Baggern mit Zero Emission
Gert Reichetseder, Geschäftsführer der Wacker Neuson Linz GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Reichetseder, was beschäftigt Wacker Neuson gerade besonders?
Gert Reichetseder: Für uns ist Zero Emission ein ganz wichtiges Thema. Auf diesem Gebiet sind wir in der Branche weltweit führend. Deshalb statten wir unsere Produkte nicht nur mit Verbrennungsmotoren aus, sondern auch mit Akkus und Elektrotechnologie.
Wirtschaftsforum: Elektroantriebe sind emissionsfrei, aber wie sieht es mit den Verbrennungsmotoren aus?
Gert Reichetseder: Bei unseren Verbrennungsmotoren haben wir die Abgasemissionen wesentlich reduziert. Grundsätzlich wollen wir nachhaltige Produkte anbieten, weil sie auch für unsere Kunden immer wichtiger werden. So dürfen in Deutschland zum Beispiel in Stuttgart oder Berlin nur Geräte mit Dieselpartikelfiltern betrieben werden oder nur komplett emissionsfreie Geräte. Da sind wir wirklich weltweit führend.
Wirtschaftsforum: Können Sie uns einige Produkte nennen, die besonders umweltfreundlich sind?
Gert Reichetseder: Gerne. Bei den Baggern bieten wir Lösungen mit elektrohydraulischen Antriebsaggregaten an. Unser Radlader WL20e ist mit seinen beiden Elektromotoren für Fahrantrieb und Arbeitshydraulik ebenfalls zu 100% emissionsfrei und wir haben mit unseren Modellen AS30e und AS50e die weltweit ersten akkubetriebenen Verdichtungsstampfer auf den Markt gebracht.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Innovationen – neben der Entwicklung nachhaltiger Produkte – grundsätzlich bei Wacker Neuson?
Gert Reichetseder: Innovationen stehen bei uns an oberster Stelle. Allein am Standort Linz gibt es 100 Techniker, die sich mit neuen Entwicklungen beschäftigen. Auch das Thema Design ist ganz wichtig für uns, ebenso wie die Bedienbarkeit. Wir gestalten unsere Produkte ergonomisch so optimal wie möglich. Schließlich sollen die Anwender, die mit den Geräten arbeiten, ihren Job bestmöglich ausüben.
Wirtschaftsforum: Beschreiben Sie uns doch bitte kurz ihr Produktportfolio.
Gert Reichetseder: In unserem Konzern gibt es zwei Divisionen. Da ist zum einen die Sparte der Baugeräte mit Verdichtungstechnik, Betonverarbeitung und Baustellentechnik.
Unsere zweite Produktgruppe sind die Kompaktmaschinen. Dazu gehören unter anderem Bagger, Material Handling, Dumper, Radlader und Teleskoplader.
Wirtschaftsforum: Wer setzt diese Geräte ein? Welche sind Ihre Zielgruppen?
Gert Reichetseder: Wir liefern klassisch an die Bauwirtschaft mit ihren angrenzenden Branchen sowie an die Landwirtschaft. Zu unseren Kunden zählen aber auch Wiederverkäufer, Händler und Vertriebsgesellschaften. Auch Garten- und Landschaftsbauer sind dabei, ebenso wie Kommunen, die unsere Radlader beispielsweise zum Schneeräumen einsetzen.
Wirtschaftsforum: Produzieren Sie in Linz überwiegend für den deutschsprachigen Raum?
Gert Reichetseder: Ganz und gar nicht. Der Bagger ist ein globales Produkt. Deshalb gehen 95% unserer Produkte in die ganze Welt, vornehmlich nach Europa, aber auch nach Nord- und Südamerika sowie nach Afrika und Asien.
Wirtschaftsforum: Und auf welchen Kanälen sprechen Sie ihre Kunden an?
Gert Reichetseder: Auf verschiedenen. Wir sind auf Fachmessen präsent, geben Broschüren heraus und inserieren in Branchenmagazinen.
Unsere Internetseite wird gut besucht und auch die sozialen Medien liegen immer mehr im Trend. Last but not least gewinnt auch unser Wacker Neuson Club immer mehr an Bedeutung.
Wirtschaftsforum: Was sind nach Ihrer Meinung die Gründe für den Erfolg von Wacker Neuson?
Gert Reichetseder: Sicherlich sind da einige zu nennen. Da möchte ich zunächst einmal unsere Mitarbeiter nennen. Sie entwickeln tolle Produkte und sind stets auf der Suche nach Innovationen. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass Bagger an sich spannend und interessant sind. Außerdem versuchen wir, nahe am Kunden zu sein, die Sprache des Kunden zu sprechen und dessen Bedürfnisse zu verstehen. Ein weiterer Erfolgsgarant ist natürlich die Qualität, da haben wir am Standort Österreich sehr hohe Maßstäbe. Nicht zuletzt spielt auch unsere Kooperation mit Caterpillar eine Rolle.
Wirtschaftsforum: Wie schätzen Sie eigentlich die allgemeine Entwicklung der Branche ein?
Gert Reichetseder: Unsere Produkte werden immer mehr in der Lage sein müssen, zwischen den Maschinen an einer Baustelle zu kommunizieren.
Wirtschaftsforum: Und wohin geht die Reise im Unternehmen?
Gert Reichetseder: Wir wollen weiter wachsen, effizient arbeiten und die Internationalisierung vorantreiben.