Um das Beste aus der Steuererstattung zu holen, benötigt man einen Steuerberater oder die richtigen Tipps, um selbst die besten Gestaltungsmöglichkeiten bei der Steuererklärung zu entdecken. Hier sind die besten Hinweise.
Lohnt sich die Steuererklärung?
Wie viel Geld man potenziell zurückerhalten kann, hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich deshalb nur schwer pauschal bestimmen. Im Durchschnitt bekamen die Deutschen im Jahr 2021 1.051 € durch die Finanzämter erstattet. Insgesamt haben 12,3 Millionen Steuerpflichtige Geld ausgezahlt bekommen. 58 % von ihnen erhielten einen Betrag zwischen 100 € und 1.000 €. Nur 9 % erhielten weniger.
Im Vergleich dazu mussten nur 1,5 Millionen Steuerpflichtige eine Nachzahlung leisten. Für 23 % von ihnen waren es unter 100 €. 56 % haben zwischen 100 € und 1.000 € nachzahlen müssen.
Anhand dieser geringen Anzahl an Menschen, die etwas zurückzahlen mussten, und denen, die stattdessen etwas erhalten haben, kann man erkennen, dass sich die Steuererklärung lohnt. Wer sie nicht einreicht, verpasst Rückzahlungen.
Was beeinflusst die Höhe der Steuererstattung?
Die Faktoren, die einen Einfluss auf die Erstattungshöhe haben, sind:
• Einkünfte & Vermögen
• Familienverhältnisse
• Kosten und Ausgaben
• Steuerklasse
• Nähe zur Arbeitsstätte
• Höhe der geleisteten Lohnsteuerzahlungen
Manche von ihnen lassen sich nicht beeinflussen. Andere kann man dafür gezielt in ein besseres Licht rücken oder nach möglichen Angaben durchsuchen.
Wer sich unsicher über die geeignete Darstellung der Steuererklärung ist, kann die Hilfe eines Steuerberaters nutzen. Bei einer Fallprüfung der Steuererklärung helfen Experten dabei, die beste Gestaltung und Geheimtipps anzuwenden.
Oft ist die Ersteinschätzung der Chancen einer Steuererstattung und Angaben zu den möglichen absetzbaren Kosten kostenfrei. Erst danach kann man sich entscheiden den Dienstleister einzustellen, der dann auch die Kommunikation mit den verantwortlichen Behörden und das Erstellen und Einreichen der Steuererklärung übernimmt.
Mögliche Angaben für absetzbare Kosten und Ausgaben
Genau zu wissen, was eine Ausgabe ist, die man von der Steuer absetzen kann, ist der beste Weg zu einer hohen Steuerrückerstattung.
Berufs- und Einkommensrelevant
Viele Kosten, die eine steuerliche Relevanz haben, sind Ausgaben, die man in Bezug auf die Arbeitswelt getätigt hat. Dazu zählt alles, was dazu geführt hat, eine Arbeit ausführen zu können (Ausbildung, Literatur, Bewerbungen …) und aktuell dabei hilft, eine Arbeit auszuführen (Berufsbekleidung, Büromaterial, Arbeitszimmer …).
Auch unabhängig von einem Arbeitsverhältnis sind die Angaben von Bedeutung, die zu zusätzlichen Einnahmen geführt haben. Das gilt beispielsweise für Einkommen, das aus dem Vermieten einer Immobilie entstanden ist.
Berufliche Ausgaben werden immer mit einem Pauschalbetrag von 1.000 € berechnet. Wenn die beruflichen Ausgaben den Betrag übersteigen, wird dementsprechend mehr von der Steuerpflicht abgezogen. Kosten entstehen zum Beispiel durch:
• Fahrtkosten und Entfernungspauschale
• Dienstwagen
• Reisekosten
• Arbeitszimmer
• Homeoffice-Pauschale
• Arbeitsmittel
• Berufsbedingt notwendige Corona-Masken & Tests
• Berufliche Telekommunikationsaufwendungen
• Feierkosten für Firmenjubiläen
• Kontoführungsgebühren
• Reparaturen für Unfälle auf dem Arbeitsweg
• Beruflich bedingte Umzüge
• und viele mehr
Haushaltsnahe Dienstleistungen
Der Abschnitt Haushaltsnahe Dienstleistungen beinhaltet die Beträge, die man für Dienstleistungen an der eigenen Wohnung, dem eigenen Haus oder dem dazugehörigen Grundstück gezahlt hat. Kosten für:
• Reinigungs- und Wäscheservice
• Betreuung von Kindern oder Haustieren
• Gartenpflege
• Krankenpflege
• Notrufanlagen & Wachdienstleistungen
• Umzugsdienstleistungen
• Instandhaltungsarbeiten
• Zubereitung von Mahlzeiten
lassen sich unter Umständen absetzen, wenn der Betrieb legal arbeitet und eine Rechnung vorhanden ist, die die Zahlung bestätigt. Mieter können dafür Teile ihrer Nebenkostenabrechnung absetzen.
Maximal kann man Arbeits- und Fahrtkosten von 20.000 € zu einem Fünftel in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. Der daraus entstehende Betrag wird von der Steuerschuld abgezogen. Reparaturen können aber auch als Reparaturleistungen unter einem anderen Gesichtspunkt angegeben werden.
Gesundheit & Teilhabe am Leben
Kosten für Renten-, Kranken-, Pflege und Arbeitslosenversicherung sind ein Vorsorgeaufwand, der abgesetzt werden kann. Beiträge zu der gesetzlichen Krankenversicherung sind Sonderausgaben. Auch Spenden oder Unterhaltskosten sind absetzbar.
Unter Außergewöhnliche Belastungen kann man Krankheitskosten oder die Folgen von Naturkatastrophen geltend machen. Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung Geld für ihre Gesundheit oder das normale Teilhaben am Leben ausgeben müssen, können Beträge davon teilweise oder ganz absetzen. Dazu zählen zum Beispiel:
• Brillen
• Zahnersatz
• Physiotherapie
• Akupunktur
• Arzneimittel
• Fahrtkosten zu Behandlungen
Auch die Pflege von Pflegebedürftigen oder mittellosen Kindern kann man sich anrechnen lassen. Beerdigungen werden dann von der Steuerlast abgezogen, wenn die Kosten das Erbe übersteigen.
Fazit
Eine Steuererklärung lohnt sich in den meisten Fällen. Meist hat der Arbeitgeber zu hohe Lohnsteuerabgaben angerechnet, aus denen sich dann eine Differenz zu den eigentlich schuldigen Steuerbeträgen ergibt, die als Erstattung wieder ausgezahlt wird. Deshalb sollte man nicht auf das Einreichen der Steuererklärung verzichten.
Ein Steuerberater und Informationen aus dem Internet helfen dabei, wirklich alle Ausgaben zu finden, die man angeben kann, um seine Steuerlast zusätzlich zu senken. Viele davon sollte eine Person individuell betrachten, da häufig spezifische Umstände notwendig sind, damit die Kosten geltend gemacht werden können. Eine professionelle Fallberatung hilft dabei, diese Chancen zu finden.