Energieeffizienz setzt eine gute Datenbasis voraus

Interview mit Ole Kollbach, Marketing Manager der ecom GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Kollbach, schon 1985 – als konkrete Klimaziele für die meisten Menschen noch in weiter Ferne lagen – trat die ecom GmbH mit einer klaren Vision in den Markt ein. Auf welche Weise können Sie damals und heute einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten?

Ole Kollbach: Bereits seit fast 40 Jahren verfolgt ecom als familiengeführtes Unternehmen das Ziel, die Bedingungen für eine möglichst effiziente Verbrennung fossiler Energieträger zu schaffen. Dieser Anspruch definiert unsere Tätigkeit als Hersteller von portablen und stationären Analysegeräten, die ihren Anwendern funktionale und verlässliche Messungen ermöglichen sollen, welche wiederum die Grundlage für wirtschaftliche wie ökologische Effizienzgewinne darstellen. Neben unserer Vision für den Umweltschutz leitet uns dabei auch unser unbedingter technologischer Qualitätsanspruch. Denn unsere Geräte liefern über eine längere Zeit verlässliche Werte als die meisten Produkte unserer Wettbewerber, während wir uns gleichzeitig nicht als bloßer Hersteller und Verkäufer von Massenware sehen, sondern stets die individuellen Messungsanforderungen der Anwenderinnen im Blick haben und entsprechend bedienen wollen. Unsere Kunden sollen es lieben, mit uns zusammenzuarbeiten.

Wirtschaftsforum: Wie individuell fallen diese Anforderungen im geschäftlichen Alltag aus – und wie beratungsintensiv ist damit Ihre Tätigkeit?

Ole Kollbach: Die individuellen Bedürfnisse können sich je nach Zielgruppe durchaus beträchtlich unterscheiden. Handwerksunternehmen, die mit der Kontrolle fossiler Verbrennungsanlagen in Privathäusern oder Gewerbeimmobilien betraut sind, unterliegen bei ihren Messungsaufgaben beispielsweise klar definierten Vorschriften, sodass die Produkte im Hinblick auf ihre technischen Spezifikationen natürlich ebenso klaren Standards unterliegen. Trotzdem können sie sich in ihrer jeweiligen Ausführung mitunter deutlich unterscheiden: Manche Anwender bevorzugen etwa ein Tragegerät, andere arbeiten dagegen lieber mit einem Produkt in einer handlichen Kofferform oder in einer von zahlreichen weiteren Varianten. Diesen Wünschen können wir mit einer sehr hohen Flexibilität entsprechen und somit dem Kunden stets das positive Gefühl geben, dass der jeweilige Kauf optimal zu den bestehenden Anforderungen passt. Eine ebenso große Bedeutung kommt an dieser Stelle natürlich auch dem Wissenstransfer durch entsprechende Geräteschulungen zu.

Wirtschaftsforum: Die Zeit der fossilen Energieträger neigt sich unumkehrbar dem Ende zu. Bedeutet das auch das Ende für Ihr Geschäftsmodell?

Ole Kollbach: Wir wissen um die große Abhängigkeit der deutschen Industrie, die die bestehenden fossilen Energieträger mitunter noch jahrzehntelang weiter nutzen muss – dies soll jedoch so effizient wie möglich geschehen, wozu unsere Analysegeräte eine verlässliche Basis bieten. An dieser Stelle ist auch stärker als bisher unsere Expertise gefragt: Immer mehr Kesselhersteller und andere Unternehmen, die auf Prozesswärme angewiesen sind, etwa lebensmittelverarbeitende Betriebe, treten an uns heran, damit wir sie bei der effizienteren Ausgestaltung ihrer energieintensiven Herstellungsprozesse unterstützen können. Natürlich beschäftigt sich unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung aber auch schon lange mit den Themen Wasserstoff und Biogas, wobei unsere nächsten spürbaren Innovationsschritte wohl noch aus einer anderen Richtung stammen werden.

Wirtschaftsforum: An welchen Neuerungen arbeiten Sie derzeit?

Ole Kollbach: Letztlich ist unsere Kernkompetenz das Messen – dieses Sachgebiet erstreckt sich jedoch nicht allein auf den technologischen Prozess des Messungsvorgangs, sondern auch auf die Verarbeitung der dadurch generierten Daten. Das Herauslesen von vernünftigen Messungsergebnissen und die Zurverfügungstellung dieser wertvollen Informationen, etwa in Form einer cloudbasierten Lösung, ist in diesem Rahmen sicherlich eine spannende Innovation, die einen echten Zusatznutzen verspricht und auf der zunehmenden Digitalisierung der Geräte aufbaut. Der Weg hin zu einem weniger produkt- und stärker lösungszentrierten Ansatz zeichnet sich auch in unserem Unternehmen ab. Dabei haben wir das Ohr weiterhin dicht an der Branche, um zielgerichtete Lösungen für die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwender entwickeln zu können. Schon heute ist klar, dass die Verfügbarkeit immer größerer Datenpools einen riesigen Game-Changer bedeutet.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt Ihr Engagement für eine bessere Nachhaltigkeit auch in Ihrer Außendarstellung als Unternehmen?

Ole Kollbach: Unsere Branche mag auf den ersten Blick nicht zukunftsgewandt wirken, aber gerade weil wir diesen Nachhaltigkeitscharakter in-house vollumfänglich mit Leben füllen und im Rahmen der technologischen Möglichkeiten alles für weitere Effizienzgewinne tun, kann unsere Unternehmensphilosophie im persönlichen Kontakt mit potenziellen Arbeitnehmerinnen und anderen Partnern doch konsequent überzeugen. Um auf dem Weltmarkt insgesamt noch schlagkräftiger operieren zu können, möchten wir die Marke ecom in naher Zukunft weiter schärfen und auch unsere Tochtergesellschaften in aller Welt daran teilhaben lassen.

ecom GmbH
Am großen Teich 2
58640 Iserlohn
Deutschland
+49 2371 9455
+49 2371 40305
info(at)ecom.de
www.ecom.de

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Robo Dog trifft XR,  Realität im Test

Robo Dog trifft XR, Realität im Test

Wie könnten Roboter künftig auf virtuelle Objekte reagieren? Das Visoric-Team beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie XR und KI-gesteuerte Robotik in Zukunft zusammenspielen können – etwa in…

Technologie erleben, Zukunft gestalten

Technologie erleben, Zukunft gestalten

Visoric und andere Tech-Pioniere zeigten beim Festival der Zukunft im Deutschen Museum, wie immersiv und zugänglich Spitzentechnologie heute sein kann. Mit einer XR-Demo zur industriellen Montage, interaktiven Robotik-Erlebnissen und KI…

70 Marken, 95 Länder, eine Mission

Interview mit Alessandro Vella, General Manager der IWB Italia S.p.A.

70 Marken, 95 Länder, eine Mission

Italienischer Wein ist weltweit ein Exportschlager – und daran hat die IWB Italia S.p.A. mit Sitz im idyllischen Calmasino di Bardolino bedeutenden Anteil. Das Unternehmen vereint eine Vielzahl bekannter Marken…

Aktuellste Interviews

Lebensqualität und gute Sicht

Interview mit Domenic von Planta, CEO der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH

Lebensqualität und gute Sicht

„Better Quality of life for patients“ lautet die Vision der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH in Kleinostheim. Mit seinen Lasersystemen für die refraktive Augenchirurgie setzt das Unternehmen seit über 30 Jahren immer…

Mit Radiopharmaka Leben verbessern

Interview mit Jens Junker, CEO der ROTOP Pharmaka GmbH

Mit Radiopharmaka Leben verbessern

Am Standort der ROTOP Pharmaka GmbH in Dresden wird bereits seit 1958 im Bereich der Nuklearmedizin geforscht. Heute produziert das Unternehmen Pharmazeutika für die nuklearmedizinische Diagnostik, unter anderem im Bereich…

„Weinbautradition bewahren und weiterentwickeln“

Interview mit Markus Nordhorn, Geschäftsführer der Weingut Hammel GmbH

„Weinbautradition bewahren und weiterentwickeln“

Seit über 300 Jahren steht das Weingut Hammel aus der Pfalz für erstklassige Weine, starke Marken und gelebte Familientradition. Heute zählt die Weingut Hammel GmbH zu den bekanntesten Abfüllbetrieben der…

TOP