elDAS – elektronische Signatur und Digitalisierung

2020 belegte Deutschland mit 54 Indexpunkten Platz 4. Die Schweiz steht an der Spitze mit 74 Punkten. Um Deutschland auf der Rangliste weiter nach oben zu befördern hat die Bundesregierung eine neue Hightech-Strategie mit der Perspektive 2025 vorgestellt. Gemeinsam mit der Wissenschaft ist es das Ziel, innerhalb von 5 Jahren 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Forschung und Entwicklung zu investieren. Die Regierung plant Sprunginnovationen anzutreiben und rechnet damit, Wissen schneller in den Markt integrieren zu können. So soll Deutschlands Wirtschaft im Digitalisierungszeitalter hin zu einer Bioökonomie gelangen.

Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig Deutschlands Unternehmen und ihre Vorgänge zu digitalisieren. Da ein wichtiger Aspekt für Unternehmen die reibungslose Vertragsabwicklung ist, muss diese auch digital gewährleistet werden können. Deshalb war die Einführung einer Verordnung bezüglich digitaler Signaturmöglichkeiten notwendig.

Doch was hat es mit der EU-Verordnung auf sich? Wie können Unternehmen den Anforderungen entsprechen? Und was haben private Unternehmen und Kunden von all dem?

Was besagt die EU-Verordnung (eIDAS)?

Die EU-Verordnung elDAS, regelt den Umgang mit elektronischen Signaturen, welche als eSigning bekannt sind. Die Abkürzung elDAS steht für electronic IDentification, Authentication and Trust Services. Die meisten Transaktionen zwischen Unternehmer und Verbraucher in der EU ist keine besondere elektronische Signatur notwendig, jedoch setzen einige Transaktionen hingegen diese voraus.

Bei der Verwendung von eSigning für bestimmte Zwecke sieht in Deutschland das Gesetz sogar vor, zwingend qualifizierte Signaturen zu verwenden. Diese sind beispielsweise notwendig für:

• Vertrieb von Verbraucherkrediten
• Arbeitsverträge für Zeitarbeitskräfte

Zudem ziehen einige Branchen, beispielsweise Banken und Gesundheitsdienstleister, aus „kulturellen“ Gründen digitale Signaturen vor und setzen aus Sicherheitsgründen auf fortgeschrittene oder qualifizierte Signaturen.

Was ist eSigning und wie setzte ich die Technologie ein?

Die Elektronische Signatur ist ein großer und wichtiger Teil der Digitalisierung in Unternehmen. Fernsignaturen, welche von spezialisierten Unternehmen wie beispielsweise Swisscom angeboten werden, können mithilfe von eSigning leicht elektronisch integriert werden. Diese Programme arbeiten meistens mit einer Cloud die Partnerapplikationen ermöglicht. Als Kernelement der Digitalisierung ist die elektronische Signatur das Mittel für den Abschluss von Online-Geschäftsprozessen. Zudem ist die Signatur bei eventuell auftretenden Rechtsstreiten rechtskräftig.

Des Weiteren gibt es auch spezielle integrierbare Service, wie den Ident Service, welche mehr Schutz mithilfe einer zuverlässigeren Authentifizierung bieten.

Der spezielle QES Ident Service identifiziert und schützt, indem er eine physische Vor-Ort Identifikation von natürlichen Personen ersetzt und die digitale Identifizierung anhand eines deutschen Online Banking Kontos und Nachweis einer Referenzüberweisung ermöglicht. Das von verschiedensten Anbietern buchtbare Programm, kommt bei gewissen Unternehmen im Rahmen der Geldwäschereibekämpfung und Sorgfaltspflicht zum Einsatz um Kunden und Vertragspartner schnell, einfach und eindeutig identifizieren können.

Wie kann ein Unternehmen den Standards entsprechen?

Nicht alle Unternehmensprozesse können digital stattfinden, die meisten sind heutzutage jedoch nicht mehr wegzudenken und zu einem unabdingbaren Erfordernis geworden. Ein Beispiel ist die öffentliche Verwaltung. Diese würde ohne die Digitalisierung nicht mehr funktionieren, da nur so Daten schnell gespeichert, verarbeitet und weitergegeben werden können. In der Medizin bieten die immer stärker vernetzten Systeme auch einen Vorteil, da Daten bezüglich der Behandlung eines Patienten von allen involvierten Medizinern eingesehen werden können. Auf diese Weise lassen sich bereits erfolgte Behandlungsverfahren verfolgen und kostenintensive Doppelbehandlungen vermeiden.

Der einfachste Weg ein Unternehmen in die neuen Standards zu integrieren ist:

• wenn zuvor der digitale Reifegrad ermittelt wird, damit bereits vollbrachte Schritte wahrgenommen werden.
• wenn erste Schritte zur computergeschützten Arbeit mithilfe spezieller Programme stattfinden.
• wenn Informationssysteme und Auswertungen von Daten in Programmen stattfinden.
• wenn auch die Online-Präsenz und Internet-Technologie berücksichtigt wird.

Was haben Unternehmen davon?

1. Von der Digitalisierung:

Im Allgemeinen bietet die Digitalisierung viele Vorteile, vor allem in der COVID-19-Pandemie. Sie vereinfacht und automatisiert Geschäftsprozesse, welches eine Erweiterung des eigenen Angebots ermöglicht. Durch verminderte Papierarbeiten kann der Arbeitsfokus beispielsweise mehr auf Expansion und Kundenzufriedenheit gelegt werden. Zudem beinhaltet die Erweiterung des eigenen Angebots auch eine verbesserte Onlinepräsenz.

2. Von der elDAS-Verordnung:

Die elDAS-Verordnung schafft eine klarere Rechtsgrundlage für Transaktionen. Es wird davon ausgegangen, dass die grenzüberschreitende E-Commerce und die Digitalwirtschaft zukünftig stark gefördert werden.

3. Von eSigning:

Da elektronische Signaturen vertrauenswürdigen Serviceanbietern die Nutzung der Cloud-Technologie ermöglichen, können Kunden diese jederzeit und überall über Smartphones oder Tablets erstellen und überprüfen. Das beschleunigt den Prozess und erhöht die Produktivität. Diese Entwicklung kann die digitale Transformation der deutschen und EU-Wirtschaft fördern. Insbesondere seit der COVID-19-Pandemie sind Remote-Transaktionen wichtiger denn je. Daher sind Unternehmen, die es Kunden ermöglichen, Verträge ohne manuelle Prozesse zu unterschreiben, klar im Vorteil.

Was haben Kunden davon?

Eine Digitalisierung hat eindeutig das Potenzial Unternehmen zu revolutionieren und ihnen die Möglichkeit zu geben mehr Zeit in andere Geschäftsinhalte zu investieren. Einer dieser Inhalte ist der Kunde:

Es heißt ein Drittel aller Kunden wünscht sich freundlichere und kompetentere Beratung, für welche mehr Zeit nötig sein würde. In Sachen Kundenkomfort liegt Deutschland eindeutig hinter der internationalen Konkurrenz. 75% der Verbraucher erwarten ein konsistentes Erlebnis über alle Kanäle hindurch: web, mobile, persönlich, telefonisch, in sozialen Netzwerken.

Die digitalen Programme geben also auch Kunden etwas Gutes: Es kann mehr Wert auf sie und ihre Zufriedenheit gelegt werden, sodass Kundenloyalität entsteht und man gerne erneut ein Geschäft abschließt.

Bilder

Abb. 1: unsplash.com © adeolueletu
Abb. 2: unsplash.com © amyhirschi
Abb. 3: unsplash.com © austindistel

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