JobSwop.io – Chemnitzer Job-App für wechselwillige Arbeitnehmer

Die Vorstellung genau für dieses Problem eine Lösung zu schaffen, ließ die drei Chemnitzer Gründer Felix Nawroth, Frank Burian und Jan Meier nicht mehr los. In Gedanken bastelten sie immer intensiver an einer Idee und präsentierten wenig später ihre Vision: eine internetbasierte Tauschbörse soll schaffen, wozu zahlreiche klassische Jobbörsen nicht in der Lage sind. Nämlich jene Jobs sichtbar machen, die noch von potenziellen Wechselkandidaten besetzt werden. Stellen, die angeboten werden, um sie mit der eines anderen zu tauschen. Was kompliziert klingt, hat nach den Worten der Entwickler eine simple Grundidee. „Man hört ja in letzter Zeit immer öfter, dass es der deutschen Wirtschaft in fast jedem Bereich an Fachkräften mangelt. Aus dem Arbeitgebermarkt sei deshalb ein Arbeitnehmermarkt geworden“, erklärt Nawroth den zentralen Gedanken seiner App JobSwop.io. „Vor 20 Jahren hast du als Unternehmen eine Ausschreibung gemacht, da haben sich 20 Leute beworben und du konntest dir den Besten raussuchen. Doch diese Zeiten sind vorbei, das heißt jetzt für die Unternehmen, dass sie sich bei den potenziellen Arbeitnehmern bewerben müssen. Die Stellenportale funktionieren aber immer noch nach dem alten Prinzip. Es wird sich nur auf die Unternehmen konzentriert. Und mit möglichst viel Aufwand versucht deren Interessen zu streuen. Und wir sagen jetzt als erste: wenn wir uns schon in einem Arbeitnehmermarkt befinden, streuen wir natürlich eher die Arbeitnehmerinteressen und müssen die fragen, was sie denn bezüglich ihres idealen Jobs wollen.“

JobSwop.io ist als digitale Plattform bereits für iOS- und Android-Geräte als auch als Web-App für jeden der einen Browser hat nutzbar. Und das gilt für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Die Funktionsweise ist dabei äußerst simpel: als Interessent meldet man sich mit dem aktuellen Jobprofil bei JobSwop.io an und bekommt dann regelmäßig Vorschläge zugeschickt. Diese betreffen entweder eine offene Stelle, die eine Firma inseriert hat oder dem Angebot von anderen JobSwoppern, mit denen sich der Job tauschen ließe. Als Nutzer kann man dann selbst entscheiden, was davon interessiert. Für die Unternehmen, die bei JobSwop.io angemeldet sind, hat JobSwop.io gegenüber klassischen Jobbörsen den Vorteil, dass hier nur angemeldet ist, der sich momentan in einer Anstellung befindet, nach den Worten von Felix Nawroth also „im Rhythmus“ ist. Diese wechselwilligen Arbeitnehmer können vom Algorithmus gezielt den Arbeitgebern vermittelt werden. „Einfach, weil wir ja wissen, wer mit welchen Fähigkeiten, wo arbeiten will.“

Noch kämpfen die jungen StartUpper allerdings mit den Strukturen in ihrer Heimatstadt. Die präsentiert sich zwar – und umso mehr, seit sie den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ trägt – als Stadt der Macher und Gründer, aber der Aufbau von Business-Netzwerken steckt im Vergleich zu Berlin oder Leipzig nach wie vor in den Kinderschuhen. „Alles, was in Chemnitz zum jetzigen Zeitpunkt existiert, ist vom konservativen Mittelstand geprägt“ beschreibt Felix Nawroth das Investitionsklima. „Es gibt in Chemnitz ja bereits erste digitale Vorreiter und mit Staffbase sogar eine erstes echtes „Einhorn“, aber das meiste geht hier immer noch Richtung Metall- und Maschinenbau.“

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