Her(c)o der Wasserwelt
Interview mit Hartwig Pfeffer, Geschäftsführer der Herco Wassertechnik GmbH
Wasseraufbereitung ist ein weites Feld und längst nicht nur dort notwendig, wo es offensichtlich ist. So kommen die Kunden von Herco aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Ob es beispielsweise um Kühltürme, Maschinenkühlungen, das Aufbereiten von Wasserlacken, Lackierstraßen, den letzten Sprühgang in der Autowaschstraße, die Lebensmittelfabrikation, den Brauvorgang, die Buchrestauration oder im medizinischen Bereich um die Dialyse oder Reinigung von Instrumenten geht, überall dort, wo Frisch- und Industrie-Wasser zur weiteren Verwendung aufbereitet werden muss, bietet Herco standardisierte Lösungen, die an die speziellen Anforderungen angepasst werden.
Die Kunden sind größtenteils lokale serviceorientierte Kleinbetriebe. „Mittelstand meets Mittelstand“, erklärt der Geschäftsführer von Herco Hartwig Pfeffer. „Unsere Kunden bekommen Engineering und Serviceleistungen aus einer Hand. Wir sind ihre industrielle Manufaktur.“ Der Bedarf an Wasseraufbereitungen ist groß und steigt weiter: „Wir verzeichnen ein weltweites Wachstum. Der Markt wird sich bis 2030 verdrei- oder vervierfachen.“
Ein Grund ist die zunehmend schlechte Wasserqualität: „Die Vereinten Nationen kämpfen um sauberes Wasser, aber viele der Flüsse in China sind bereits nicht mehr nutzbar“, berichtet er.
Wasser in der Medizin
Das 1947 gegründete Unternehmen mit dem Schwerpunkt Membrantechnologie gehört seit 2006 zur belgischen Pollet Water Group. 2009 erweiterte Herco mit dem Kauf der DWA Dialyse-Wasser-Aufbereitung GmbH & Co. KG den medizinischen Bereich. Der Dialysesektor macht inzwischen 20% des Umsatzes aus.
„Dieser Markt ist spannend und wächst jährlich um 6 bis 8%“, so der Geschäftsführer und verweist auf die große Problematik der Krankenhauskeime. So gehört zum Produktportfolio auch die Wasseraufbereitung für eine Endoskopie- Waschmaschine.
Am Standort in Freiberg am Neckar sind 70 Mitarbeiter beschäftigt, weitere 64 bei DWA in Ubstadt-Weiher. Der Jahresumsatz von Herco beträgt etwa 15 Millionen EUR, rund zwölf Millionen EUR erwirtschaftet die Tochter DWA. 30% des Umsatzes entfällt auf den Export nach Österreich, in die Schweiz und im Bereich Dialyse weltweit, etwa nach China, Kasachstan, Kenia und Madagaskar.
„Wir verzeichnen ein weltweites Wachstum.“ Hartwig PfefferGeschäftsführer
„In der Dialyse gibt es sehr hohe gesetzliche Normanforderungen. Die erfüllen nicht viele Wettbewerber auf dem Markt“, erklärt Hartwig Pfeffer.
Nachhaltigkeit nach innen und aussen
Verlässlichkeit gepaart mit Werteorientierung hat sich Herco auf die Fahnen geschrieben – ebenso Nachhaltigkeit. Die macht sich auch im Team bemerkbar: „Unser gutes Betriebsklima gibt den Mitarbeitern Sicherheit und lässt sie optimistisch in die Zukunft blicken.“ Das gilt auch für Hartwig Pfeffer. Sein Ziel: „Wir wollen der Hidden Champion der Wasserwelt sein!“