Wertschöpfung durch Wertschätzung

Interview mit Dr. Werner G. Zenz, Sprecher des Vorstandes der Bankhauses Carl Spängler & Co. AG

Wirtschaftsforum: Herr Dr. Zenz, die Kompetenz des Bankhauses Spängler wird nicht nur von Kunden und Anlegern geschätzt, sondern hat Ihnen wiederholte Male die Auszeichnung ‚Bester Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum‘ eingebracht.

Dr. Werner G. Zenz: Auch 2022 bleibt das Bankhaus Spängler der Maßstab für Vermögensmanager im deutschsprachigen Europa. Mit unserer unangefochtenen Spitzenposition verteidigen wir auch unsere Führung in der ‚ewigen Bestenliste‘, dem Langzeitranking seit 2006. Getestet werden dabei mehr als 70 Anbieter aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein.

Wirtschaftsforum: Das Bankhaus Spängler befindet sich seit der Gründung im Jahre 1828 im Familienbesitz?

Dr. Werner G. Zenz: Ja, mittlerweile in der siebten Generation. Die stabile Eigentümerstruktur und die gemeinsamen Werte der Eigentümerfamilien Spängler, Wiesmüller und Welt bilden die Basis für unsere erfolgreiche Arbeit. Gerade als Privatbank mit Tradition konnten wir ein besonderes Verständnis für Privatanleger und Familienunternehmen entwickeln. Das Bankhaus Spängler beschäftigt heute 260 Mitarbeiter an neun Standorten in Österreich, neben Salzburg auch in Wien, Linz, Graz, Zell am See, Kitzbühel und Innsbruck. Unsere Kernkapitalquote beträgt 14,5% bei einer Bilanzsumme von 1,47 Milliarden EUR. Die regionale Nähe ist wichtig, jedoch nicht nur in Österreich. Von Salzburg aus bedienen wir auch den süddeutschen Raum, denn 25% unserer Kunden kommen aus Deutschland.

Wirtschaftsforum: Als Sprecher des Vorstandes haben Sie vermutlich eine enge Beziehung zum Unternehmen.

Dr. Werner G. Zenz: Mit 31 Jahren Unternehmenszugehörigkeit bin ich selbst fast so etwas wie ein ‚Familienmitglied‘ geworden. Meine jetzige Position habe ich seit 2017 inne und bin für das Ressort Familienunternehmen verantwortlich. Zudem bin ich Vizepräsident des Österreichischen Bankenverbandes und Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland für Salzburg.

Wirtschaftsforum: Neben Privatvermögen stehen Familienunternehmen im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit des Bankhauses Spängler?

Dr. Werner G. Zenz: Das ist richtig. Wir betreuen Familienunternehmen in drei Geschäftsfeldern: Vermögensanlagen, Finanzierungen und Family Management. Letzteres beinhaltet ein ganzes Spektrum an maßgeschneiderten Beratungsleistungen. Unsere Experten begleiten unter anderem generationsübergreifende Nachfolgeprozesse, unterstützen die Entwicklung eines Familienkodex, erarbeiten langfristige Eigentümerstrategien oder beraten beim Zu- und Verkauf von Unternehmen. Viele unserer Kunden verfügen über ein Immobilienportfolio. Diesen Kunden steht mit unserem Tochterunternehmen Spängler Immobilien der Zugang zu exklusiven Dienstleistungen und Kontakten offen. Spängler Institutional ist unsere andere Tochter, eine konzessionierte Wertpapierfirma, die maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse institutioneller Kunden bietet.

Wirtschaftsforum: Die aktuelle Situation ist durch viele Herausforderungen gekennzeichnet: erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine, nun folgt die Inflation. Wie gehen Sie mit diesen Herausforderungen um?

Dr. Werner G. Zenz: Es gibt so viel Liquidität wie nie, die Notwendigkeit anzulegen ist da, aber durch die aktuellen Herausforderungen sehr viel schwieriger geworden als vor 10 oder 15 Jahren. Gab es früher risikolose Zinsen, gibt es heute zinslose Risiken. Der Bedarf an Beratung ist deutlich gestiegen. Wir haben schon immer auf persönliche Beratung gesetzt und erleben zur Zeit eine Renaissance der Nähe. Gefragt sind Konzepte, die nicht von der Stange kommen.

Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie andere aktuelle Entwicklungen, etwa den Trend zur Nachhaltigkeit und die Digitalisierung?

Dr. Werner G. Zenz: Was könnte nachhaltiger sein als eine Bank, die fast 200 Jahre existiert? Aber ganz ernsthaft, das Bankhaus Spängler bemüht sich wirtschaftlichen Erfolg, den schonenden Umgang mit Ressourcen und soziale Verantwortung dauerhaft in Einklang zu bringen. In unseren Anlagekonzepten berücksichtigen wir zunehmend den Gedanken der Nachhaltigkeit. Dabei gilt es allerdings auch zu vermitteln, was Nachhaltigkeit bedeutet, denn es soll kein Greenwashing betrieben werden. Die Digitalisierung ist für uns dienendes Element. Mit ‚CARL‘ haben wir zwar bereits 2018 als erste Bank Österreichs eine Online-Vermögensverwaltung geschaffen, auch interne Prozesse beschleunigen wir durch die moderne Technik, doch der persönliche Kontakt steht für uns an erster Stelle.

Wirtschaftsforum: Mit welchen Plänen, welchen Erwartungen geht das Bankhaus Spängler dem Jahr seines 200. Bestehens entgegen?

Dr. Werner G. Zenz: Wir möchten unsere Eigenständigkeit als unabhängiges Familienunternehmen sichern und unsere Erfahrung für profitables Wachstum nutzen. Das bedeutet nicht Wachstum um jeden Preis, sondern organisches Wachstum im Einklang mit unseren Werten. Wir möchten auch weiterhin die Zufriedenheit unserer eigenen Mitarbeiter sichern, die durchschnittlich 16 Jahre bei uns bleiben, und kundenorientiert agieren nach dem Motto: Wertschöpfung durch Wertschätzung.

Bankhaus Carl Spängler & Co. Aktiengesellschaft
Schwarzstraße 1
5020 Salzburg
Österreich
+43 662 86860
info(at)spaengler.at
www.spaengler.at

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