Technik ohnegleichen
Interview

„Fachlich sind wir maximal fokussiert und spezialisiert auf Schwingungen, Strukturmechanik und Akustik“, erläutert Dr.-Ing. Steffen Pankoke die Strategie von Wölfel Engineering. „Aber was die Geschäftsfelder betrifft, sind wir extrem breit aufgestellt – vom Anlagenbau bis zur Windkraft – und damit unabhängig von der Konjunktur einzelner Branchen. Diese erfolgreiche Diversifikation werden wir durch Technologietransfer weiter ausbauen.“ So ist z.B. das ursprünglich nur in der Kerntechnik relevante Erdbeben-Engineering heute auch in der Petro-Chemie gefragt.
Eine hohe Kompetenz
Die Geschäftsfelder sind mit Fachleuten für die einzelnen Branchen besetzt. Dr. Steffen Pankoke selbst hat in den Bereichen Strukturmechanik und Schwingungen promoviert und ist 2002 als Projektingenieur in die Firma eingestiegen. Seit 2010 ist er Geschäftsführer.
„Wir sind am oberen Ende der Komplexitätsskala tätig“, betont er. „Was wir machen, sind keine Standardsimulationen, die heute jeder Ingenieur beherrscht, sondern High-End-Simulationen. Wie die Schwingungseinwirkungen auf die Insassen eines Pkws beim Befahren einer welligen Straße mit Ableitung des Schwingungsempfindens.“
Theorie und Praxis
In dem Zusammenhang ist auch die FEM-Software relevant geworden. „Dabei handelt es sich um unser Handwerkszeug für Simulationen“, erläutert Dr. Steffen Pankoke. „Diese Software entwickeln wir nicht selbst, nutzen sie aber schon seit vielen Jahren. Daher haben wir uns Anfang der 1990er Jahre entschieden, sie auch zu vertreiben.“
Ähnlich sieht es mit den Shakern aus. „Das sind Geräte, die wir für die Erzeugung von Schwingungen entwickelt haben“, erklärt Dr. Steffen Pankoke. „Auch dafür hat sich ein Markt ergeben.“

Generell umfasst das Portfolio alles, was in den Zielbranchen Schwingungs- und Akustikaufgaben löst, von Ingenieurdienstleistungen und Monitoring bis hin zu Schwingungsminderungssystemen und Softwarelösungen.
„Wir sind im Moment dabei, das Thema Eiserkennung auszubauen zu einer umfassenden Monitoringplattform für Rotorblätter“, fügt Dr. Steffen Pankoke hinzu. „Die Technologie des webgestützten Monitorings ist einer unserer Zukunftsschwerpunkte, weil wir in der Messdaten-Erfassung, -Visualisierung und -Interpretation im Web den Zukunftstrend sehen.“

„Wir machen das, wo andere sich nicht rantrauen.“ Steffen PankokeGeschäftsführer
Zielgerichtete Strukturen
Bislang hat die Firma ein gutes Gespür bewiesen. „Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel hat das Unternehmen 1971 in Höchberg ganz klassisch im heimischen Wohnzimmer gegründet“, bemerkt Dr. Steffen Pankoke. „Damals gab es einen Mitarbeiter, heute sind es über 90. Dies bedeutet über 8% jährliches Wachstum aus eigener Kraft seit der Gründung.“
Inzwischen verfügt die Firma über Niederlassungen in Bremen, Hamburg und Berlin, zwei Schwestergesellschaften und Beteiligungen an zwei weiteren Firmen. Dennoch hat sich die Gruppe, die einen Umsatz von ca. 14 Millionen EUR bei einem Auslandsanteil von 15% erzielt, ein persönlich geprägtes Umfeld bewahrt. Dass dieses von den Mitarbeitern geschätzt wird, bestätigt auch Monika Hofmann-Rösener, Leiterin für Marketing und Vertrieb.
„Ich war zwölf Jahre lang bei einem großen amerikanischen Konzern tätig“, offenbart sie. „Die Strukturen dort waren komplizierter als in einer Behörde. Das hatte Titanic-Charakter. Umso glücklicher bin ich nun hier bei Wölfel.“