Reisen mit Wohlfühlfaktor

Interview mit Massimo Di Giacomo, Geschäftsführer der Anek Lines Italia S.r.l.

„Ursprünglich sind wir als Generalagent unserer Muttergesellschaft Anek Griechenland entstanden. Diese gibt es bereits seit 1967“, erzählt Massimo Di Giacomo. „Ziel war es, stabile Strukturen zu schaffen, um Anek Griechenland zu unterstützen.“ Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 bedient die Anek Lines Italia S.r.l. eine Linie zwischen Ancona und Griechenland. „2005 haben wir außerdem ein weiteres Büro in Venedig eröffnet und haben seitdem von dort eine Verbindung“, ergänzt der Geschäftsführer.

Insgesamt verfügt Anek Lines über 14 Schiffe, drei davon stehen in der Verantwortung der italienischen Tochtergesellschaft. „Wir fahren von Venedig, Ancona und Bari nach Igoumenitsa, Patras und im Sommer auch nach Korfu, wobei die Fahrten von Bari aus unser Partnerunternehmen Superfast übernimmt“, erklärt der Geschäftsführer. Von den Fahrgästen stammen etwa 30% aus Deutschland und Österreich. Von jungen Rucksacktouristen über Passagiere, die gerne komfortabel in einer Kabine reisen, bis hin zu Familien mit vollen Autos nutzen die unterschiedlichsten Menschen die Schiffe von Anek Lines Italia. Auch Lkw werden das ganze Jahr hindurch transportiert.

Service und Kundenorientierung sind für Massimo Di Giacomo seit jeher das A und O seines unternehmerischen Handelns. Das beginnt bereits bei der Buchung. „Auf unserer Homepage können die Passagiere die Fahrten direkt buchen. Dabei haben wir darauf geachtet, unser mehrsprachiges Buchungstool so einfach und anwenderfreundlich wie nur irgend möglich zu gestalten. Das Booking erfolgt von Griechenland aus. Alle Servicemitarbeiter dort kennen das Land sehr gut und können den Kunden wertvolle Tipps für ihre Reise geben.“

An Bord sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Starthafen bis zum Ziel für eine angenehme Atmosphäre. „Wir haben sehr komfortable Schiffe und unsere Gäste können zwischen unterschiedlichen Kabinenarten wählen“, so der Geschäftsführer. Kabinen für drei oder vier Personen, Doppelkabinen, Innen- und Außenkabinen – all dies kann frei nach Bedarf oder Geschmack gebucht werden. Auch ihr Auto oder Wohnmobil können die Touristen mit an Bord nehmen, Fahrräder werden sogar kostenlos transportiert. Für Camper gibt es spezielle Rabatte, auch Senioren und Kinder reisen zu vergünstigten Tarifen. „Touristen, die mit der Fähre reisen, wollen freier sein, denn sie sind in den allermeisten Fällen mit dem Auto oder mit dem Motorrad unterwegs“, weiß der erfahrene Tourismusexperte.

„Touristen, die mit der Fähre reisen, wollen frei sein, denn sie sind mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs.“ Massimo Di GiacomoGeschäftsführer

Gutes Feeling

Insgesamt finden bis zu 1.800 Passagiere auf den Schiffen Platz. „Wir haben in den Jahren seit unserer Gründung ein gutes Feeling für den Markt entwickelt. Die Kunden buchen gerne bei uns, wir pflegen eine bieten einfache Herangehensweise und einen guten Service.“ Diese Philosophie vermittelt der Geschäftsführer ebenfalls seinen Mitarbeitern. „Ich habe Spaß an meiner Arbeit. In unserem Job braucht man Leidenschaft. Es gefällt mir, anderen zu helfen, damit sie gut arbeiten können“, sagt er.

Mitarbeiter zu finden sei für Anek Lines Italia zunächst einmal an sich nicht schwierig. „Die richtigen auch zu bekommen, ist dann allerdings noch etwas anderes. In unserem Marketing spielen das Internet und Social Media eine große Rolle. Wir brauchen deshalb Leute, die sich einerseits damit auskennen und andererseits auch eine Vorliebe für den Tourismus haben. Idealerweise sollten unsere Angestellten neben Italienisch auch Griechisch, Deutsch und Englisch sprechen.“

Neben den Onlinemedien sind im Marketing des Unternehmens auch Fachzeitschriften und Messen wichtige Plattformen, um sich nach außen zu präsentieren. Allerdings hat sich auch hier durch das Internet einiges verändert. „Früher war die Internationale Tourismusbörse in Berlin immer ein wichtiger Treffpunkt für uns. Mit dem Internet hat sie allerdings etwas an Bedeutung verloren. Für uns ist es vor allem interessant, mit Unternehmen in Kontakt zu treten, die sich mit dem Thema Cargo befassen. Deshalb präsentieren wir uns auch regelmäßig auf Logistikmessen. Die Auftritte werden allerdings von Griechenland aus organisiert“, erzählt der Geschäftsführer.

Nicht stehen bleiben

Trotz des Erfolges und eines Jahresumsatzes von rund 15 Millionen EUR ruhen sich Massimo Di Giacomo und sein Team nicht auf ihren Lorbeeren aus – im Gegenteil: „Unser Ziel und unser Anspruch ist es, den Service und die Betreuung unserer Kunden vor und während der Reise stetig zu verbessern.“

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