Mit Technologien zur Verzahnung zum Weltmarktführer

Interview mit Karl-Heinz Kübler und Dr. Ulrich Brahms, Geschäftsführer der Gleason-Pfauter Maschinenfabrik GmbH

Zum Einsatz kommen die Produkte des Global Players mit Sitz in Ludwigsburg in der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, im Bereich Aerospace, im Energie-, Bergbau- und Agrarsektor und weiteren Industriezweigen. „In der Breite sind wir Marktführer“, sagt Geschäftsführer Karl-Heinz Kübler.

Mehr Intelligenz

„Unsere Stärke sind Total-Gear-Solutions, also Gesamtlösungen rund um die Fertigung des Zahnrads“, so Karl-Heinz Kübler. Zum Portfolio gehören Wälzfräsmaschinen, Wälzstoßmaschinen, Profilschleifmaschinen, Honmaschinen und Power Skiving-Maschinen.

„Mit Power Skiving haben wir die Bearbeitungszeiten in der Spitze zum Teil mehr als gedrittelt“, verweist Dr. Ulrich Brahms auf die Stärken im Bereich von Neu- und Weiterentwicklungen vorhandener Technologien. Seit 2012 kommt das Wälzschälen bei Gleason-Pfauter zum Einsatz. „In diesem Größenbereich waren wir die Ersten“, sagt Dr. Ulrich Brahms.

Die Herausforderungen der Digitalisierung haben bei Gleason-Pfauter einen hohen Stellenwert. ‘Industrie 4.0’ lautet das Stichwort. „Durch verbesserte Vernetzung und Kommunikation können wir mehr Intelligenz in die Bearbeitung bringen“, erläutert Dr. Ulrich Brahms. „In der Konsequenz bedeutet das eine höhere Verfügbarkeit, eine bessere Auslastung, die Optimierung des Produktionsprozesses und letztlich eine höhere Qualität des Werkstücks“, so der Geschäftsführer.

Karl-Heinz Kübler
„Innovation ist der wichtigste Erfolgsfaktor, deshalb verfügen wir über ein breites Entwicklungsprogramm.“ Karl-Heinz KüblerGeschäftsführer

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Unternehmen ein konsequentes Innovationsmanagement. „Wir arbeiten an der Intelligenz unserer Produkte und Maschinen. Die Intelligenz wiederum wird über die Software bestimmt. Mehr Intelligenz bei der Prozessüberwachung bedeutet zum Beispiel, dass Maschinen eine höhere Verfügbarkeit haben“, erläutert Karl-Heinz Kübler.

Die Geschäftsführer rechnen mit großen Veränderungen angesichts des Einzugs von Elektromobilität. „Es wird immer Zahnräder geben, aber die Stückzahl wird geringer“, erwartet Karl-Heinz Kübler. Im Gegenzug steigen die Anforderungen an Präzision und Qualität der Produkte.

„Wir werden uns im Bereich Feinstbearbeitung weiterentwickeln. Man braucht zum Beispiel leise Getriebe. Das gelingt nur, indem man die Oberflächen der Zähne hochpräzise bearbeitet. Dabei wird Honen und Wälzschleifen eine große Rolle spielen“, ist Karl-Heinz Kübler überzeugt.

Absatzmärkte findet Gleason-Pfauter rund um den Globus. Bis zu 20% des Jahresumsatzes von 175 Millionen EUR macht das China-Geschäft aus. Aber auch Deutschland und die DACH-Region bieten wichtige Märkte, ebenso die USA, Italien und Frankreich.

Neben digitalen Vermarktungswegen via Newsletter, Facebook, YouTube und Co. nutzt Gleason-Pfauter weltweit alle namhaften Werkzeugmaschinenmessen, um Neuentwicklungen und Bewährtes zu präsentieren, darunter die EMO, Jimtof, CIMT und IMTS.

„Wenn ein neues Produkt gelauncht wird, organisieren wir unter Umständen eine Hausmesse und Roadshow“, erläutert Dr. Ulrich Brahms. Jüngster Spross aus dem Hause Gleason-Pfauter ist eine Wälzschleifmaschine, die besonders für den Bereich Automotive interessant ist.

„Die 200 GX zeichnet sich durch eine sehr kompakte Lösung aus und verfügt über kurze Bearbeitungszeiten. Wenn also ein Werkzeug gewechselt wird, gibt es weniger Ausfall. Die Maschine ist hochproduktiv, sehr flexibel einsetzbar und dazu noch einfach zu bedienen und umzurüsten“, erläutert Dr. Ulrich Brahms.

Grundstein für neue Märkte

Einen wichtigen Schritt bei der Erschließung neuer internationaler Absatzmärkte machte das Unternehmen im Jahr 1997. Damals endete mit dem Verkauf des Unternehmens an die Gleason-Gruppe die Ära der Gründerfamilie Pfauter. „Das hat den Grundstein für weiteres Wachstum gelegt“, betont Dr. Ulrich Brahms.

Den richtigen Riecher im Wettbewerb bewies Gleason-Pfauter im Jahr 2006. Als der Markt der Windkrafträder boomte, hatte das Unternehmen bereits einen wettbewerbsfähigen Baukasten für die Branche im Angebot.

„Wir hatten daraufhin extrem starke Wachstumsjahre“, sagt Karl-Heinz Kübler. Bis 2008 legte das Unternehmen jährlich 50% an Umsatz zu. Auch die kombinierte Wälz- und Profilschleifmaschine der Baureihe Titan wurde ab 2009 zu einem echten Erfolgsmodell im Markt.

Als Schlüssel zum Erfolg werten die Geschäftsführer vor allem Know-how und den Service von Gleason-Pfauter. „Wir überzeugen durch hohe Qualität, technische Marktführerschaft, Liefertermintreue und guten Service“, sagt Dr. Ulrich Brahms. „Durch die Gleason-Gruppe sind wir weltweit mit hochqualifiziertem Service-Personal vertreten.“

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