Rückblick auf 20 Jahre EURO: Ein Zwischenfazit

Mit der Einführung des EURO sollte ein neues Zeitalter anbrechen. Viele Hoffnungen, viele Potenziale sahen die Verantwortlichen und Bürger in der neuen Währung. Nach langen Diskussionen und Verhandlungen, die für einen Erhalt der D-Mark plädierten, entschied sich die Politik letzten Endes für den EURO. Das geeinte Europa sollte sich auch wirtschaftlich präsentieren und nicht nur als Bund in Brüssel.

Exakt 20 Jahre liegt die große Einführungskampagne zurück. Statt langem Umrechnen und dem typischen Satz „Stell dir mal vor, in D-Mark wären das…“ löst der EURO keine Verwunderung mehr aus. Er ist fester Bestandteil des Alltags, hat seinen Platz in der Wirtschaft gefunden und in der jetzigen Generation gibt es junge Menschen, die sich an die D-Mark nicht einmal erinnern. Dennoch hat der EURO seine Versprechen und Hoffnungen, die mit ihm kamen, nicht in Summe einhalten können.

Schwankender Kurs

Auf den Handelsplattformen der besten Forex Broker 2022 zeigt sich der EURO derzeit mit einem weniger glorreichen Standing. Der Blick auf die besten Provisionen, Währungspaare und Regulierungen legt offen, dass sich der Handel mit der europäischen Währung momentan als kleines Risikogeschäft präsentiert. Experten stufen den Kurs als schwach ein. Grund dafür, ist die derzeitige Wirtschaftskrise. Griechenland oder Portugal kämpfen wirtschaftlich an harter Front und drücken das Gesamtbild Europas auf einen ernüchternden Wert.

Zwar hat sich der EURO als Leitwährung etabliert und gilt neben dem US-Dollar als wichtigstes Zahlungsmittel weltweit, doch die Wünsche, auf die mancher Politiker vor 2002 setzte, gingen nur bedingt auf. So weigerten sich Länder wie Großbritannien oder Dänemark, die Teil der EU sind oder waren, die neue Währung anzuerkennen. Sie stimmten gegen den EURO und vertraten aus traditioneller Sicht den Erhalt ihrer eigenen Währung. In der Europäischen Union stieß dieser Wunsch auf Gegenwehr. Für Großbritannien war es zudem der Anfang vom Ende: Die Vorzeichen des folgenden Brexits machten sich bemerkbar.

Gute Entwicklung, schlechte Entwicklung

Dass sich einige Länder für den Erhalt ihrer ursprünglichen Währung aussprachen, war im Rückblick kein verbissener Egoismus. Länder wie Spanien, Griechenland oder Italien, die in ihrer Entwicklung deutlich langsamer voranschreiten als skandinavische EU-Mitglieder und sich dem EURO beugten, haben seit dem Wechsel zu EURO 2002 ihre Schuldengrenzen weit überschritten. Grund ist, dass die vorherigen Währungen weniger stabil waren und somit die Wertigkeit in den Keller rutschte. Wo sich einige Länder stark zeigten, mussten andere Länder um finanzielle Hilfe bitten. Um diese Differenz auszugleichen, sind die starken EU-Mitglieder gefordert, mit Zahlungen zu unterstützen. Unter dem Strich lässt sich der EURO somit keineswegs als durchgehend starke Währung betiteln.

Zusammenfassend lässt sich jedoch festhalten, dass die Vereinheitlichung der Zahlungsmittel ein wichtiger Schritt war und die Symbolkraft Europas förderte. Als Einheit durch Höhen und Tiefen gehen: Ein Weg, der noch lange nicht beendet ist, aber gemeinsam besser zu meistern ist.

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