Ausbildung zum Friseur/-in: Darum ist der Ausbildungsgang so beliebt

Im Gegensatz zum eintönigen Bürojob zählen bei der Friseurlehre weniger die guten Schulnoten als vielmehr ein Gespür für den Umgang auch mit schwierigen Kunden. Neben dem reinen Haareschneiden stehen Haarverlängerung, Färben, Dauerwelle oder Haare glätten auf der Tagesordnung. Das fasziniert vor allem kreative junge Menschen, die nicht jeden Tag acht Stunden lang während der Arbeit mit Zahlen jonglieren möchten.

Voraussetzungen für eine Ausbildung als Friseur/-in

Eine Ausbildung zum Friseur/-in dauert wie die meisten Lehrberufe drei Jahre lang. Der große Vorteil bei diesem kreativen Beruf liegt darin, dass man mit jedem in Deutschland möglichen Schulabschluss die gleichen Chancen auf einen Ausbildungsplatz bekommt. Bei vielen anderen Ausbildungsberufen wird mindestens die Mittlere Reife vorausgesetzt, häufig sogar ein noch höherer Schulabschluss wie die Fachoberschul- oder allgemeine Hochschulreife (Abitur).

Wer als Friseur arbeiten möchte, sollte auf jeden Fall belastbar sein und sich gerne mit ganz verschiedenen Kunden unterhalten. Ein wenig technisches Verständnis gilt ebenso als Grundvoraussetzung für die Friseurlehre wie handwerkliches Können. Ein Geschmack für Ästhetik ist nicht verkehrt, auch wenn sich einige Kunden vom Friseur eine eher exotische Frisur wünschen.

Auch wenn die Schulnoten für die Friseurausbildung eher als zweitrangig gelten, kann es nicht schaden, in verschiedenen Schulfächern gute Leistungen nachweisen zu können. Wem Werken beziehungsweise andere technische Schulfächer leicht fallen, kann höchstwahrscheinlich auch mit den typischen Friseurwerkzeugen gut umgehen.

Die deutsche Sprache ist in vielen Berufen eine Grundvoraussetzung, auch als Friseurlehrling sollte man sich den Kunden und Vorgesetzten gegenüber angemessen ausdrücken können. Gute Leistungen im Schulfach Kunst zeugen von einer kreativen Ader, welche in der Friseurausbildung wichtig ist. Im Laufe der Ausbildung und auch im späteren Arbeitsleben kommen Friseure immer wieder mit den verschiedensten Chemikalien in Berührung.

Dabei spielt es nicht nur eine Rolle, diese korrekt anmischen zu können, sondern auch sich selbst vor gesundheitsschädigenden Dämpfen zu schützen. Ein Grundverständnis chemischer Vorgänge schadet also ebenfalls nicht in der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.

Der Arbeitsalltag von Friseur/-innen

Friseurmeister verfügen über ausreichend Expertenwissen in Styling, Haarpflege, Extensions und Kunsthaarteilen und sind stets über die neuesten Haartrends informiert. Zudem können sie Kunden gezielt beraten zu passendem Zubehör für den jeweiligen Haartyp. Ein wenig verkäuferisches Geschick gehört zum Friseurleben dazu, denn ähnliche Produkte anderer Hersteller gibt es weit günstiger in Drogerien, Apotheken oder dem Internet zu kaufen.

Da Friseure die meiste Zeit des Tages über stehen, sind die Gelenke und Füße mehr belastet als in einem Bürojob mit vorwiegend sitzender Tätigkeit. Günstig ist es, schon während der Friseurausbildung für ausreichend Bewegung in der Freizeit zu sorgen. Wer sich schwer damit tut, täglich acht Stunden lang auf den Beinen zu sein, sollte sich lieber von vornherein nach einer anderen Ausbildung umschauen.

Weitere Dienstleistungen beim Friseur, die über das Standardangebot hinausgehen

Wellness wird in vielen Friseursalons großgeschrieben. Neben einem schicken Look verkauft man den Kunden eine angenehme Auszeit vom Alltag. Kopfmassagen nach dem Haarewaschen gehören dann ebenso zum Pensum wie ein lecker duftender Kaffee oder auch einmal ein Gläschen Sekt für besondere Kunden.

Gerade im Bereich Bartfrisur lässt sich die eigene Kreativität voll ausleben. Wer unter schütterem Haar leidet, kann mit einer Toupet-Beratung gut bedient sein. In einigen Friseursalons gibt es mittlerweile digitale Möglichkeiten, um verschiedene Frisurentrends vor dem Schneiden virtuell zu simulieren.

Bei Global Extend findet sich alles, was ein Friseur zum Arbeiten braucht. Dort gibt es also gute Inspirationen, wie sich das Dienstleistungsangebot von Friseuren gestalten kann. Neben der richtigen Haarpflege für zu Hause ist immer auch Offenheit und Freundlichkeit wichtig, damit die Kunden gerne wiederkommen und ihre Haare nicht etwa zu Hause selbst schneiden.

Durchschnittsgehalt – was verdient man als Friseur?

Die Vergütung hängt wie in allen Berufen stark davon ab, wo man sich zum Friseur ausbilden lässt. Vor allem in Süddeutschland sind die Lebenshaltungskosten höher, was sich dann auch im Gehalt niederschlägt. In den östlich gelegenen Bundesländern zahlt man weniger für die Miete, verdient dafür aber auch nicht so viel.

Grundsätzlich lässt sich ein Durchschnitt von 520 Euro Monatseinkommen ermitteln für Friseur-Azubis im ersten Lehrjahr. Das Gehalt steigt im zweiten Ausbildungsjahr auf rund 600 Euro an, im letzten Jahr der Ausbildung kann mit Einkünften von ca. 725 Euro gerechnet werden.

Als Einstiegsgehalt ergibt sich ein bundesweiter Durchschnitt von 1.600 Euro im Monat. Nach der Meisterprüfung, welche einen dazu befähigt, einen eigenen Frisiersalon zu eröffnen, kann von einem durchschnittlichen Gehalt von 2.250 Euro ausgegangen werden. Bei diesen Berechnungen sind eventuelle Trinkgelder von zufriedenen Kunden nicht berücksichtigt, die übrigens in jedem Fall steuerfrei sind.

Kann ich auch ohne Ausbildung gegen Entgelt die Haare anderer Menschen schneiden?

Wer offiziell als Friseur arbeiten möchte, benötigt in jedem Fall eine abgeschlossene Ausbildung. Um sich selbst in einem eigenen Salon verwirklichen zu können, muss nach der Lehre noch die Meisterprüfung abgelegt werden. Wer seinen Freunden oder der Familie privat gerne die Haare schneidet, frisiert oder färbt, benötigt dafür natürlich keine Genehmigung. Sobald es sich aber um eine berufliche Tätigkeit handelt, von deren Einnahmen auch der Lebensunterhalt bestritten wird, müssen die handwerklichen Fähigkeiten durch entsprechende Prüfungen belegt werden.

Die Umschulung zum Friseur/-in

Wer nach der Schule eine Ausbildung begonnen hat, in der er sich nicht wohlfühlt, kann sich auch zum Friseur umschulen lassen. Die Ausbildungszeit ist dabei genauso lange, als wenn man sofort nach dem Schulabschluss eine Lehrstelle als Coiffeur aufnimmt. Verkürzen lässt sich die Ausbildungszeit zum Friseur, wenn man bereits einige Jahre in einem anderen Beruf gearbeitet hat.

Es ist auch möglich, die Friseurlehre studienbegleitend zu absolvieren oder zum Beispiel die Angebote von Abendschulen zu nutzen. Dabei handelt es sich jedoch um eine Teilzeitausbildung, sodass auch in diesen Fällen wieder die vollen drei Lehrjahre absolviert werden müssen. Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus zum Friseur umschulen lassen möchte, kann vom zuständigen Arbeitsamt eine finanzielle Förderung erhalten. In diesem Fall ist es wichtig, das 30. Lebensalter noch nicht erreicht zu haben, wenn die Umschulungsmaßnahme abgeschlossen sein wird.

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