Bahnanbindung einen unkomplizierten und flexiblen Transport gewährleistet.

„Wir haben insbesondere in den letzten 20 Jahren intensiv in die Erweiterung und den Ausbau unserer Standorte investiert, wodurch wir einen jährlichen Gesamtumschlag von derzeit circa 7,5 Millionen t erreichen. In Brake haben wir unsere Terminalanlagen insbesondere mit dem Bau des Brake Logistics Centers und des Niedersachsenkais flächenmäßig von ehemals 60 auf heute 120 ha ausgebaut und ein großes Areal an gedecktem Hallenlagerraum und Freilagerflächen sowie entsprechende Verkehrswege hinzugewonnen. Unsere bislang größte Einzelinvestition in Höhe von 22,5 Millionen EUR haben wir an eben diesem Standort mit dem Bau einer fast 50.000 t Getreide fassenden Siloanlage realisiert; eine moderne Siloleitwarte kam 2016 hinzu. In Bremen wurde mit der Übernahme der Getreideverkehrsanlage in jüngster Vergangenheit ein weiterer Terminal hinzugewonnen“, erklärt Jan Müller und fügt hinzu: „Unsere Kunden schätzen nicht zuletzt auch unsere begleitenden Dienstleistungen, wie etwa die Durchführung von Qualitätskontrollen oder auch die Übernahme der Zoll- und Dokumentenabwicklung, ausgeführt durch qualifiziertes Fachpersonal.“

Ausblick

Zukünftig, so Jan Müller, sei es ein vorrangiges Ziel, die Wertschöpfungskette in den bestehenden Produktgruppen  Getreide, Futtermittel, Dünger, Forstprodukte, Stahl, Windkraft- und Industrieanlagen, Schwerlastgüter, Kaffee und maritime Produkte weiter zu erhöhen.

Daneben wolle man den Agrarterminal in Brake und die digitalen Strukturen ausbauen sowie zugunsten einer höheren Flexibilität im Entscheidungsprozess das mittlere Management stärken.

„Wir sind mit zwei großen Wirtschaftsstandorten und einer 500-köpfigen Mitarbeiterschaft ein wichtiger Motor der Region und zugleich abhängig von regionalpolitischen Entscheidungen, die in vielerlei Hinsicht, so etwa in Bezug auf die wichtige Flussanpassung an der Unterweser auf sich warten lassen. Die alte Regierungskoalition hat viel auf den Weg gebracht; es bleibt abzuwarten, wie sich die neue Regierung zum Thema Ausbau der Verkehrsstrukturen positioniert.“

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