Da ist echte Allgäuer Milch drin!
Interview mit Kai Schmidt, Geschäftsführer der J. M. Gabler-Saliter Milchwerk GmbH & Co. KG

Social Share
Teilen Sie diesen Artikel
„Wir sind ein echtes Allgäuer Traditionsunternehmen, das sich aber keineswegs nur auf seiner langen Historie als Milchverarbeiter ausruht. Das war 1911 nicht anders als heute. Als roter Faden ziehen sich Innovation und Erfindungsreichtum durch unsere Firmengeschichte“, sagt Geschäftsführer Kai Schmidt, der seit April 2020 im Unternehmen ist. Der gelernte Molkereifachmann kennt die Branche in- und auswendig, hat er doch zuvor unter anderem als Leiter für Produktion und Technik bei Hochland gearbeitet.
„Wir haben hier bei Saliter noch sehr viel Potenzial nach oben. Daran möchte ich zusammen mit den Mitarbeitern arbeiten, um Saliter am Markt noch stärker als ein modernes Unternehmen mit innovativen Produkten zu positionieren.“ Aus Kai Schmidts Sicht ist das Unternehmen, das seit 1998 zur Firmengruppe Ehrmann gehört, noch immer fast zu altbacken aufgestellt
„Da arbeite ich gerade dran und bin dabei, die Unternehmens-DNA ein bisschen in Richtung kooperativen Führungsstil umzukrempeln: mehr offene Kommunikation, Einbeziehung der Mitarbeiter – das sind einige der Punkte in der Weiterentwicklung, die ich mit den Mitarbeitern in den kommenden Jahren anpacken möchte.“
Eine optimale Milchverwertung
Gleichwohl liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf den Produkten Milch, Bio-Produkte, Kaffeesahne, Kondensmilch, Milchpulver und aseptische Produkte. „Um unsere Produktion einmal in Zahlen auszudrücken: Wir befüllen circa 20 Millionen Glasflaschen, produzieren 4.000 t Milchpulver und liefern im Aseptikbereich 30 Millionen Einheiten pro Jahr aus“, unterstreicht Kai Schmidt.
„Es ist äußerst wichtig, drei Standbeine zu bedienen, um eine optimale Milchverwertung zu haben. Der Preisdruck in unserer Branche ist hoch und im Glasbereich gibt es drei weitere Mitbewerber.“ Ein besonderer Fokus liegt auf der Biomilchschiene. Zwar werden bei Saliter nach wie vor täglich circa 80.000 l konventionelle Milch verarbeitet, doch die Menge an Biomilch ist inzwischen schon auf 30.000 l täglich gestiegen, Tendenz weiter steigend.
Allerdings verliert Saliter dabei auch die Milchalternativen, die immer mehr in Mode kommen, wie Hafermilch oder Sojamilch, nicht aus dem Blick. Bereits jetzt findet sich eine laktosefreie Milch im Programm.
Das echte ‘Saliter-Verfahren’
Besonders die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität liegen Saliter sehr am Herzen. Das 1713 von Johan Georg Gabler gegründete Unternehmen konzentrierte sich anfangs auf die Gewinnung von Salpeter - daher auch der Name Saliter. Salpeter wurde zur Herstellung von Schießpulver verwendet und wurde auf den Bauernhöfen ausgegraben. Da verwundert es kaum, dass sich durch den Bezug zu den Höfen schon bald ein Handel mit Butter und Schmalz entwickelte.
Saliter hat in der Folge so manche Neuentwicklung in der Milchbranche mitgeprägt. So entwickelte ein Nachfahre des Gründers, J. Michael Gabler, eine Technik zur Herstellung von Milchpulver, die als ‘Saliter-Verfahren’ inzwischen weltweit bekannt ist.
Nur Milch aus der Region
Seit 1963 stellt Saliter Milchpulver nach dem Sprühverfahren her. Bekannte Sterilprodukte im Glas, aber auch im erwähnten Aseptikbereich werden für alle namhaften Hersteller von Babynahrung produziert. „Besonders großartig sind für uns die wahnsinnige Verbundenheit der Mitarbeiter und die DNA des Unternehmens.
Kunden haben ein riesiges Vertrauen in den Standort. Wir sind für die Zukunft bestens aufgestellt, um nicht nur Produkte, sondern auch Lösungen anzubieten“, so Kai Schmidt. „Aktuell es ist für uns die größte Herausforderung, durch die Corona-Pandemie zu kommen. Wir sind gut gerüstet, da wir auch haltbare Produkte haben, die in Krisenzeiten stark nachgefragt sind.“
Besonders stolz ist Saliter auf den Aspekt der Regionalität. Der weiteste Lieferant liegt rund 30 km entfernt. „Wir beziehen unsere Milch ausschließlich von Bauern aus der Umgebung. Die 125 Kleinbetriebe haben maximal 40 Kühe. Darunter sind 40 Biohöfe“, ergänzt Kai Schmidt. Die Bioprodukte aus dem Hause Saliter tragen das EU-Bio-Siegel und das Bioland-Logo.
100% aus der Heimat
Saliter ist sich sicher, dass die Nachfrage nicht nur nach regionalen Produkten und Bioprodukten weiter steigen wird. „Die Verbraucher möchten Milch und Milchprodukte, die umweltfreundlich und ohne Zusatzstoffe hergestellt werden. Wir verzichten beispielsweise auf Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker und legen Wert auf die CO2-Neutralität“, betont Kai Schmidt. „Qualität und Regionalität sind unsere Stärke. Wir bieten 100% Alpenmilch aus dem Herzen des Allgäus. Bei uns sind die Kühe glücklicher und das schmeckt man. In unseren Produkten ist ausschließlich Milch drin und keine Molke.“
Die Produkte werden international nachgefragt und so ist Saliter zu einem echten Global Player geworden, der 50 Millionen EUR Umsatz im Jahr macht. Aktuell gibt es Kooperationen mit MyMüsli und dem Europapark in Rust und gerade erst ging eine neue Website online, zusätzlich zur B2B-Homepage unter Ehrmann . Saliter sieht sich auf jeden Fall gut gerüstet für die Zukunft, denn echte Allgäuer Milch kann in jeder Form überzeugen!