„Eine gute Vermögensberatung ist persönlich!“
Interview mit Thomas Buckard, Sprecher des Vorstands der MPF AG
Wirtschaftsforum: Herr Buckard, die MPF AG legt großen Wert da-rauf, Persönlichkeiten zu betreuen und nicht nur Vermögen – was genau verbirgt sich hinter diesem Ansatz?
Thomas Buckard: Ich glaube, dass sich die meisten Vermögensverwalter, die ihr Handwerk im Sinne des traditionellen Bildes eines ehrlichen Kaufmanns betreiben, im Kern gar nicht so stark voneinander unterscheiden. Vor Kurzem haben wir von einer Agentur Tiefeninterviews mit einigen unserer Mandanten führen lassen und die Ergebnisse anschließend detailliert analysiert. Besonders oft haben unsere Kunden dabei unseren partnerschaftlichen und nahezu familiären Umgang hervorgehoben – und ich finde, das trifft unsere Haltung wirklich ziemlich gut. Denn wir kümmern uns nicht nur um die professionelle Verwaltung des uns anvertrauten Vermögens, sondern treten auch als Teil eines breiten Netzwerks mit Angehörigen der rechtsberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe als kompetente Ansprechpersonen auf: bei vielschichten Fragestellungen zur Nachfolgeplanung in mittelständischen Unternehmen, zur Vorsorge für die Kinder und Enkelkinder sowie bei der Verwaltung von Stiftungsvermögen. Aus diesem ganzheitlichen Ansatz ergibt sich dann auch unsere hohe Dienstleistungskompetenz. Noch dazu sind wir grundsätzlich authentisch in dem, was wir tun.
Wirtschaftsforum: Wie äußert sich diese Authentizität im Tagesgeschäft?
Thomas Buckard: Durch den großen Gestaltungsspielraum, den wir unseren Mitarbeitern eröffnen, und den damit einhergehenden ausgeprägten Unternehmergeist bei der MPF AG kennen wir die Sorgen und Herausforderungen unserer Kundschaft aus erster Hand. Wer immer eine Maximalperformance erwartet und unbedingt den Markt schlagen will, ist bei uns, offen gestanden, falsch. Denn wir stehen für nachhaltigere Anlagestrategien, die sich auch in Krisenzeiten bewähren.
Wirtschaftsforum: Davon gab es zuletzt eine Menge.
Thomas Buckard: Ich habe in meinen 43 Berufsjahren wahrlich schon viel gesehen – vom Black Monday 1987 über die Sub-Prime-Krise 2008 bis zur europäischen Staatsschuldenkrise wenige Jahre später. Aber die Coronakrise war wahrscheinlich die heftigste Verwerfung, die ich je erlebt habe. Mit einem Mal erlebte die Welt einen vollständigen Wirtschaftseinbruch, einen totalen Stillstand mit menschenleeren Innenstädten, ausverkauften Supermärkten und enormen Einbrüchen an den Börsen. Auch wir mussten innerhalb einer Woche zweimal ein Verlustschwellenreporting an unsere Klienten verschicken – das war ein schreckliches Gefühl. Normalerweise müssen in dieser Situation die Vermögensverwalter ihre Mandanten beruhigen.
Doch in dieser Situation habe ich fast das Gegenteil erlebt. Zahllose Kunden riefen bei uns an oder schickten E-Mails, in denen sie ihr unverrückbares Vertrauen äußerten und uns Mut zusprachen, dass wir auch diese Krise gemeinsam überstehen würden. Das war für mich eine unglaublich bewegende Bestätigung für die Haltung, die hinter unserer Vermögensverwaltung steht.
Wirtschaftsforum: Gerade viele junge Menschen stehen einer professionellen Vermögensverwaltung inzwischen skeptisch gegenüber – das Leitmotiv der Stunde lautet: ETF!
Thomas Buckard: Ich will das gar nicht verteufeln: Auch wir arbeiten schließlich mit ETFs – aber eben noch mit viel mehr, etwa Themenfonds, Einzelwerten und Anleihen. Natürlich gibt es Fälle, in denen ein ETF klar das Mittel der Wahl ist, etwa wenn Sie jeden Monat ohne großen Aufwand ein paar Hundert Euro langfristig und breit diversifiziert im Markt anlegen möchten. Aber stellen Sie sich einmal vor, Sie gewinnen zwei Millionen Euro im Lotto oder bekommen von Ihren Eltern, die Inhaber eines mittelständischen Unternehmens sind, im Rahmen der Schenkungssteuerfreibeträge 400.000 EUR geschenkt – würden Sie diese Summe wirklich samt und sonders in drei ETFs anlegen? Spätestens an dieser Stelle entscheiden sich die meisten Anleger dann für die Erschließung weiterer Investitionsfelder, durch die sich die Schwankung eines Aktienfonds dann deutlich reduzieren lässt.
Wirtschaftsforum: Der klassische Rat lautet da: In Krisenzeiten einfach im Markt investiert bleiben – und am besten weitere Anteile erwerben!
Thomas Buckard: Das sagt sich so leicht, wenn man abstrakt über die beste Anlagestrategie spricht. Aber wenn Sie auf Ihrem Depotauszug auf einmal einen Verlust von einer halben Million Euro sehen, jeden Tag in der FAZ lesen, dass alles noch viel schlimmer wird, und die Crash-Propheten vom völligen Zusammenbruch der gesamten Wirtschaftsordnung sprechen, erfordert es eine enorme psychische Kraft, sich gegen diese Weltuntergangsstimmung zu stemmen und weiterhin kühl, rational und mit der gebotenen professionellen Distanz zu handeln. Genau darin liegt jedoch die Stärke unseres Berufs. Wir freuen uns, dass wir in den letzten Jahren etliche junge Mitarbeiter gewinnen konnten, die diesen Weg mit uns fortsetzen möchten. Für die nächsten Jahre würden wir uns insbesondere über die Bewerbungen qualifizierter Frauen für die Kundenbetreuung freuen, um diese angestammte Männerdomäne etwas aufzubrechen und so von einer noch umfassenderen Perspektive zu profitieren.