Unternehmen der offenen Türen
Interview mit Frank Fresenborg, Geschäftsführer der REINÆRDT Türen GmbH
Als Montagebetrieb für Türen und Zargen nahm die heutige REINÆRDT Türen GmbH vor über 50 Jahren ihren Betrieb auf. In den 1990er-Jahren stand immer mehr die Türfertigung im Vordergrund, die zunächst neben der Montage betrieben wurde. Seit 2005 fertigt das Unternehmen ausschließlich Sondertürelemente.
„Seitdem arbeiten wir intensiv mit unserer Muttergesellschaft, der holländischen Firma REINÆRDT Deuren in Haaksbergen nahe Enschede, zusammen“, erzählt Geschäftsführer Frank Fresenborg. Das bis zu diesem Zeitpunkt unter EDCO firmierende Unternehmen wurde in diesem Zug zur REINÆRDT Türen GmbH. Heute werden in Haaksbergen bei Enschede Standardtüren für den Objektbau produziert, während sich der Standort in Saterland als Sondertürenhersteller darstellt. Gemeinsam ist man Komplettanbieter im Türensektor.
Das deutsche Unternehmen ist stetig gewachsen und beschäftigt inzwischen circa 50 Mitarbeiter im Saterland und circa 200 Mitarbeiter in Haaksbergen. Der Jahresumsatz der gesamten Reinaerdt Gruppe beträgt circa 40 Millionen EUR. REINÆRDT Türen gehört zum niederländischen VolkerWessels Konzern, der unter seinem Dach 130 Firmen, überwiegend aus den Bereichen Hochbau für Telekommunikation und Infrastruktur, vereint.
Alles aus einer Hand
„Wir sehen uns als Problemlöser, nach dem Motto ‘Geht nicht gibt es nicht’. Als Partner der Architekten erfüllen wir auch ihre speziellen Wünsche. Das ist unsere Stärke. In unserer Nische gibt es fünf bis sechs Anbieter. Wer von diesen Anbietern die Führungsrolle hat, ist Ansichtssache. Unsere Stärke sehen wir in der Flexibilität und in der kundenorientierten Lösung“, erklärt Frank Fresenborg, der bereits seit 30 Jahren im Unternehmen ist.
REINÆRDT Türen bietet ein breites Produktportfolio mit Objekt- und Sondertüren etwa für Schulen und Kindergärten, die besondere Anforderungen im Hinblick auf Schall, Rauch und Brandschutz erfüllen müssen. Spezialtüren werden auch in Losgröße 1 produziert. Im Wohnbau sei man weniger tätig, berichtet der Geschäftsführer. Er sagt: „Die Türenindustrie entwickelt sich in Richtung Standard, also Massenfertigung mit großen Zahlen. Mit unserer Kompetenz für Sonderlösungen haben wir nicht viele direkte Konkurrenten.“
Beliebt seien grundsätzlich weiße Türen, berichtet er. Der Trend gehe derzeit zu immer technischeren Türen. „Dabei geht es beispielsweise um Schall- und Brandanforderungen und Kombinationen mit Elektroeinheiten, Rauchmeldern oder Elektroschlössern. Dieser Bereich wird immer beratungsintensiver. Die Kunden möchten alles aus einer Hand haben“, so Frank Fresenborg. REINÆRDT ist in ganz Deutschland und den Niederlanden tätig.
Handwerk bleibt Handwerk – zum großen Teil
Das Thema ‘smart home’ spielt aktuellnoch nicht die größte Rolle. Im Vordergrund stehen Zutrittskontrollen und Brandmeldelösungen. „Bei uns geht es eher um Sicherheit, das bedeutet Zutrittskontrollen“, sagt Frank Fresenborg. In der Fertigung ist Automatisierung durchaus ein Thema, allerdings bleibt ein großer Teil Handarbeit. Digitaler wird auch die Kommunikation mit den Kunden. Innerhalb kurzer Zeit wurde im Unternehmen zudem eine Infrastruktur für das Homeoffice geschaffen.
Für die Kunden werde die Nachhaltigkeit immer wichtiger, berichtet Frank Fresenborg. „Bei Holz ist die FSC- und PEFC-Zertifizierung ganz wichtig. Die Kunden fragen nach, woher das Holz kommt und wie es verarbeitet wird.“ Auch im Unternehmen selbst wird umweltbewusst gedacht und gehandelt. Viel wurde in neue stromsparendere Maschinen investiert, die Beleuchtung wurde auf LED umgestellt. „Um unseren CO2-Fußabdruck zu senken, haben wir externe Energieberater hinzugezogen“, erzählt der Geschäftsführer.
Mitarbeiter für die Produktion gesucht
Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens führt Frank Fresenborg darauf zurück, dass man sich immer schnell auf neue Gegebenheiten eingestellt habe und schnell auf den Markt reagiere. „Wir haben gute Leute, die offen sind für Neuerungen“, sagt er. Da es schwierig ist, auf dem Markt gute Mitarbeiter zu bekommen, geht das Unternehmen beim Recruiting neue Wege, etwa über Social Media. REINÆRDT Türen bildet selbst aus, außerdem werden ausgebildete Schreiner, auch Meister, sowie Planer und Techniker gesucht. Viele Mitarbeiter sind schon lange im Unternehmen.
Die Unternehmenskultur ist von offenen Türen und flachen Hierarchien geprägt. „Wir gehen auf jeden einzelnen Mitarbeiter ein“, betont der Geschäftsführer. Die Arbeitszeitgestaltung ist flexibel. In diesem Jahr soll die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden. Zudem wird eine weitere Vernetzung der Standorte angestrebt. „Die unterschiedlichen Produkte und Strukturen und auch die EDV wollen wir stärker integrieren“, erklärt Frank Fresenborg. Seine Vision vom Unternehmen: „Wir wollen führender Anbieter am Markt für Sondertüren bleiben und unseren Bekanntheitsgrad erhöhen.“
REINÆRDT Türen GmbH
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