Wie verkauft man eine Firma?

Bei einem anstehenden Verkauf sind die Inhaber kleiner Unternehmen oft verwundert, mit welchen Preisvorstellungen potenzielle Käufer in die Verhandlungen einsteigen. Auch bei der Ablöse für Kunden, Mitarbeiter oder Maschinen entstehen häufig große Diskrepanzen, wenn es um die Wertschätzung dieser Assets beim Unternehmensverkauf geht. Viele Inhaber können den notwendigen Aufwand beim Verkauf nicht richtig einschätzen und beschäftigen sich zum ersten Mal vor dem Verkauf mit der Thematik. Gerade in Situationen, wo ein Firmenverkauf drängt, ist dies jedoch viel zu spät. Wenn der Firmeninhaber einen realistischen Preis für sein Unternehmen erzielen will, sollte er frühzeitig beginnen, seine Firma für den Verkauf fit zu machen. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihr Geschäft zu verkaufen, erfahren Sie hier einige Grundlagen über die Kernpunkte eines Unternehmensverkaufes.
Was ist eine Firma wert?
Wie verkauft man eine Firma und wie ermittelt man den Wert eines Unternehmens? Solche und viele andere Fragen stellen sich, wenn ein Firmeninhaber aus unterschiedlichen Gründen darüber nachdenkt, aus dem Geschäft auszusteigen und sein Lebenswerk zu veräußern. Der Wert eines Unternehmens berechnet sich vor allem aus der Ertragskraft gemessen am Gewinn. Bei Unternehmensverkäufen werden Preise oft als Faktoren für Gewinn oder Umsatz genannt. Das hat den Vorteil, dass nicht mit absoluten Zahlen, sondern mit relativen Kennziffern gearbeitet wird, die sich gut unabhängig von der Betriebsgröße vergleichen lassen. Die wichtigsten Parameter der Unternehmensbewertung, die bei einem Verkauf eine gewichtige Rolle spielen, sind folgende:
• Der Gewinn
Der Gewinn wird als Grundlage für die Berechnung der Ertragskraft verwendet. Eine geläufige Kennzahl dabei ist das EBIT (Earnings before Interest and Taxes). Das englische Akronym beschreibt den Gewinn eines Unternehmens ohne Einbezug von Steuern oder Zinsen. Diese Kennzahl wird zum internationalen Vergleich von Firmen verwendet. Da keine Steuern und Zinsen bei der Berechnung einfließen, entsteht so etwas wie ein Nettoergebnis und gibt eine wichtige Auskunft über die Performance eines Unternehmens. In Deutschland wird das EBIT auch gerne Betriebsergebnis oder operatives Ergebnis genannt. In Geschäftsberichten ist gerne vom "operativen Gewinn" die Rede.
• Der Umsatz
spielt bei der Beurteilung des Gesamtunternehmens eine zentrale Rolle. Dabei handelt es sich immer um den Nettoumsatz, also unter Berücksichtigung aller Rabatte und Gutschriften. Der Umsatz berechnet sich relativ einfach. Alle Einnahmen, die auf den Konten oder in den Kassen der Firma zusammenkommen, werden addiert. Die Summe aller Einnahmen bildet den Umsatz. Der Umsatz wird umgangssprachlich auch als Erlös bezeichnet.
• Das Eigenkapital
Die Höhe des vorhandenen Eigenkapitals und auch das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital ist ein entscheidender Wert für die anstehenden Preisverhandlungen. Es umfasst die eigenen Einlagen, welche die Gründer in das Unternehmen eingebracht haben. Außerdem umfasst das Eigenkapital den erwirtschafteten Gewinn, der im Unternehmen belassenen wurde. Eigenkapital ist im Rechnungswesen das Gegenteil von Fremdkapital. Je höher die Eigenkapitalquote, desto besser. Eine hohe Quote bedeutet, dass ein Unternehmen wenig Fremdkapital, also Schulden oder Verpflichtungen hat und sich überwiegend aus eigenem Kapital finanzieren kann.
• Das Anlagevermögen
Die Mengen an Anlagevermögen, Inventar und ausstehenden Forderungen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Unternehmensbewertung. Je ausgeprägter diese sind, desto höher kann der Unternehmenswert angesetzt werden. Das Anlagevermögen eines Unternehmens ist der Vermögensteil, der dem Betrieb dauerhaft dient und über lange Zeit im Unternehmen verbleibt. Dazu zählen beispielsweise Maschinen, Fahrzeuge, Immobilien und Grundstücke. Immaterielle Vermögensgegenstände, gehören ebenso zum Anlagevermögen. Darunter versteht man alle Vermögenswerte, die nicht physisch greifbar sind. Typischerweise zählen Patente, Rechte, Software oder Rezepte dazu.
• Die Mitarbeiter
Die Qualität der Mitarbeiter, vor allem der Fachkräfte, ist für einen potenziellen Käufer ein wichtiger Faktor. Besonders Firmen, die sich auf ein bestimmtes Segment spezialisiert haben, legen Wert auf diesen Faktor. Mit der Übernahme der Mitarbeiter besteht die Chance, das gesamte Knowhow mit zu übernehmen. Gerade in spezialisierten Feldern wäre es ein großer und teurer Aufwand, diese qualifizierten Leute woanders zu finden oder abzuwerben. So gehen die Talente an den neuen Firmenbesitzer über, was auch ein Vorteil gegenüber dem Wettbewerb ist.