Bauen für die Zukunft
Interview mit Thomas Stadler, technischer Geschäftsführer und Philipp Rusinov, kaufmännischer Geschäftsführer der Wolf Systembau Gesellschaft m.b.H.
Die Erfolgsgeschichte von Wolf Systembau begann vor 56 Jahren mit dem Bau von landwirtschaftlichen Silos. „Gegründet wurde das Unternehmen von Johann Wolf, der seinen Betrieb zunächst auf dem elterlichen Hof aufbaute“, erklärt der technische Geschäftsführer Thomas Stadler. „Der Auslöser war der Bedarf an einem neuen Silo. Doch die beauftragte Firma war nicht schnell genug. Stattdessen hat Johann Wolf geschaut, ob er es besser machen kann.“
Offensichtlich konnte er das, und das Unternehmen expandierte nach und nach, von Silos zu Ställen, dann zu Industriehallen und schließlich zu Fertighäusern. Heute ist die Firma in den Bereichen Agrarbau, Industrie- und Gewerbebau, Behälterbau und Fertighausbau zu Hause und das nicht nur in Österreich.
Frühe Internationalisierung
Bereits zwei Jahre nach der Gründung der Wolf Systembau Gesellschaft m.b.H im Jahr 1966 wurden die Aktivitäten mit der Gründung einer Tochtergesellschaft in München international ausgebaut. „Insgesamt haben wir heute 25 Niederlassungen in 20 Ländern“, so Thomas Stadler. „Dazu zählen acht Produktionseinheiten in Österreich, Deutschland, Ungarn, Polen, Frankreich, Italien und England. Diese Struktur erlaubt es uns, die Nähe zum Kunden zu gewährleisten und kosteneffizient zu bauen.“
Für die Kunden aus Industrie und Landwirtschaft stehe die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. „Fragen rund um Nachhaltigkeit und grüne Technologien müssen so gelöst werden, dass sie für die Bauherren wirtschaftlich sind“, sagt Thomas Stadler. „Deshalb bieten wir eine möglichst breite Palette an Lösungen an.“
Innovative Bautechnologien für die Zukunft
Das ist auch der Grund, warum Wolf nicht an eine bestimmte Bauweise oder ein bestimmtes Material gebunden ist. „Wir sind die Experten für den Hallenbau, egal ob Stahl, Holz oder Beton“, sagt Thomas Stadler. “Unsere Expertise im Bau mit allen drei Materialien ist in der Baubranche ungewöhnlich und hebt uns von vielen unserer Mitbewerber ab.“ Wir können diese Materialien je nach Wirtschaftlichkeit beliebig kombinieren. Durch die Vorfertigung können wir die volle Kontrolle über die Qualität behalten.“
Dennoch gibt es im Bausektor und insbesondere auf dem Markt für Privathäuser eine spürbar grüne Entwicklung. „Die grüne Welle im Bau ist nicht übersehbar, auch wenn sie derzeit durch COVID überschattet wird“, so der kaufmännische Geschäftsführer Philipp Rusinov. „Beim Bau von Fertighäusern bieten wir grüne Lösungen an, wie zum Beispiel die sogenannte Arche Nova-Holzbauweise, die zwar teurer, aber auch ökologischer ist.“
Holz ist wieder im Kommen
Die Verwendung von Holz als nachhaltiges Baumaterial scheint im Kommen zu sein. „Auf dem Fertighausmarkt gibt es derzeit einen deutlichen Trend zur Holzrahmenbauweise“, stellt Thomas Stadler fest. „Rund zwei Drittel der Ein- und Zweifamilienhäuser in Österreich werden heute in Holzbauweise errichtet, nur ein Drittel in Stein- oder Betonbauweise. Auch in Deutschland ist ein starker Trend zur Fertigteilbauweise zu beobachten, rund ein Viertel der Neubauten werden in dieser Bauweise errichtet.“ Ein Blick auf die Website des Unternehmens zeigt, wie gut Holz eine zeitgenössische architektonische Ästhetik ergänzt: Viele der Musterhäuser weisen Holzelemente in ihren Außenfassaden auf.
Eine ausgewogene Mischung
Gestartet mit dem Silobau erwirtschaftet Wolf heute die Hälfte seines Jahresumsatzes mit dem Bau von Hallen für Industrie und Landwirtschaft. Ein Viertel des Umsatzes entfällt auf den Silobau, das restliche Viertel auf den Fertighausbau, der 1975 ins Portfolio aufgenommen wurde. „Alle drei Bereiche sind für uns gleich wichtig“, betont Thomas Stadler. „Durch diese Diversifizierung unserer Aktivitäten streuen wir das Risiko, dass ein Sektor einen Abschwung erleidet. Diese Strategie hat es uns auch ermöglicht, erfolgreich auf internationalen Märkten Fuß zu fassen, was uns zusätzlich vor geografischen Nachfrageschwankungen schützt.“
Starke Nachfrage
Trotz oder gerade wegen der internationalen Auswirkungen der Pandemie hat Wolf Systembau in den letzten beiden Jahren ein starkes Wachstum verzeichnet. „Wir hatten 2020 einen Umsatz von 650 Millionen EUR und sind 2021 stark gewachsen, so dass wir ein Jahresergebnis von über 700 Millionen EUR erwarten“, sagt Thomas Stadler. „Dies wurde von mehreren Faktoren beeinflusst. Zu Beginn des Jahres 2020 war der Bausektor von einem Rückgang geprägt. Doch schon bald zog die Nachfrage an und die Materialbestände begannen sich abzubauen. Es folgte ein Bauboom, da die Kunden versuchten, ihre Aufträge zu erhalten, bevor die durch die Marktknappheit verursachten Preissteigerungen einsetzten. Auch die staatlichen Subventionen haben dafür gesorgt, dass die Nachfrage weiterhin hoch ist.“
Blick in die Zukunft
„Wir streben in den kommenden Jahren weiteres organisches Wachstum an“, sagt Thomas Stadler. „Wir sind seit 2018 mit Rundcontainern auf dem US-Markt aktiv und sehen dort weitere Wachstumschancen. Auch der russische Markt hat für uns großes Potenzial.“
Wolf Systembau Gesellschaft m.b.H.
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