Auf der Sonnenseite der Branche
Interview mit Günther Mederle, Geschäftsführer der EXE GmbH
Genau in dem Moment, als 2014 die Subventionen der italienischen Regierung für den Photovoltaikbereich ausliefen, wurde EXE Solar gegründet. „Der Impuls war, in einem totgeglaubten Markt etwas zu entwickeln“, erklärt Geschäftsführer Günther Mederle. „Das ist EXE sehr gut geglückt.“
Schon zwei Jahre nach der Gründung wurde die Produktionslinie in Bozen erneuert und vergrößert, um einen noch höheren Umsatz zu erzielen. Der liegt bis Mai dieses Jahres bei 15 Millionen EUR.
Ein spannender Bereich
Günther Mederle selbst ist seit September 2018 in der Firma tätig. „Das Unternehmen suchte eine neue Führungsperson“, offenbart er. „Ich komme aus der Branche und fand es spannend, in dem Bereich zu bleiben, wenn auch in einer anderen Position.“
Installation gehört nicht zum Portfolio von EXE. Die Firma fokussiert sich ganz auf die Herstellung der Solarmodule – sowohl EU-zertifizierte als auch Module aus asiatischer Produktion. Dort hat die Firma zwei bis drei Produktionsstätten angemietet.
„Es gibt auf dem Markt viele Player, viele innovative Unternehmen“, gibt Günther Mederle zu. „Aufgrund unserer schlanken Struktur konnten wir sofort in den Markt eindringen. Die großen Konzerne sind sehr träge und können nicht so schnell reagieren. Wir sind klein, schnell und innovative Produkte kann man bei uns zu einem guten Preis kaufen, obwohl wir in einem höheren Preissegment liegen.“
Garantierte Performance
Hergestellt werden sowohl monokristalline als auch polykristalline Module. Die aufwendigeren monokristallinen Module erzeugen bis zu 60 Watt mehr, also 350 Watt statt nur 285 bis 290 Watt. Aber bei beiden Optionen bietet EXE seinen Kunden nicht nur 15 Jahre Hersteller-, sondern auch 25 Jahre Performance-Garantie.
„Wir sind sehr bedacht auf die Qualität“, versichert Günther Mederle. „In erster Linie versuchen wir, den Kunden ein gutes Produkt zu liefern – keine Billigmodule, wir bieten nur hochwertige Module.“
„Wir sind flexibel, schnell, innovativ und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Günther MederleGeschäftsführer
Forschung und Entwicklung findet intern im Werk in Bozen statt, für das zehn Mitarbeiter tätig sind. „Wir haben einen Techniker, der die Produktion überwacht und im kleinen Rahmen auch produktionstechnische Erneuerungen macht“, offenbart Günther Mederle. „Wir sind auf dem letzten Stand der Technik, so können wir Hochleistungsmodule produzieren.“
International aktiv
Geliefert werden die Module sowohl an Großhändler als auch an private Kunden und Installateure. Bei einer Exportrate von 80% geht ein Großteil davon ins Ausland, vor allem nach Belgien, Polen, Tschechien, in die Niederlande und die Slowakei.
Aber natürlich ist auch der deutsche Markt relevant. Dort hat die Firma dieses Jahr ihre Produkte auf der Intersolar in München vorgestellt. „Der deutsche Markt ist dem italienischen Markt etwa vier bis fünf Jahre voraus“, stellt Günther Mederle fest. „In Italien ist das Geschäft nach Beendigung der Subventionen zusammengesackt. Nun hat man wieder angefangen, mehr zu investieren. Geblieben sind nur die Fachfirmen, aber die können ihre Kunden sehr gut mit maßgeschneiderten Lösungen beraten.“
Günther Mederle, der sich nicht nur um die alltägliche Organisation kümmert, sondern auch als Verkaufsleiter von EXE fungiert, setzt beim Marketing vor allem auf Internetportale aus dem Fachbereich, wo sich die Insider der Branche austauschen.
„Manchmal schalten wir auch eine Anzeige in der Lokalpresse“, offenbart er. Die sozialen Medien sieht er hingegen zum jetzigen Zeitpunkt als eher unwichtig an. „Wir sind nicht sehr fleißig bei der Pflege unserer Facebook-Seite“, gibt er zu. „Wir werden aber bald mit LinkedIn arbeiten, doch das ist noch in Planung.“
Schlanke Strukturen
Auch Verwaltung, Strategie und Entwicklung fallen in Günther Mederles Aufgabenbereich. Zudem kümmert er sich um das Personal sowie die Planung und Verfolgung der Geschäftsziele. „Was uns ausmacht, ist wirklich unsere Flexibilität und unsere schlanke Struktur“, meint er. „Wenn man die Struktur schlank hält, dann kann man den Markt viel besser bedienen. Denn selbst wenn mal Flaute herrscht, können wir die schwierige Zeit überstehen. Und sobald der Markt anzieht, können wir immer mehr Personal einstellen.“
Es ist gerade diese Wechselhaftigkeit, die Günther Mederle an diese Branche reizt. „Es ist nicht unbedingt ein alter Markt“, meint er. „Es ist ein immer noch recht junger Markt, in dem es noch keine Standardlösungen gibt. Jeder hat seine Ideen, es gibt immer neue Innovationen und man muss sich jeden Tag neuen Bestimmungen stellen. Der Markt ist kompliziert, aber nicht uninteressant.“
Technologie und Ästhetik
Zurzeit ist Günther Mederle mit der Positionierung von EXE im Markt allerdings recht zufrieden. Das Unternehmen wird sich auch in Zukunft weiterhin auf hochwertige Module mit ansprechender Ästhetik und modernster Technologie spezialisieren.
„Wir können zudem im Zusammenspiel von Technik und Ästhetik viele Varianten anbieten“, verspricht Günther Mederle. „Unsere Vision ist, so weiter zu machen, wie wir unterwegs sind, und weiterhin ein überzeugendes Produkt anzubieten.“