"Seit zehn Jahren befassen wir uns mit diesem Verfahren", erläutert Rainer Höchsmann, Geschäftsführer von ExOne. "Dies ist überhaupt erst möglich geworden, da heute CAD und CAM zur Produktion genutzt werden. Vor Produktionsbeginn werden die Teile auf dem Computer in dreidimensionaler Form erstellt. Diese Daten werden genutzt, um einen Schichtdruck zu ermöglichen."
Zahlreiche Vorteile
Das neue Verfahren hat unzählige Einsatzmöglichkeiten und unbestreitbare Vorteile. "Zum Beispiel braucht eine herkömmliche Form für einen Zylinder drei Monate bis zur Fertigung", bemerkt Rainer Höchsmann. "Mit unserem Verfahren sind es sieben Tage und die Qualität der Formen ist absolut vergleichbar. Wir können jede Form umsetzen, egal wie komplex sie ist. Damit wird der Designfreiheitsgrad enorm erhöht. Das ist vielleicht der größte Vorteil unserer Verfahrenstechnik."
„Wir sind mit unserer Methode schneller, billiger und flexibler.“ Rainer Höchsmann Geschäftsführer
Das neue System bietet sogar die Möglichkeit, Änderungen noch während der Konstruktionsphase und der Serienproduktion umzusetzen. Sowohl Formen als auch Gussteile können leichter werden. "Wir bieten Komplettlösungen für den Druck von Formen im Sandguss", erklärt Rainer Höchsmann. "Wir bieten auch den Drucker und das gesamte Materialsystem, die Betriebsstoffe, die für einen durchlaufenden Prozess notwendig sind. Auch die Mikrowellenöfen zum Trocknen der Formen gehören dazu. Parallel dazu haben wir aber auch an unserem Standort diverse Maschinen und können für unsere Kunden Formen hier erstellen. Damit fangen wir Überkapazitäten der Kunden ab. Wir optimieren und testen aber auch neue Materialsysteme."
Vom Prototyp zur Serie
Die amerikanische Muttergesellschaft in Pittsburgh ist für den Metalldruck verantwortlich, die GmbH in Augsburg ist für den europäischen Markt zuständig und vertreibt dort die amerikanischen Produkte. Die Sandgussformen vertreibt sie weltweit. Zudem gibt es in Japan eine Vertriebsniederlassung für Asien.
"Insgesamt sind wir 235 Mitarbeiter, 92 hier in Augsburg", offenbart Rainer Höchsmann. "Weltweit konsolidieren wir einen Umsatz von 29 Millionen USD, unser Ziel liegt bei 50 Millionen USD in der nahen Zukunft."
Zunächst ist aber die Investition von 15 Millionen EUR in einen Neubau geplant, der 2014 errichtet werden soll. Auch der Prozess soll laut Rainer Höchsmann noch weiter entwickelt werden. "Wir wollen weniger im Bereich der Prototypen und mehr und mehr in den Bereich der Serienfertigung vordringen."