Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Interview mit Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer der Packservice Gruppe

Wirtschaftsforum: Herr Kratschmayr, Sie sind seit 2002 für Packservice tätig. Wie kam es zur Gründung und zum Wachstum des Unternehmens?

Joachim Kratschmayr: Die Packservice Gruppe übernahm Ralph Spiering 1996 von seinem Vater. 2001 stießen Oliver Fischer und ich als Geschäftsführer dazu. Wir expandierten nach Österreich, wo wir zunächst mit einem Mitarbeiter und einem Lager begannen. Heute haben wir 400 Mitarbeiter in Österreich und bedienen globale Marken wie Coca-Cola, Ganic, BrauUnion und Nestlé.

Wirtschaftsforum: Können Sie die verschiedenen Dienstleistungen Ihres Unternehmens genauer beschreiben?

Joachim Kratschmayr: Packservice bietet ein breites Spektrum an Dienstleistungen, die auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Zu unseren Kernkompetenzen gehört das Co-

Packing, bei dem wir die Verpackung, Konfektionierung und Zweitplatzierung von Produkten übernehmen. Besonders stark sind wir im Bereich Aktionsverpackungen, etwa bei Mischpackungen oder Sonderangeboten. Darüber hinaus unterstützen wir Kunden bei der Entwicklung nachhaltiger und effizienter Verpackungslösungen, etwa durch Materialoptimierung oder die Umstellung auf Mehrwegdisplays wie unser ‘LOOPOS’-System. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung und Produktion individueller Point-of-Sale-Displays, die Aufmerksamkeit erregen und den Absatz steigern. Dabei setzen wir auf ansprechendes Design und funktionale Lösungen, die den Verkauf fördern. Neben der Verpackung bieten wir auch Lagerhaltung, Kommissionierung und Versand an – alles aus einer Hand. Zudem beraten wir Unternehmen bei der Umstellung auf nachhaltigere Verpackungsprozesse, etwa durch Reduzierung von Plastik oder den Einsatz recycelbarer Materialien.

Wirtschaftsforum: Was sind die besonderen Stärken Ihres Unternehmens?

Joachim Kratschmayr: Unser größter Vorteil ist unsere Flexibilität. Wir bieten nicht nur klassisches Co-Packing, sondern auch individuelle Lösungen wie das Mehrwegsystem ‘LOOPOS’. Wir sind dort, wo die Ware ist – ob in Produktionsstätten, Speditionen oder Zentrallagern. Zudem setzen wir auf Nachhaltigkeit, etwa durch reduzierten Verpackungsmüll und Mehrwegdisplays.

Wirtschaftsforum: Welche Ziele verfolgen Sie für die nächsten Jahre?

Joachim Kratschmayr: Wir wollen unsere internationale Präsenz ausbauen, insbesondere in Europa. Zudem setzen wir auf Digitalisierung und KI, um Prozesse effizienter zu gestalten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Nachhaltigkeit – wir möchten noch mehr umweltfreundliche Verpackungslösungen entwickeln.

Wirtschaftsforum: Wie integrieren Sie Nachhaltigkeit in Ihr Geschäftsmodell?

Joachim Kratschmayr: Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Mit ‘LOOPOS’ haben wir ein Mehrwegsystem entwickelt, das Verpackungsmüll reduziert. Zudem arbeiten wir an alternativen Verpackungsmaterialien und fördern den Einsatz von Karton statt Plastik. Unser Ziel ist es, langfristig eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren.

Wirtschaftsforum: Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte?

Joachim Kratschmayr: Wir bieten nicht nur Verpackungsdienstleistungen, sondern auch Beratung und individuelle Lösungen. Unser Team arbeitet eng mit den Kunden zusammen, um maßgeschneiderte Verpackungskonzepte zu entwickeln. Zudem bieten wir Schulungen und Support, um sicherzustellen, dass unsere Lösungen optimal umgesetzt werden.

Wirtschaftsforum: Welche He­rausforderungen sehen Sie in der Verpackungsbranche?

Joachim Kratschmayr: Die größte Herausforderung ist die Balance zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Kunden erwarten umweltfreundliche Lösungen, aber diese sind oft teurer. Zudem gibt es technische Grenzen bei der Automatisierung von Verpackungsprozessen. Wir setzen auf Innovation und Partnerschaften, um diese Herausforderungen zu meistern.

Wirtschaftsforum: Wie entwickeln sich die Anforderungen an Verpackungen in den nächsten Jahren?

Joachim Kratschmayr: Die Nachfrage nach nachhaltigen und recycelbaren Verpackungen wird weiter steigen. Zudem wird die Digitalisierung der Lieferketten eine immer größere Rolle spielen. Wir erwarten, dass KI und Automatisierung eine größere Bedeutung erlangen werden, um Prozesse effizienter zu gestalten. Zudem wird die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern noch enger werden, um innovative Lösungen zu entwickeln. Mit unserer Flexibilität und unserem Engagement für Innovation sind wir bestens darauf vorbereitet, den steigenden Anforderungen der Branche gerecht zu werden.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Löcher stopfen und Daten managen

Interview mit Dr.-Ing. Karsten Gruber, Geschäftsführer und Joachim Ernst, Geschäftsführer der OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG

Löcher stopfen und Daten managen

Seit über sechs Jahrzehnten prägt die Münchener OBERMEYER Gruppe die Ingenieur- und Planungskultur in Deutschland. 2020 wurde die OBERMEYER Infrastruktur GmbH & Co. KG als eigenständige Gesellschaft gegründet, um sich…

Tierisch digital

Interview mit Christian Lehmann, Co-CEO der Deine Tierwelt GmbH

Tierisch digital

Die Deine Tierwelt GmbH mit Sitz in Hannover hat sich in den vergangenen 18 Jahren von einer Online-Kleinanzeigenplattform zu einer der führenden Communities für Tierfreunde im deutschsprachigen Raum entwickelt. Im…

Digitale Transformation zwischen KI, Remote-Arbeit und Verantwortung

Interview mit Guido Aehlen, Geschäftsführer der Hitachi Solutions Germany GmbH

Digitale Transformation zwischen KI, Remote-Arbeit und Verantwortung

Digitale Transformation, Remote-Arbeit und künstliche Intelligenz stellen Unternehmen vor große Aufgaben. Die Hitachi Solutions Germany GmbH begleitet sie dabei mit technologischem Know-how und internationaler Schlagkraft. Geschäftsführer Guido Aehlen erklärt, wie…

Spannendes aus der Region Achau

Wir machen Wohnträume wahr – ganz natürlich

Interview mit Franz Kreiseder, Geschäftsführer der Holzbau Franz Kreiseder GmbH

Wir machen Wohnträume wahr – ganz natürlich

Als nachwachsender Rohstoff ist Holz ein nachhaltiges Baumaterial. Ein gesundes und angenehmes Raumklima, Energieeffizienz und Ästhetik sind nur einige weitere Argumente für das Material. Die Holzbau Franz Kreiseder GmbH aus…

Die Versorgung sichern

Interview mit Dr. Walter Erber, Geschäftsführer der österreichischen LOBA Feinchemie GmbH

Die Versorgung sichern

Dr. Walter Erber, Geschäftsführer der österreichischen LOBA Feinchemie GmbH, bedauert die starke Abhängigkeit europäischer Unternehmen von asiatischen Herstellern. „Wir sind bereit, für die europäische Pharmaindustrie Wirkstoffe herzustellen, die bislang aus…

„Wenn Sie beim Winter kaufen, sind Sie immer versorgt!“

Interview mit Franz Winter, Geschäftsführender Gesellschafter der Paletten Winter GmbH

„Wenn Sie beim Winter kaufen, sind Sie immer versorgt!“

Sie sind praktisch, umweltfreundlich und vielseitig verwendbar: Holzpaletten sind überall dort im Einsatz, wo Güter transportiert werden. Sie eignen sich außerdem als Möbel oder zu anderen Gestaltungszwecken. Die Vielfalt dieses…

Das könnte Sie auch interessieren

Die Verpackung in der Verpackung

Interview mit Dr. Axel Weiler, CEO der ROUNDLINER Gruppe

Die Verpackung in der Verpackung

Bis 2050 soll es weltweit 65% mehr Abfall geben – das besagt eine Studie des UN-Umweltprogramms. Um Müll zu reduzieren, wird der bewusste Umgang mit Ressourcen immer wichtiger. Die ROUNDLINER…

Sicher verpackt, weltweit im Einsatz

Interview mit Lucio Sirotti, Export Manager der Panaro S.r.l.

Sicher verpackt, weltweit im Einsatz

Ob sensible Elektronik, hochpräzises Werkzeug oder Outdoor-Equipment – für den sicheren Transport und die geschützte Aufbewahrung kommt es auf die richtige Verpackung an. Die familiengeführte Panaro S.r.l aus Vignola, Italien,…

Grün gedacht, smart  verpackt

Interview mit Philipp Venjakob, Director Sales Europe der Packsize GmbH

Grün gedacht, smart verpackt

Die Verpackungsindustrie steht vor einer großen Herausforderung: der Balance zwischen Effizienz und Nachhaltigkeit. Automatisierte Lösungen spielen in diesem Spannungsfeld zwischen industrieller Produktivität und dem Bedarf an ressourcenschonenden Produktionsmethoden eine zentrale…

TOP