Moderne Lager- und Transportlösungen in der Logistik 4.0

Logistik 4.0

Der Einsatz von embedded Systems in Kombination mit neuen ultraschnellen Kommunikationsstandards wie 5g ermöglicht die Kommunikation aller beteiligten Akteure auch in der Logistik. Durch die Globalisierung und die Abhängigkeit von internationalen Lieferanten auch in politisch schwierigen Regionen sind die Lieferketten so empfindlich wie nie. Schon eine vermeintlich kleine Störung wie ein einzelnes Schiff, das den Suezkanal blockiert, hat Auswirkungen auf die ganze Welt. Größere Krisen wie die Coronapandemie oder der aktuelle russische Überfall auf die Ukraine verdeutlichen die vulnerablen Lieferketten noch.

Breit aufgestellte Lieferketten

Logistik 4.0 soll diese Lieferketten diversifizieren. Sind die Unternehmen breiter aufgestellt und können in Krisenzeiten auf Alternativen ausweichen, agieren sie robuster in der Zukunft. Algorithmen und die Kommunikation auch mit anderen Unternehmen machen es möglich, Engpässe vorauszusehen und die Warenflüsse umzuleiten.

Intralogistik

Besonders in der Intralogistik werden auf diese Weise die Warenflüsse optimiert und Lagerzeiten im Unternehmen selbst minimiert. Der Automatisierungsgrad ist bei vielen Unternehmen in diesem Bereich besonders hoch. Das Ziel ist es, die Waren schnell und kostensparend an ihren Zielort im Unternehmen zu bringen und dazu möglichst wenig Mittel einzusetzen. Gleichzeitig sollen die Verweilzeiten auf Lagerflächen möglichst gering gehalten werden. Dazu werden vor allem intelligente, neue Transport- und Lagermöglichkeiten auf dem Werksgelände genutzt.

Moderne Lagertechnik

Große Logistikstandorte der Unternehmen sind dafür da, Deutschland mit den entsprechenden Waren zu versorgen. In den großen Lagerhallen werden Tausende verschiedene Produkte und Vorprodukte bereitgehalten. Können Endkunden nicht mit ihren Produkten beliefert werden, entstehen Verspätungen oder wird sogar das falsche Produkt geliefert, werden diese unzufrieden. Intelligente Lagerlösungen, insbesondere die intelligente Verwaltung der Lagerbestände, sollen einen reibungslosen und transparenten Verlauf ermöglichen. Die Einführung eines Lagerführungssystems ermöglicht dies, und bei der breiten Anzahl an Produkten ist dies auch sonst nicht zu stemmen. Lagermöglichkeiten wie das Palettenregal und auch automatisierte dynamische Lagersysteme werden intelligent aufgebaut und sind mit Sensorik ausgestattet. Gerade dynamische Lagersysteme ermöglichen es, Waren im Regal selbst zu bewegen und an den richtigen Ort zu transportieren.

Die Ware kommt zum Bediener

Moderne Transportmöglichkeiten wie fahrerlose Transportsysteme in Form von Flurförderfahrzeugen und anderen ermöglichen es, die Warenströme weiter zu automatisieren. Waren werden so automatisiert zu ihrem Lagerort transportiert, auf dem Regal dann an den richtigen Ort geschoben, während Sensoren Daten über das Produkt und auch über die Umgebung sammeln. Bei der Kommissionierung zeigen sich neue Trends. Hier soll die Ware nicht mehr vom Kommissionierer gepickt und verpackt werden, sondern die Ware wird von FTS Systemen oder anderen Transportsystemen direkt zum Kommissionierer transportiert. Die Systeme wissen, welche Produkte die Arbeitskraft als Nächstes benötigt und kann diese schnell und effizient anliefern. Dadurch verzichten die Kommissionierer auf tägliche kilometerlange Wege und können sich auf das Verpacken der Produkte konzentrieren.

Entsprechende Software nötig

Die Realisierung solcher Lösungen erfordert vorrangig die richtige Software. Die Informationstechnik stellt das Herz des Unternehmens dar. In der Datenzentrale kommen alle Daten zusammen und werden verarbeitet. Moderne Algorithmen in Kombination mit Machine Learning macht es möglich, aus den breit gefächerten Daten Modelle zu erstellen und alle Prozesse zusammen zu betrachten. Dabei hat jeder Prozess Einfluss auf die nachfolgenden und auch auf die vorlaufenden Fertigungsschritte. Die Implementierung der richtigen Softwarelösungen ist die größte Herausforderung. Sie benötigt nicht nur große Investitionen und Nachrüstungen an allen Stellen des Unternehmens, sondern sie erfordert primär neues Fachpersonal für die Installation und Instandhaltung.

Herausforderungen von Logistik 4.0

Die Automatisierung selbst bietet bei schlechter Implementierung auch Gefahren. Sie kann gut laufende Prozesse durch halb gare Lösungen ersetzen und lässt die Produktivität des Unternehmens damit auch sinken. Gerade die Planung und die Durchführung erfordern sehr viel Zeit, die eingesetzten Mittel werden sich dann jedoch schnell auszahlen. Eine der größten Herausforderungen ist aber das fehlende Fachpersonal. Die Unternehmen haben jetzt schon mit einem großen Fachkräftemangel zu kämpfen. Zwar kann durch die Automatisierung Personal eingespart werden, an anderer Stelle werden dadurch aber spezialisierte Arbeitskräfte vonnöten sein.

Fazit

Die neuen Lager- und Transportmöglichkeiten im Einsatz unter Logistik 4.0 Konzepten ermöglichen es, den Krisen der heutigen Zeit begegnen zu können. Wollen Unternehmen im Wettbewerb erfolgreich sein, müssen sich diese breiter aufstellen und kommende Lieferengpässe und Krisen sehr früh erkennen. Die breite Automatisierung weiter Teile der Logistik, hauptsächlich im Unternehmen oder aber an den Logistikstandorten, optimiert die laufenden Prozesse und senkt die Kosten durch verkürzte Lagerzeiten und einen schnellen, effizienten Warenfluss.

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