Nachhaltige Produktion: So funktioniert Green Economy

Unternehmen, die Umweltschutz betreiben, schaden sich finanziell selbst? Dieses alte Klischee geistert noch immer herum, oft ist aber das Gegenteil der Fall. Die Umstellung auf eine nachhaltige Produktion mag erst einmal einiges kosten, doch entpuppt sich dies zumeist als lohnende Investition. Ungebremstes Wachstum ist ohnehin nicht auf Dauer möglich, irgendwann sind die Ressourcen erschöpft, dann geht auch das Geschäft zugrunde.

Heute schon die Grundlagen für übermorgen zu legen, ergibt deutlich mehr Sinn, fördert Innovationen und kommt bei der Kundschaft gut an. Die nachhaltige Produktion kann sogar Geld sparen, wenn der Betrieb die richtigen Wege findet. CO₂-Zertifikate verteuern die fossilen Brennstoffe immer mehr, es lohnt sich also, umzusatteln und beim Thema Energie und Umwelt auf PV-Anlagen zu setzen oder vielleicht ein eigenes kleines Wasserkraftwerk zu errichten.

Nachhaltige Produktion als Teil eines grünen Wirtschaftskreislaufs

Eine starke Wirtschaft ist der beste Schutzengel für die Umwelt. Wer tagtäglich um seine Existenz kämpft, hat weder Kraft noch Geld für den Umwelt- und Klimaschutz. Bei florierendem Wohlstand wiederum sind genug Finanzmittel übrig, um in nachhaltige Produktion und umweltgerechte Lieferketten zu investieren. Die Natur stellt uns Raum und Ressourcen zur Verfügung, die wir wirtschaftlich nutzen können – und haben wir Erfolg, können wir ihr etwas zurückgeben, das ihrem Erhalt dient. So entsteht durch nachhaltige Produktion ein neuer Kreislauf, ein Geben und Nehmen zwischen Umwelt und Mensch, das uns in eine lebenswerte Zukunft führt mit sauberer Luft, gesundem Wasser und gutem Boden.

Nachhaltige Produktion: Der Trend setzt langfristiges Denken voraus

Langfristiges Denken, das ist das Zauberwort, das hinter allem steckt. Energie steht nicht unbegrenzt zur Verfügung, deshalb müssen wir sie so effizient wie möglich nutzen, um mit ihr auszukommen. Dasselbe gilt für die natürlichen Ressourcen, die wir so viele Jahrzehnte unbedacht verbraucht haben.

Die Schadstoffemissionen müssen wir ebenfalls zügeln, das funktioniert durch die genannten niedrigeren Verbräuche, aber auch, indem wir neue Techniken nutzen, wie Filter und Recyclingmethoden. Der Gedanke ,,Jetzt ist doch noch alles gut", bringt uns nicht weiter. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht, dass wir noch immer am Abgrund stehen und diese Umkehr dringend brauchen. Die nachhaltige Produktion ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, vom Abgrund weg, das haben sogar Geschäftsgrößen wie IKEA begriffen.

Nachhaltigkeit in der Produktion von Lebensmitteln

Das schwedische Einrichtungshaus betreibt ein eigenes Food-Business, das mittlerweile einer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie folgt. Zu diesem Zweck ist IKEA eine Partnerschaft mit dem Start-up Share eingegangen, das nachhaltiges Mineralwasser verkauft. Share nutzt zu 100 Prozent recycelte Flaschen, das allein spart bis zu 200 Tonnen Neuplastik pro Jahr. Und dabei ist Recycling mehr als Wiederverwertung, es ist ein elementarer Bestandteil des Umweltschutzes geworden.

Das Wasser stammt außerdem aus Deutschland, die Transportwege sind kurz, die nachhaltige Produktion ist mit dem 1+1-Prinzip verknüpft. Das heißt, mit jedem verkauften Produkt leistet das Unternehmen Hilfe für Menschen in Not. In diesem Fall bedeutet eine verkaufte Wasserflasche, dass jemand, der es sich sonst nicht leisten kann, einen Tag lang Trinkwasser bekommt. Ergo: Nachhaltige Produktion hat viele Facetten, dies ist eine davon.

Ambiletics setzt auf nachhaltige Produktion von Sportkleidung

Ein weiteres Beispiel für nachhaltige Produktion bietet uns Ambiletics, der Sportbekleidungshersteller, der auf ungewöhnliche Rohstoffe setzt: Seine Sport Bras und Leggings bestehen aus Bio-Baumwolle in Verbund mit recycelten Plastikflaschen. Die Kleidung sitzt perfekt – und unterstützt einen nachhaltigen Lebensstil. Die Idee stammt von Giulia Becker, die selbst gern Sport treibt und für das Thema nachhaltige Produktion brennt. Ihr Augenmerk galt über einen längeren Zeitraum ökologisch wertvollen Modelabels mit fairen Arbeitsbedingungen und optisch ansprechenden Kollektionen.

Im Sportbereich vermisste Becker entsprechende Angebote, deshalb warf sie ihren eigenen Hut in den Ring. Ihre Designs sollten wie die Textilien nicht 08/15 sein, deshalb schmückt sie ihre Stücke mit individuellen, handgemalten Mustern. Das aus Plastikflaschen gewonnene Polyester stammt aus Spanien und Italien, damit es nicht um die halbe Welt reisen muss. Die CO₂-Bilanz bleibt im niedrigen Bereich, was für die nachhaltige Produktion unabdingbar ist. Die Textilien selbst sind atmungsaktiv und schweißresistent, sie taugen auch für den High-Intensity-Einsatz. Der Erfolg gibt der jungen Gründerin recht – und zeigt, dass Nachhaltigkeit finanziell lohnend ist.

Bei Fragen oder Anmerkungen freuen wir vom Wirtschaftsforum uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

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