Nachhaltige Wohnwelten mit Handschlagqualität
Interview mit , Mag. (FH) Alexander Stuchly, Geschäftsführer der zwei-a-projektmanagement gmbh
Wirtschaftsforum: Herr Mag. Stuchly, Sie haben das Unternehmen im Dezember 2019, also sozusagen am Vorabend der Coronakrise, gegründet. Wie hat sich das Geschäft in diesen herausfordernden letzten drei Jahren entwickelt?
Mag. Alexander Stuchly: Nur vier Monate nach unserer Gründung, im März 2020, haben wir den ersten Lockdown erlebt. Die Kundenkommunikation ist dadurch sehr schwierig geworden, aber wir haben hart gearbeitet, trotzdem Kunden akquiriert und auch einige große Aufträge gewinnen können. Der Krieg in der Ukraine hat die Probleme, die in der Pandemie entstanden sind, zusätzlich befeuert. Die Materialverknappung, die Steigerung der Rohstoff- und Energiepreise sind die wichtigsten Gründe, warum die Kunden unsicher geworden sind. Hinzu kommen die steigenden Zinsen und die Inflation. Der Markt im Bereich der Bauträger ist bereits stark eingebrochen.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie sich aktuell am Markt?
Mag. Alexander Stuchly: Trotz aller Widrigkeiten konnten wir unsere Marktposition festigen. Wir haben Schlagkraft entwickelt und man nimmt uns ernst. Besonders stolz sind wir, dass es uns gelungen ist, mehrere Stammkunden zu gewinnen.
Wirtschaftsforum: Liegt Ihr Fokus immer noch auf der klassischen Projekt- und Quartiersentwicklung?
Mag. Alexander Stuchly: Ja, das ist auch heute noch die wichtigste Säule unseres Geschäfts. Hier decken wir die gesamte Wertschöpfungskette von der ersten Idee bis zur Umsetzung ab.
Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns doch einige Beispiele für aktuelle Projekte.
Mag. Alexander Stuchly: Im letzten Jahr haben wir ein klassisches Wohnbauprojekt in Hard Mühlbach am Bodensee mit 16 Wohneinheiten realisiert. Für den berühmten Schönheitschirurgen Prof. Dr. Dr. Mang haben wir eine Wohnanlage mit 35 Einheiten fertiggestellt. Außerdem haben wir vier Projekte als Generalunternehmer im Mietwohnungsbau übernommen. Jedes Projekt hatte zwischen 30 und 45 Wohneinheiten. Zurzeit haben wir drei Projekte im Bau und zehn weitere in der Planung.
Wirtschaftsforum: Abgesehen von den wirtschaftlichen Herausforderungen, welche Trends und Themen prägen die Branche im Moment?
Mag. Alexander Stuchly: Die Beheizung der Gebäude ist ein großes Thema. Öl- und Gasheizungen sind zu einem No-Go geworden. Gefragt sind Erdwärme, Wärmepumpen und Fernwärme. Da die Sommer immer wärmer werden, konzipieren wir bei allen Projekten direkt Kühlungen mit. Über das Thema Energieversorgung hinausgehend ist Nachhaltigkeit ein Treiber neuer Entwicklungen. Die Ökologie der Baustoffe wird immer wichtiger. Wir sind seit jeher immer holzaffin gewesen und haben viel mit Klinker für Fassaden gearbeitet. Wärmedämmverbundsysteme werden kaum noch verwendet.
Wirtschaftsforum: In welchen Regionen sind Sie momentan tätig?
Mag. Alexander Stuchly: Aktuell sind wir in Vorarlberg und im süddeutschen Raum bis nach Überlingen und in Landsberg am Lech tätig. Wir möchten gerne weiter expandieren, kämpfen aber mit dem anhaltenden Fachkräftemangel. Wir müssen Projekte ablehnen, da uns Mitarbeiter fehlen. Insbesondere Ingenieure fehlen, aber auch Bauleiter, Projektleiter und Entwickler.
Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das laufende Jahr 2023 vorgenommen?
Mag. Alexander Stuchly: Wir stellen uns den Herausforderungen des Marktes. Wir werden dabei nicht stehen bleiben, sondern weiter Kunden akquirieren und Grundstücke erwerben. Wichtig ist vor allem aber, dass wir durch diese unsicheren Zeiten hinweg wirtschaftlich solide bleiben und möglichst wenig Schaden durch die Gesamtsituation davontragen. Wie alle anderen Unternehmen auch hoffen wir, dass der Krieg endet, damit wir wieder mehr Planungssicherheit haben und die Zinsen und die Inflation zurückgehen.