Alles Wissen rund ums Kabelverlegen
Interview mit Harald Vetter, Geschäftsführer der Vetter GmbH Kabelverlegetechnik
„Wir fertigen keine Kabel und verlegen sie auch nicht“, macht der Chef der Vetter GmbH Kabelverlegetechnik klar. „Unsere Kunden müssen Kabel von A nach B verlegen. Dafür sind bestimmte Ausrüstungen und Verfahren erforderlich. Wir besprechen den jeweiligen Fall mit den Kunden und stellen dann eine Ausrüstung zusammen, mit deren Hilfe die Kabel verlegt werden können.“
Ergänzt wird dieses Portfolio durch Dienstleistungen wie Seminare, Consulting und Workshops. „Wir bieten Seminare zum klassischen Verlegen von Stromkabeln wie auch zum Verlegen von Glasfaserkabeln. Es sind keine Verkaufsveranstaltungen. Wir zeigen theoretisch und praktisch wie es geht, welche Probleme auftreten können und wie sie gelöst werden.“
Breites Portfolio
Die Vetter GmbH produziert und vertreibt Verlegegeräte und Zubehör in vier Produktgruppen: Stromkabelverlegung, Glasfaserkabelverlegung, Kabelspulen und Längenmessen sowie Produkte für den Freileitungsbau, das ursprüngliche Tätigkeitsfeld des Unternehmens mit 40 Beschäftigten.
„Die Kunden sind beeindruckt von unserer Beratungsintensität“, freut sich Harald Vetter. „Das bekommen wir immer wieder zurückgemeldet. Ein solches Gesamtpaket kann kein Wettbewerber bieten. Unsere Produktpalette ist in Breite und Tiefe einzigartig.“
Heute geht der Trend hin zum autonomen Einblasen. Da diese Technologie immer mehr Aufgaben übernimmt, kann dies zu einer Qualitätsverbesserung führen. „Das ist eine neue Technologie“, betont der Firmenchef. „Wir sind hier führend.“
Marktführer der Branche
„Beim Kabelspulen und in der Längenmessung gibt es mittlerweile eine Standardisierung der Messtechnik“, erklärt Harald Vetter. „Da gehörten wir zu den ersten, die sich dafür haben zertifizieren lassen.“ Unter den insgesamt fünf Anbietern der Kabelverlegetechnologie ist Vetter heute Marktführer. Kunden des Unternehmens sind Tiefbauunternehmen, Netzbetreiber, Telekommunikationsanbieter, Kabelverleger, Stadtwerke, Elektriker, Gebäudeinstallateure, Elektrogroßhändler sowie Logistiker. „Einen immer stärkeren Anteil haben auch Planungs- und Ingenieurbüros“, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Das liegt auch am verstärkten Breitbandausbau in Deutschland.“
6.000 Seminarteilnehmer
Als Personengesellschaft gründete Herbert Vetter, der Vater des heutigen Geschäftsführers, das Unternehmen 1970. Zehn Jahre später erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Zunächst konzentrierte sich das Unternehmen auf Überlandkabel, später kamen die Verlegung von Kabeln unter der Erde sowie Glasfaserkabel hinzu. Seit Mitte der 1980er-Jahre bietet
Vetter auch Seminare an, um den Kunden die Technologie näherzubringen. „Mittlerweile veranstalten wir pro Jahr 50 bis 60 Seminare“, so Harald Vetter. „Bis heute haben rund 6.000 Personen an unseren Schulungen teilgenommen.“
Neues Gebäude
Außer dem Hauptsitz in Lottstetten nahe der schweizerischen Grenze unterhält Vetter auch eine Schwesterfirma in der Schweiz. Neben 30 eigenständigen Vertretungen in Europa ist das Unternehmen auch in Russland, Brasilien und Australien präsent. Rund 65% des Umsatzes von 20 Millionen EUR werden in Deutschland erwirtschaftet, 30% im übrigen Europa und 5% in Übersee.
Das Sortiment umfasst etwa 2.500 Produkte, die an 2.500 aktive Kunden geliefert werden. Da die Kapazitäten auf dem jetzigen Grundstück erschöpft sind, wird gerade auf dem 10.000 m² großen Nachbargrundstück ein weiteres Gebäude errichtet. „Wir möchten gesund wachsen und keine utopischen Wachstumsziele verkünden“, sagt Harald Vetter. „Außerdem wollen wir ein attraktiver Arbeitgeber in der Region sein. Dafür bieten wir unseren Beschäftigten einiges. Das zahlt sich aus, denn mittlerweile haben wir weniger Probleme, neue Stellen zu besetzen.“