Holz, Hightech, Handwerk: Verpackung für den internationalen Erfolg
Interview mit Moritz Krings, künftiger Geschäftsführer der Peter Krings GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Krings, Ihr Unternehmen blickt auf eine lange Geschichte zurück. Wie hat sich die Peter Krings GmbH & Co. KG entwickelt?
Moritz Krings: Unser Betrieb besteht seit 1860 und war ursprünglich ein Sägewerk – Holz war schon immer unser Thema. In den 1950er-Jahren verlagerte sich der Fokus auf Verpackungen für die Glasindustrie, ab den 1970er-Jahren traten wir dem HPE-Verband bei. 1990 folgte der Umzug nach Stolberg, 2004 kam der zweite Standort in Eschweiler hinzu. Trotz der derzeitig schwierigen Bedingungen im Bereich Export sehen wir die derzeitige Entwicklung bei Krings positiv.
Wirtschaftsforum: Wie würden Sie Ihr Leistungsspektrum beschreiben?
Moritz Krings: Wir sind Industriedienstleister für Maschinen- und Anlagenbauer. Unser Schwerpunkt liegt auf Schwergutverpackungen für Exportgüter – ob seemäßig oder per Luftfracht. Ergänzend bieten
wir Ladungssicherung, Zwischenlagerung und Logistikunterstützung an. Durch eigene Kräne, Stapler und erfahrene Teams können wir kurzfristig reagieren – das schätzen unsere Kunden besonders.
Wirtschaftsforum: Welche Branchen zählen zu Ihren Kunden, und wie international ist Ihr Geschäft?
Moritz Krings: Hauptsächlich beliefern wir den Maschinen- und Sondermaschinenbau. Die Teile wiegen oft viele Tonnen – kürzlich haben wir ein 93-t-Bauteil verpackt. Gemeinsam mit Planungsbüros begleiten wir auch die Verlagerung ganzer Industrieanlagen, zum Beispiel nach Wales, Afrika oder auf die Philippinen.
Wirtschaftsforum: Sie übernehmen die Leitung in 5. Generation. Was bedeutet das für Sie?
Moritz Krings: Ich bin im Betrieb aufgewachsen, habe schon als Jugendlicher mitgearbeitet und kenne viele Kollegen seit meiner Kindheit. Diese enge Verbindung prägt meinen Anspruch, das Unternehmen mit Respekt vor seiner Geschichte weiterzuentwickeln.
Wirtschaftsforum: Welche Schwerpunkte setzen Sie als künftiger Geschäftsführer?
Moritz Krings: Krings ist Full Service-Anbieter und wird diesen Bereich weiter ausbauen. Neben der Verpackung sollen künftig auch Leistungen rund um Logistik, Transport und Exportdokumentation dazugehören – in Zusammenarbeit mit starken Partnern. Unsere Kunden können künftig wie in einer Art Baukasten, die benötigten Leistungen gezielt bei uns in Anspruch nehmen. Ziel ist es, dass unsere Kunden sich ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Wirtschaftsforum: Digitalisierung ist ein großes Thema. Wie gehen Sie das an?
Moritz Krings: Wir digitalisieren derzeit unsere Prozesse und planen ein Kundenportal, über das Auftraggeber jederzeit Daten oder Fotodokumentationen abrufen können. Da viele Ansprechpartner heute im Homeoffice arbeiten, gewinnt der digitale Austausch zunehmend an Bedeutung – auch dafür schafft das neue Kundenportal die Grundlage. Künftig möchten wir KI einsetzen, um Preise und Projekte noch präziser zu kalkulieren. Als Peter Krings haben wir den Vorteil, schnell und flexibel handeln zu können.
Wirtschaftsforum: Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?
Moritz Krings: Wir investieren gezielt in Weiterbildung und Integration. Wir bieten etwa bezahlte Deutschkurse für ausländische Kollegen an – inklusive Prämien für abgeschlossene Sprachstufen. Zudem denken wir über internationale Rekrutierung nach, um neue Talente zu gewinnen.
Wirtschaftsforum: Was macht den Erfolg Ihres Unternehmens aus?
Moritz Krings: Ganz klar unser Team. Wir machen von unserer Seite aus alles möglich, damit die Transporttermine eingehalten werden. Sollte unverhofft etwas nicht passen, weil sich die Abmessungen der Packgüter geändert haben, dann sorgen wir kurzfristig für eine Lösung. An Peter Krings scheitert es nicht. Diese Flexibilität und Verlässlichkeit machen uns stark. Hinzu kommen unsere Lagerflächen, die Kunden bei Projektverzögerungen nutzen können. Durch großzügige Hallen- und Freiflächen kann das Unternehmen Maschinen und Anlagen bei Bedarf zwischenlagern. Peter Krings setzt auf Nachhaltigkeit – vom verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bis zur Langlebigkeit der verwendeten Materialien.
Wirtschaftsforum: Wohin möchten Sie das Unternehmen führen?
Moritz Krings: Wir investieren in Digitalisierung, neue Dienstleistungen und den Ausbau unseres Standorts in Stolberg. Geplant sind zusätzliche Hallen und neue Flächen. Langfristig denkt Krings sogar über eine digitale Plattform nach, auf der Kunden und andere Martkteilnehmer miteinander kooperieren können. Mein Ziel ist, unsere Familientradition mit moderner, digitaler Struktur zu verbinden – solide, innovativ und menschlich. Dabei leiten mich Solidarität mit dem Team, Freude an unternehmerischer Verantwortung und der Wunsch, das Familienerbe in eine moderne Zukunft zu führen.












